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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Ich wusste genau, wohin du verschwunden bist. Zurück zum Horrorhaus und deiner geliebten Schlampe.«
    »Rede bitte nicht so über sie.«
    »Ich rede so, wie ich will.« Monica warf Dana einen bitterbösen Blick zu. »Dieses zu groß geratene Miststück. Ich weiß gar nicht, was du an ihr findest.«
    »Ich habe dich nicht wegen ihr verlassen. Sondern wegen dir.«
    »Quatsch.«
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Du hast mich geliebt - bis sie aufgetaucht ist.«
    Themenwechsel, dachte er. Und zwar schnell. »Wie bist du überhaupt hierhergekommen? Mit dem Bus oder …«
    »Bist du noch bei Trost? Glaubst du, diese Fahrt hätte ich noch einmal mitgemacht?«
    »Wie dann?«
    »Mietwagen.«
    »Seit wann bist du hier?«, fragte Owen und hatte mit einem Mal schreckliche Angst vor der Antwort.
    Was, wenn sie mich die ganze Zeit über beobachtet hat? Mir gefolgt ist? Vielleicht war SIE das letzte Nacht im Gebüsch …und dann hat sie John irgendwie außer Gefecht gesetzt, um an sein Ticket zu kommen.
    Das war doch lächerlich.
    »Ach, eine ganze Weile schon«, sagte sie mit einem liebevollen Lächeln. »Wusstest du, dass wir Zimmernachbarn sind?«
    »Was?«
    »Im Welcome Inn.«
    Monica steckte hinter dem geheimnisvollen Anruf
    1
    .
    Obwohl er schockiert und verwirrt war, spürte Owen doch auch eine gewisse Erleichterung. Das Telefon hatte etwa um Viertel vor vier geklingelt. Wenn Monica schon früher in der Stadt gewesen wäre, hätte sie sich eher gemeldet.
    »Hast du mich angerufen?«, fragte er.
    »Stimmt genau.«
    »Aha.«
    Owen nahm einen Schluck von seinem Drink.
    Sie ist also erst heute Nachmittag angekommen - und hat nichts mit John oder diesem unheimlichen Kerl in den Büschen oder mit sonst etwas zu tun, was gestern passiert ist.
    Höchstwahrscheinlich.
    »Du warst ganz allein in deinem Zimmer«, sagte Monica selbstzufrieden. »Ich dachte mir, dass du mich schrecklich vermisst und wollte dich zu einem kleinen Schäferstündchen einladen.« Sie sah ihn über den Rand ihres Weinglases hinweg an. »Ich lag auf dem Bett, so wie Gott mich schuf. Ich hatte sogar schon meine Zwischentür aufgemacht. Als du abgenommen hast, wollte ich gerade sagen: »Komm rüber und besorg’s mir, Großer.‹ Aber dann fiel mir ein, dass du mich gar nicht verdient hast. Du warst ein sehr unartiger Junge, Owie. Also habe ich wieder aufgelegt.«
    »Schade aber auch«, sagte Owen.
    »Du musst dir meine Gunst erst wieder verdienen.«
    »Vielen Dank, kein Interesse.«
    »Aber natürlich. Mich kannst du nicht hinters Licht führen. Ich weiß, dass du mich willst. Du willst mich immer noch. Du bist so berechenbar.« Sie kam auf ihn zu und legte die Hand auf seinen Schritt.
    Owen sprang zurück.
    Monica kräuselte die Oberlippe und knurrte leise.
    »Hör auf damit.«
    »Du willst mich. Jetzt«, sagte sie.
    »Ich will jetzt einen Hamburger.«
    Er drehte sich um und ging los. Monica blieb wie ein rachsüchtiger Schatten dicht an seiner Seite.
    Wie soll ich sie nur jemals loswerden?, fragte er sich.
    Er fühlte sich in die Ecke getrieben. Ausgeliefert.
    Was auch passiert, den heutigen Abend kann ich vergessen. Sie wird mir alles verderben.
    Owen nippte an seinem Drink, nickte den anderen Gästen zu und ging zu dem Grill, auf dem die Hamburger brutzelten.
    Dana und ihr Freund standen dahinter. Die pummelige, schüchterne Rhonda bereitete auf dem Grill daneben Filetsteaks zu, während auf dem dritten Rost Hotdogs und Krakauer lagen. Eine junge Brünette, die Owen nicht kannte, wendete die Würstchen mit einer Zange.
    »Da!«, sagte Monica und ging auf die Würstchen zu.
    »Ich möchte aber lieber einen Hamburger.«
    »Red keinen Blödsinn. Ich weiß doch, wie sehr du Krakauer magst.«
    »Hamburger aber auch.«
    »Du willst nur mit der Schlampe flirten, letzt schau doch mal genau hin. Sie hat schon einen Freund, und der sieht um Längen besser aus als du. Du hast nicht den Hauch einer Chance. Also, gib’s zu, du willst lieber eine Krakauer.«
    Dann hole ich mir meinen Hamburger eben später, dachte Owen und folgte Monica zu dem Würstchengrill.
    »Was darf’s sein?«, fragte die Unbekannte. Genau wie die anderen trug sie eine Horrorhausuniform. Owen schätzte, dass sie um die zwanzig war. Sie hatte kurzes braunes Haar und einen nervösen Blick. Auf ihrem Namensschild stand WINDY.
    »Zwei Krakauer mit allem, bitte«, sagte Monica.
    »Sind Sie auch hier angestellt?«, fragte Owen. »Ich hab Sie hier noch gar nicht gesehen.«
    »Ich arbeite in der

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