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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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seine Hinterbacken.
    Dann spürte sie seine Hände auf ihrem eigenen Hintern.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie direkt unter der hell beleuchteten Anschlagtafel des Geisterschlosses standen. Jeder, der die Hauptstraße entlangkam, konnte sie sehen.
    »Vielleicht sollten wir woanders hingehen«, sagte sie.
    »Was hast du denn da in der Tasche?«
    »Was?«
    »Da ist was Hartes«, sagte Warren.
    »Ach das. Mein Gerät.«
    »Dein was?«
    »Fühl doch.«
    Mit gerunzelter Stirn griff Warren in die Vordertasche ihrer Shorts. Die Pistole stieß sanft gegen ihren Oberschenkel. »Eine Waffe?«
    »Eve hat sie mir gegeben.«
    Als sie den Namen aussprach, überkam sie ein Gefühl der Beunruhigung.
    Wo steckt sie nur?
    Wenn sie nicht zur Führung auftaucht, dachte Dana, müssen wir nach ihr suchen.
    Sie bemerkte, wie Warrens Hand sie durch den dünnen Stoff ihrer Hosentasche streichelte.
    Sie sah ihm in die Augen.
    Er lächelte. »Ich glaube, du hast meine Unterhose gar nicht an.«
    »Ach ja?«
    »Ich würde sagen … du hast überhaupt nichts drunter an.«
    »Stimmt genau.«
    »Oh Mann.«
    »Also, wo wollen wir hin?«
    Warren zog seine Hand aus ihrer Tasche. »Sollen wir nicht doch wieder reingehen? Da ist es zumindest wärmer als hier.«
    »Nein«, sagte sie und gab ihm einen Kuss.
    »Dann geh du wieder rein, ich marschiere in der Zwischenzeit zum Horrorhaus zurück und helfe den anderen beim Aufräumen.«
    »Nein«, sagte Dana und küsste ihn noch einmal. »Das geht nicht. Sie erwarten von uns, dass wir einen netten, romantischen Abend im Kino verbringen.«
    »Ich glaube, das können wir vergessen.«
    »Stimmt.« Sie küsste ihn. »Jedenfalls im Kino.« Sie sah auf die Uhr. »Wir haben noch eineinhalb Stunden, bis die Führung losgeht. Diese Zeit sollten wir sinnvoll nutzen.«
    Warren lachte. »Ich dachte, du wärst von gestern Nacht noch erschöpft?«
    »Nicht erschöpft genug. Wo können wir nur hin?«
    »Zu mir?«, schlug Warren vor.
    »Da sind wir doch mindestens zehn Minuten unterwegs«, sagte sie.
    »In etwa.«
    »Also würden wir zwanzig Minuten nur mit der blöden Latscherei verschwenden.«
    »Wie wär’s mit der Imbissbude? Nein, da würden uns sicher Windy und Rhonda über den Weg laufen.«
    »Lieber nicht.«
    »Ich hab’s! Das Museum!«
    »Das Horrorhausmuseum?«
    »Klar.«
    Dana konnte es gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite sehen. HORRORHAUSMUSEUM stand in roten Neonbuchstaben, wobei der Schrifttyp an verlaufendes Blut erinnern sollte, über dem Eingang.
    Darüber war der blaue Neonumriss einer über zwei Meter großen, gebückten Bestie angebracht.
    Vor dem Eingang befand sich ein etwas kleineres Schild: GESCHLOSSEN.
    »Und wie kommen wir da rein?«, fragte Dana.
    »Ich hab den Schlüssel«, sagte er und nahm ihre Hand.
    Gemeinsam überquerten sie die Straße.
    »Macht dir das nichts aus?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Wirklich? Wenn dich der Film schon so beunruhigt hat … dann muss das Museum doch noch viel schlimmer für dich sein.« »Nein, keine Sorge.«
    »Warst du in letzter Zeit mal drin?«
    »Vor einer Woche. Wenn Janice hier ist, besuche ich sie öfter dort. Und das macht mir gar nichts aus.«
    »Nachts auch nicht?«
    »Wer weiß. Danke, dass du mich daran erinnerst.«
    Als sie sich der Tür näherten, zog Warren einen Schlüsselbund aus der Tasche.
    »Sobald ich aufgeschlossen habe, muss ich losrennen und die Alarmanlage entschärfen.«
    »Sie darf auf keinen Fall losgehen.«
    »Das wird sie nicht - wenn ich es rechtzeitig schaffe. Keine Sorge, das hab ich schon öfter gemacht. Wir dürfen nur nicht so lange herumtrödeln.«
    »Also darf ich dich nicht voll Leidenschaft an meine Brust drücken?«
    Er kicherte. »Das ist was anderes. Scheiß auf den Alarm.«
    Warren steckte einen Schlüssel ins Schloss. »Das ist, wie wenn man bei einem Einbruch Schmiere steht«, sagte sie.
    »Kommt jemand?«
    Der Gehweg war zu beiden Seiten völlig verlassen. Dana sah den roten Rücklichtern eines Lieferwagens hinterher. Ansonsten herrschte kein Verkehr.
    »Die Luft ist rein«, sagte sie.
    »Warst du schon mal im Gefängnis?«, fragte Warren, als er die Tür öffnete.
    »Nein.«
    »Na ja«, sagte er, blieb in der Tür stehen und grinste. »Es gibt für alles ein erstes Mal.«
    »Warren!«
    Lachend verschwand er in der Dunkelheit.
    Dana betrat das Museum und schloss die Tür hinter sich. Im Vergleich zum kühlen Nebel draußen war es hier angenehm warm.
    Und es duftete wunderbar nach den Kerzen und

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