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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Fremde.
    Aber ich war doch so verliebt!
    Er versuchte sich vorzustellen, wie sie nackt neben dem Whirlpool stand. Doch das Bild, das ihm in den Kopf kam und ihn wirklich erregte, war Darke, wie sie in der Männertoilette ihr Hemd auszog.
    »Gerade rechtzeitig«, sagte Lynn.
    »Hallo miteinander!«, rief Dana.
    »Dana!«, rief Dennis und winkte ihr enthusiastisch zu.
    »Die Oberbraut!«, rief Arnold.
    »Lynn ist die Oberbraut«, sagte Dana. »Ich helfe ihr nur. Hoffentlich habe ich euch nicht aufgehalten.«
    »Ich wollte gerade anfangen«, sagte Lynn. »Ich gehe voraus, und du übernimmst die Nachhut. Pass auf, dass niemand zurückbleibt.« Lynn wandte sich wieder der Gruppe zu. »Sobald wir das Haus betreten haben, müssen wir alle zusammenbleiben. Nur so bekommen alle alles mit, und wir verlieren niemanden. Den Letzten beißt die Bestie.«
    Owen hörte leises Lachen.
    »Ich hoffe, sie macht nur Spaß«, sagte Eleanor.
    »Wenn Sie Fragen haben, möchte ich Sie bitten, sich noch einen Augenblick zu gedulden. Gehen wir erst mal ins Warme.«
    Owen hörte das Klirren von Lynns Schlüsselbund.
    Er und Darke drehten sich zur Tür um.
    Darke nahm seine Hand. »Ich warte schon eine Ewigkeit auf diesen Moment«, sagte sie.
    »Ich auch.«
    »Ich kann’s gar nicht fassen, dass ich jetzt wirklich hier bin.«
    Ich auch nicht, dachte Owen.
    Sie ist hier. Ich bin hier. Und es ist kein Traum.
    Hoffentlich nicht.
    Ohne Darkes zierliche, warme Hand loszulassen betrat er das Haus.
    Lynn hatte das Licht eingeschaltet. Der Kronleuchter tauchte die Eingangshalle in schummriges Zwielicht.
    Sie ging zur Treppe hinüber und stellte sich auf die dritte Stufe. »Willkommen im Horrorhaus«, sagte sie.
    Dana schloss die Tür.
    »Horror in Malcasa Point haben Sie jetzt ja alle gesehen. Ich nehme an, dass Sie auch die reguläre Führung mitgemacht haben. Wahrscheinlich haben zumindest einige von Ihnen Janice Crogans Bücher gelesen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, zäumen Sie das Pferd heute leider sozusagen von hinten auf. Die Mitternachtsführung ist so etwas wie ein Kurs für Fortgeschrittene. Wir werden das, was Ihnen schon bekannt sein sollte, nicht mehr gesondert erwähnen. Aber keine Angst - wir legen großen Wert darauf, dass Sie diese Führung genießen und eine Erfahrung machen, an die Sie gerne zurückdenken.
    Während der nächsten zwei Stunden werden wir das ganze Haus besichtigen, auch die Räume, die während der regulären Führung verschlossen bleiben. Sie werden Dinge erfahren, die Sie vielleicht noch nicht wussten. Lassen Sie mich hierzu eine Warnung aussprechen: Während der Führung werden wir sowohl den Dachboden als auch den Keller betreten. Beide Räume sind nur über sehr enge und steile Treppen zu erreichen. Wenn sie damit Probleme haben, sollten Sie besser nicht teilnehmen. Das Gleiche gilt für sehr schreckhafte oder überaus schamhafte Personen. Diese Führung ist nichts für prüde Gemüter. Ich werde Ihnen Dinge erzählen, die jeder normale Mensch schockierend und abstoßend findet. Darum geht es ja hier - Sie sollen die ganze, unzensierte Wahrheit erfahren. Aber das wussten Sie ja schon, bevor Sie die hundert Mäuse berappt haben. Trotzdem - machen Sie sich auf etwas gefasst. Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen. Es ist keine Schande, wenn Sie sich jetzt entschließen, nicht teilzunehmen. In diesem Fall werden wir Ihnen den Eintrittspreis zu hundert Prozent zurückerstatten.«
    »Zu hundert Prozent?«, fragte der Mann mit dem Schnurrbart. Er klang überrascht.
    »Ich weiß«, sagte Lynn. »Sie haben bereits gegessen und den Film gesehen. Aber wir wollen nicht, dass uns irgendjemand während der Führung Probleme bereitet. Das könnte allen den Spaß verderben.«
    »Das ist ein großzügiges Angebot«, sagte seine Frau mit den tollen Augen.
    »Es klingt vielleicht wie ein großzügiges Angebot. Um die Wahrheit zu sagen, ist bis jetzt noch niemand darauf eingegangen. Wer so weit gekommen ist, schafft es einfach nicht, einen Rückzieher zu machen.«
    Die Gäste nickten kichernd.
    »Noch eine letzte Warnung. Manche Menschen empfinden diese Führung als extrem stressig. Natürlich gruseln Sie sich gerne -sonst wären Sie ja nicht hier. Aber Sie sollten sich darauf gefasst machen, echte, tiefe Angst zu empfinden. Haben wir schwangere Frauen unter uns?«
    Owen sah, wie mehrere Teilnehmerinnen den Kopf schüttelten. Darke eingeschlossen.
    Er hörte ein verächtliches Kichern. Wahrscheinlich Monica.
    »Wir sind nur

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