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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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geöffnete Maul schoss plötzlich auf ihre Nasenspitze zu.
    Dana sprang zurück.
    »Hey!«, zischte Tuck und stieß Clyde mit dem Ellbogen an.
    »Sehr witzig, Clyde«, sagte Dana.
    Aus der Bestienmaske erklang gedämpftes, leises Lachen.
    »Weitere Fragen?«
    »Ist es wahr, dass die Bestien bisexuell sind?«, fragte Bixby.
    »Das ist sogar noch untertrieben. Man könnte sie eher als omni-sexuell bezeichnen. Mit anderen Worten: Sie bespringen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Wenn es keine geeignete Öffnung für sie gibt, schaffen sie sich eine mit ihren Zähnen. Sie beißen sich förmlich den Weg frei.«
    »Um Himmels willen«, sagte Eleanor angewidert.
    »Haben alle Clydes Anatomie bewundern können?«, fragte Tuck. »Er wird uns auf der Führung begleiten, also haben Sie noch genug Gelegenheit, seine körperlichen Merkmale zu studieren.«
    »Die körperlichen Merkmale der Bestie«, korrigierte Clyde sie.
    »Die auch.«
    »Lynn hält sich für sehr witzig«, sagte Clyde. »Der Rest der Welt leider nicht.«
    »Er glaubt immer noch, dass ich ihn nicht entlassen könnte«, sagte Tuck.
    Mit der Taschenlampe in der Hand ging Tuck den Korridor zur Küche hinunter. Dana wartete, bis ihr alle gefolgt waren. Clyde war auf der Treppe stehen geblieben. Sein haarloser weißer Kopf drehte sich, als er zwischen der Gruppe und Dana hin und her schaute.
    »Ladies first«, sagte er und machte eine einladende Geste.
    »Lynn will, dass ich die Nachhut übernehme.«
    »Ich bin immer der Letzte.«
    »Okay«, sagte Dana. »Wie du willst.« Sie folgte den anderen in den Korridor.
    Clyde hüpfte die Treppe hinunter.
    Die Gruppe musste sich durch den engen Gang quetschen.
    Clyde gab Danas Hinterteil einen Stups.
    Sie wirbelte herum. »Lass das«, flüsterte sie.
    »Mein Ruf eilt mir voraus.« »Bleib mir ja mit diesem Ding vom Leib.«
    Er stieß sie erneut mit dem Kunstpenis an. »Wie würde dir der im Leib gefallen?«
    »Lass gut sein, ja?«
    »Wenn wir uns schnell auf die Angestelltentoilette verziehen wollen …«
    »Ich verzichte.«
    »Ich besorg’s dir so gut wie die echte Bestie.«
    Sie blieb stehen und sah ihn grimmig an. »Jetzt hör mal gut zu, Clyde. Ich bin nicht interessiert, okay? Also behalt diesen verfluchten Schwanz bei dir, halt den Mund und lass mich in Ruhe. Verstanden?«
    Sein leises Lachen wurde durch die Maske unheimlich verzerrt.
    »Und wenn nicht?«, fragte er mit höhnischer Stimme. »Willst du es Lynn petzen? Glaubst du, sie feuert mich dann? Das wagt sie nicht.«
    »Lass mich einfach zufrieden.«
    »Willst du mich wegen sexueller Belästigung anzeigen?«
    »Vielleicht.«
    Er hob eine blasse Hand und legte sie auf ihre linke Brust. Sie konnte die scharfen Klauenspitzen durch den Stoff des T-Shirts hindurch spüren.
    Sie schlug seine Hand beiseite. »Fass mich noch mal an, und du wirst es bereuen«, sagte sie und eilte den leeren Korridor hinauf. Die Gruppe war längst verschwunden.
    Clyde folgte ihr.
    Bei jedem Schritt stieß die Pistole gegen ihren Oberschenkel.
    Vergiss sie schnell wieder, dachte sie. Ich kann ihn ja schlecht erschießen, nur weil er mich angegrabscht hat.
    Eve würde es tun.
    Eve!
    Wo war sie nur?
    Die Gäste hatten sich in der dunklen Küche neben der Tür zum
    Vorratsraum versammelt. Als Dana den Raum betrat, richtete Tuck die Taschenlampe auf sie.
    »Ich dachte schon, die Bestie hat dich geholt.«
    »Nein. Alles bestens.«
    Clyde erschien in der Tür. »Mach keinen Blödsinn«, sagte Tuck und strahlte ihn an.
    Er winkte. Die Klauen an seinen Händen warfen lange, krumme Schatten an die Wand hinter ihm.
    »Also gut«, sagte Tuck. »Bevor wir in den Keller gehen, möchte ich Sie daraufhinweisen, dass die Audioführung im Grunde nur aus Lügen und Halbwahrheiten besteht. Maggie Kutch hatte viel zu verbergen, wie Sie ja bereits wissen, wenn sie Janices Buch gelesen haben. Hat jemand von Ihnen noch keines der Bücher gelesen?«
    Etwa die Hälfte der Leute hob die Hand.
    »Also gut. Wenn Sie nur die Audioführung kennen, wurden Sie in vielerlei Hinsicht hinters Licht geführt. Während dieser Führung werden Sie endlich die Wahrheit erfahren.
    Fangen wir am besten am Anfang an. Die Bestie tauchte laut der offiziellen Version am zweiten August 1903 zum ersten Mal auf. Sie wanderte angeblich frohgemut durch die Hügel, erspähte das Haus und ermordete die nichtsahnende Ethel Hughes. Dann rannte sie die Treppe hinauf und brachte Lillys Kinder um. Lilly selbst konnte durch das

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