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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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verbrannt.«
    »Seine Haarfarbe?«
    »Schwarz. Er hatte immer kurzes Haar.«
    »Sonst noch etwas?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Jud richtete sich auf und half ihr auf die Beine. »Bist du wirklich sicher, dass abhauen nichts bringt?«, fragte er. »Davon hat er mich jetzt überzeugt.« »Fahren wir zum Hotel zurück und warten auf ihn.« »Und dann?«
    »Wenns sein muss, bringe ich ihn um.« »Das sollte eigentlich mein Job sein.« »Keine Chance. Du gehörst jetzt zu mir.« »Ich will nicht, dass du jemanden … für mich tötest.« »Ich tue es nicht für dich. Ich tue es für mich. Und für die Stimmen.«

Kapitel sechzehn
    1

    »Larry und ich müssen für einen Augenblick weg«, sagte Jud, als er Donna nach dem Mittagessen über den Parkplatz begleitete. »In der Zwischenzeit bleibst du zusammen mit Sandy in unserem Bungalow.«
    »Okay.«
    Keine Widerrede. Keine Fragen. Jud war froh, dass sie ihm völlig vertraute.
    Er beobachtete Sandy, die neben Larry ging. Der Vorfall am Strand schien die beiden einander nur noch näher gebracht zu haben. Während des Essens hatten sie wie beste Freunde miteinander geplaudert.
    Jud fand ihre Beziehung unter diesen Umständen etwas sonderbar, aber durchaus beruhigend.
    »Sandy«, sagte Donna, »wir bleiben eine Weile bei Jud und Larry. Willst du dir dein Kartenspiel oder ein Buch holen, damit dir nicht langweilig wird?«
    Das Mädchen nickte.
    »Wir sind gleich wieder da«, sagte Donna. Sie betraten ihren Bungalow, ohne die Tür zu schließen.
    »Dieses arme Kind ist am Boden zerstört«, sagte Larry mit leiser Stimme.
    »Ja, es muss hart für sie sein.«
    »Allerdings. Sie wird ihr Leben lang Angst haben. Dieser brutale Dreckskerl sollte erschossen werden.«
    »Vielleicht wird er das auch.«
    »Ich hoffe es.«
    »Wenn wir Glück haben, dann schon heute Nacht.«
    »Heute Nacht?« »Höchstwahrscheinlich wird er früher oder später auftauchen. Und ich werde mit meiner Waffe auf ihn warten.«
    »Was ist mit dem Horrorhaus?«
    »Das kann noch einen Tag warten.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich Recht. Trotzdem würde ich mich besser fühlen, wenn wir diese Sache ein für alle Mal…«
    »Ich werde nicht zulassen, dass dieser Kerl Sandy und Donna noch einmal in die Finger bekommt. Er hat ihnen schon genug angetan.«
    »Natürlich. Wir dürfen sie auf keinen Fall im Stich lassen.«
    »Außerdem wäre es etwas verfrüht, heute schon Jagd auf die Bestie zu machen.«
    »Weshalb?«, fragte Larry.
    »Ich will erst mehr herausfinden. Und deshalb werden wir den Kutchs heute Nachmittag einen Besuch abstatten.«
    »Im Horrorhaus?«
    »Nein. In dem anderen Gebäude. Dem ohne Fenster.«

    2

    Sobald Jud sichergestellt hatte, dass Donna problemlos mit seinem Gewehr umgehen konnte, fuhr er mit Larry los. Von der Front Street aus nahmen sie den schmalen Feldweg, der zum Strand führte. Jud hielt im Schatten einer Baumgruppe an.
    Dann holte er seine .45er Automatik aus dem Kofferraum. »Die wird die Bestie nicht aufhalten«, sagte Larry.
    Jud steckte die Waffe in seinen Gürtel und verbarg sie unter seinem Hemd. »Wie kommen Sie darauf, dass wir der Bestie überhaupt über den Weg laufen werden? Bis jetzt hat sie sich bei ihren Gräueltaten doch auf das Horrorhaus beschränkt.« »Trotzdem.«
    Er beobachtete, wie Larry eine Machete aus dem Kofferraum zog. »Trotzdem was?«
    »Man weiß ja nie.«
    Jud knallte den Kofferraum zu. »Sie können ja im Auto warten, wenn Sie wollen.«
    »Nein. Das geht schon in Ordnung. Ich begleite Sie. Ich kann es kaum erwarten, einen Blick in dieses seltsame Gemäuer zu werfen. Außerdem haben Sie Recht: Dort sollten wir vor der Bestie hundertprozentig sicher sein.«
    Jud sah auf die Uhr. »Okay. Die Ein-Uhr-Führung müsste gerade angefangen haben. Also los.«
    »Was ist mit Axel?«
    »Um den kümmere ich mich schon - sofern er überhaupt im Haus ist. Sie bleiben einfach in meiner Nähe.«
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.«
    Ohne zu antworten ging Jud voran durch das kleine Wäldchen. Dann rannte er über eine freie Fläche bis zur Rückseite der Garage. Larry folgte ihm.
    »Wissen Sie, ob es einen Hintereingang gibt?«, fragte Jud.
    »Keine Ahnung.«
    »Finden wir’s raus.« Er umrundete das Gebäude und achtete sorgsam darauf, dass sie hinter der Garage blieben und so vor neugierigen Blicken aus der Ticketbude geschützt waren.
    Die Rückseite des Hauses bestand aus einer soliden Backsteinmauer.
    »Keine Tür«, sagte Larry.
    Jud ging durch den

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