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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Bitte.«
    »Ein letzter Kuss.«
    »Also gut.«
    Sie presste sich fest an ihn, umarmte ihn und hoffte, dass ihre Körper irgendwie verschmelzen würden und sie sich auf diese Art nicht trennen müssten. Doch bald darauf löste er sich sanft aus ihrer Umklammerung.
    Sie beobachtete, wie er in den zerfetzten Parka schlüpfte und zwei Taschenlampen und eine Leuchtfackel hervorholte. Leise schloss er den Kofferraum und gab ihr die Schlüssel zurück.
    »Wie spät ist es auf deiner Uhr?«
    »Zehn Uhr dreiundvierzig.«
    Er stellte seine Uhr danach. »Okay. Wir treffen uns hier um Punkt Viertel nach elf.« »Jud?«
    »Geh einfach. Los. Bringen wir s hinter uns.« Sie stieg ein, ließ den Motor an und fuhr los, ohne sich noch einmal nach den drei Männern am Straßenrand umzusehen.

Kapitel vierundzwanzig
    1

    »Hier ist ein Drehkreuz«, sagte Jud. »Du musst drübersteigen.«
    Roy schüttelte den Kopf.
    Jud versetzte ihm einen leichten Stich mit dem Messer, und Roy hob ein Bein. Larry half ihm hinüber, indem er auf der anderen Seite an einem seiner Arme zerrte. Da hörte Jud ein herannahendes Auto. Schnell schwang er sich über das Drehkreuz, packte Roy und warf den schweren Mann zu Boden. Zu dritt kauerten sie hinter der Ticketbude.
    Jud hörte, wie das Auto langsamer wurde. Schotter knirschte unter den Reifen. Er kroch vor und spähte um die Ecke der Bude.
    Ein Streifenwagen.
    Er hatte am gegenüberliegenden Straßenrand geparkt. Jud konnte den laufenden Motor hören. Nach einigen Augenblicken wendete der Wagen, fuhr langsam an der Bude vorbei und verschwand.
    Sie zerrten Roy auf die Beine und führten ihn auf den Rasen. Dann eilten sie zur Rückseite des Hauses und gingen die Verandatreppe hinauf.
    Die zerbrochene Glastür war weder ersetzt noch verbarrikadiert worden. Jud steckte das Messer in die Tasche und tastete nach dem Türriegel. Er versuchte, ihn zurückzuschieben. Der Riegel klemmte. Er zerrte daran. Endlich löste er sich mit einem lauten Klappern.
    »Jetzt ist es aufgewacht«, flüsterte Larry.
    Jud öffnete die Tür, betrat das Haus und zerrte den gefesselten Mann mit sich. Larry folgte ihnen und schloss die Tür.
    »Wohin?«, flüsterte er.
    »Erst nehmen wir ihm das mal ab.« Jud löste den Gürtel von Roys Hals und zog ihm den Kissenbezug vom Kopf. Roy sah sich hastig um.
    »Willkommen im Horrorhaus«, sagte Jud.
    Roy schnaufte.
    »Ich werde dir jetzt den Knebel abnehmen. Du wirst länger leben, wenn du dich ruhig verhältst.«
    Roy nickte.
    Jud riss den Klebestreifen von Roys Mund und steckte ihn in die Tasche. Dann legte er sich den Gürtel um und steckte den Kissenbezug hinein. Er wollte keine Spuren hinterlassen.
    Bis auf Roy selbst natürlich.
    »Gehen wir nach oben«, flüsterte er.
    »Wohnt da euer Monster ?«, fragte Roy und lachte.
    »Da greift es üblicherweise an, ja«, sagte Jud.
    »Ach wirklich? Und ihr glaubt diesen Scheiß?«
    »Psssst.«
    Jud schaltete die Taschenlampe ein und betrat die Eingangshalle, in der der groteske Schirmständer in Form eines ausgestopften Affen Wache hielt. Er machte die Lampe wieder aus und zog die Automatik aus seinem Gürtel.
    »Wollt ihr beiden Penner mir etwa Angst machen?«
    »Pssst«, wiederholte Larry.
    »Scheiße.«
    »Hier riecht’s nach Benzin«, sagte Roy, als sie den Fuß der Treppe erreicht hatten.
    »Das ist von letzter Nacht«, flüsterte Jud.
    »Ach ja?«
    »Eine Frau wurde ermordet«, sagte Larry.
    »Ohne Scheiß? Ihr seid ja richtig harte Burschen.«
    »Ruhe«, sagte Jud.
    »Wollte nur ein bisschen Konversation machen.«
    Als sie die Treppe hinaufgingen, zogen die schrecklichen Ereignisse von letzter Nacht noch einmal an Jud vorbei: Die tote Mary Ziegler, die auf ihn geschleudert wurde; das widerliche Geräusch, mit dem sie über seinen Rücken rollte; der grässliche Gestank der Bestie. Er sah auf und hatte Angst, Mary wieder dort stehen zu sehen.
    »Hat jemand eine Zigarette?«, fragte Roy.
    »Maul halten.«
    Sie hatten den ersten Stock erreicht.
    »Also gut«, sagte Jud. »Hinlegen.«
    »Was?«
    »Du sollst dich hinlegen. Auf den Bauch.«
    »Leck mich.«
    Blitzschnell trat Jud gegen Roys linkes Bein. Hart landete der Mann auf dem Boden.
    »Blödes Arschloch.«
    »Umdrehen.«
    Roy gehorchte.
    »Warte nur, du Hurensohn. Ich nehm dich aus wie eine Weihnachtsgans. Ich schneid dir den Schwanz ab und stopf ihn dir …«
    »Da rein«, sagte Jud zu Larry und deutete auf eine Tür, die nur wenige Meter von Roy entfernt war.
    »Ganz allein?«
    »Nur

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