Der Keller
Angst.«
»Und wenn sie gar nicht mehr kommen?«
3
»Verdammter Mist!« Jud hörte Panik in Roys Stimme. »Heilige Scheiße, da kommt jemand. Hey, ihr da? Verflucht, Jungs!«
Jud kniete sich hin. Larry spähte über seinen Kopf hinweg durch den Türspalt. Jud wechselte die Pistole in die Linke, wischte sich die schweißnasse Hand an einem Hosenbein ab und zog die Taschenlampe aus der Tasche.
»Oh Gott«, flüsterte Roy mit leiser Stimme, als hätte er jede Hoffnung aufgegeben.
Jud hörte das Knarren einer Treppenstufe.
»Hey, wer ist da? Hallo? Hören Sie mich? Diese beiden Kerle haben mich gefesselt. Ich bin kein Einbrecher, wirklich. Ich wurde entführt. Können Sie mir … oh Scheiße. Oh Scheiße. JUNGS!«
Jud hörte ein krächzendes Lachen.
»Oh Gott«, Roy fing an zu heulen. »Oh mein Gott! Helft mir! Jagt es weg!«
Hinter Jud stöhnte Larry vor Schreck auf.
Roy kreischte, als die Bestie auf ihn zusprang. Der Aufprall würgte seinen Schrei ab.
Jud riss die Tür auf und richtete die Taschenlampe auf das knurrende, weiße Ding auf Roys Rücken. Es wandte ihnen den Kopf zu. Blutiges Fleisch hing zwischen seinen Zähnen.
Larry schrie auf.
Bevor Jud die Pistole auf das Ding richten konnte, stieß ihn Larry in den Korridor. Schreiend sprang er über ihn hinweg. Jud zielte mit dem Strahl der Taschenlampe in die Augen der Bestie, sah, wie Larry die Machete schwang. Die Klinge blitzte auf, und der weiße, haarlose Kopf verschwand in der Dunkelheit. Blut spritzte aus dem Stumpf, und der Rumpf der Bestie fiel auf Roys Rücken. Jud hörte, wie der Kopf mit dumpfen Geräuschen die Stufen hinunterrollte.
»Ich hab’s erwischt«, flüsterte Larry.
Jud richtete sich auf.
»Ich hab’s erwischt. Es ist mausetot!« Larry schwang die Machete wie eine Axt und bohrte sie in den Rücken der Kreatur. »Tot!« Er schlug noch einmal zu. »Tot! Tot! Tot!« Mit jeder Silbe hackte er ein weiteres Mal auf den Kadaver ein.
»Larry«, sagte Jud leise.
»Ich habe es erledigt!«
»Larry, wir sind fertig hier. Hauen wir ab, bevor …« Er hörte ein wildes Knurren hinter seinem Rücken und wirbelte herum.
Die Taschenlampe beleuchtete die Treppe zum Dachboden. Die Tür stand offen. Eine riesige, weiße Kreatur stürmte die Stufen hinunter.
Jud drückte ab. Mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen entlud sich der Colt in seiner Hand, gefolgt von einem gewaltigen Heulen. Die Bestie warf ihn mit dem Rücken voraus auf den Boden des Korridors. Jud presste den Lauf der Waffe gegen die Flanke der Bestie und schoss. Ein weiteres markerschütterndes Heulen ertönte, und die Kreatur ließ von ihm ab. Er rollte sich auf den Bauch. Die Taschenlampe hielt er noch immer in seiner linken Hand. Er sah, wie das weiße Ding auf Larry losging, obwohl aus zwei großen Löchern in seinem Rücken Blut spritzte. Larry hob die Machete, doch ein krallenbewehrter Arm riss die Haut von seinem Gesicht. Die Machete fiel zu Boden.
Jud ließ die Taschenlampe fallen, zog das Messer, das er Roy abgenommen hatte, und sprang auf. In der Dunkelheit nahm er undeutlich wahr, wie die Bestie mit Larry in den Krallen herumwirbelte. Er musste einen Schritt zur Seite ausweichen, doch sein Fuß trat ins Leere - er hatte die Treppe zum Erdgeschoss übersehen. Das Messer fiel aus seiner Hand, und er stürzte in die Finsternis.
4
Entsetzt lauschte Donna den gedämpften Schreien und Pistolenschüssen, die aus dem Haus drangen. Sandy stand starr vor Schreck und mit offenem Mund da. Glas klirrte, und ein Körper wurde durch das Fenster von Maggies Schlafzimmer geschleudert. Nein. Kein Körper - nur die Wachsfigur von Larry Maywood. Aber wieso schrie die Figur?
Das Mondlicht beschien das weiße Haar des fallenden Mannes. Eine weitere Gestalt schoss durch das Fenster. Ihren starren Glied-maßen nach zu urteilen handelte es sich diesmal wirklich um die Wachsfigur. Larrys Schrei endete abrupt, als er auf dem Boden aufschlug.
Donna öffnete das niedrige Gartentor und zog Sandy zum Auto. »Steig ein. Schnell.«
»Aber Mom!«
»Los!«
Während Sandy in den Wagen kletterte, öffnete Donna den Kofferraum, holte eine Leuchtfackel heraus und steckte sie in ihre Gesäßtasche. Dann nahm sie Juds Gewehr aus dem Kasten und schlug den Kofferraum wieder zu. Sie zog den Gewehrbolzen zurück und beobachtete, wie eine lange, spitze Patrone in die Kammer glitt. Sie ließ den Abzugsbolzen einrasten und ging zum Wagenfenster.
»Du musst alle Fenster hochkurbeln und die Türen
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