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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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natürlich.«
    Tylers Herz setzte für einen Augenblick aus.
    »Er ist vor … etwa zwei Jahren ausgezogen, und ich habe sofort seine Wohnung übernommen. Mein altes Apartment war bis zur Decke vollgestopft. Jetzt habe ich ein Zimmer zusätzlich und kann mich endlich richtig ausbreiten. Man braucht ja schließlich Luft zum Atmen, nicht wahr?«
    »Wohnt Dan denn noch in Mill Valley?«, bohrte Nora nach.
    »Nein. Er arbeitet jetzt bei der Polizei von Malcasa Point, weil er die Bay Area satt hatte, aus welchem Grund auch immer. Kennen Sie Malcasa? Nein? Da sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, müssen Sie wissen. Ich frage mich, wieso überhaupt jemand dorthin ziehen will. Aber jedem das seine, nicht wahr? Da gibt’s weder ein vernünftiges Restaurant noch ein Kino, und ich möchte bezweifeln, dass man im Umkreis von fünfzig Meilen auch nur ein einziges Einkaufszentrum findet. Tiefste Provinz. Aber so wollte er es nun einmal.«
    »Malcasa Point?«, fragte Nora.
    »Warten Sie einen Moment, ich suche Ihnen die Adresse heraus.« Sie redete weiter, während sie auf einen Beistelltisch zuging. »Zugegeben, ich habe seit fast einem Jahr nichts mehr von ihm gehört. Letzte Weihnachten hat er mir eine Karte geschickt - nein, warten Sie, das war vorletztes Weihnachten, kurz nachdem er ausgezogen ist. Anscheinend gefiel es ihm dort oben.« Sie nahm ein Adressbuch vom Tisch. »Ich habe ihm eine Ansichtskarte aus Neapel geschickt. Neapel - ach, was für eine wunderschöne Stadt.« Sie blätterte in ihrem Büchlein. »Da ist er ja. Jenson, Dan. Seaside Lane 10, Malcasa Point.«
    Mit zitternden Fingern kritzelte Tyler die Adresse in einen Notizblock. »Wie heißen Sie eigentlich? Lawrence?«
    »Ganz genau. Barbara Lawrence. Barbara mit drei ›A‹, nicht wie die Streisand. Barbra hört sich doch fürchterlich an, finden Sie nicht? Klingt wie eine Modellbezeichnung für Stahlbüstenhalter.«
    »Hat Dan Ihnen geschrieben, dass er geheiratet hat?«
    »Aber nein. Soweit ich weiß, ist er Single.« Sie zwinkerte Tyler zu. »Vergessen Sie nicht, mir das Rezept zu schicken, okay?«
    »Geht klar.«
    »Wie weit ist es bis Malcasa Point?«, fragte Nora.
    »Nun, Sie könnten in etwa drei Stunden dort sein. Vorausgesetzt, Sie trödeln nicht. Sie fahren einfach den Küstenhighway hinauf und an Bodega vorbei. Haben Sie eine Straßenkarte?«
    »Im Auto.«
    »Na, dann können Sie es gar nicht verfehlen. Und richten Sie Dan schöne Grüße von Barbie aus.«
    »Machen wir«, sagte Tyler.
    »Und verpassen Sie auf keinen Fall die Führung durchs Horrorhaus. Eine unanständige, billige Show - Sie werden Sie lieben. Ein echter Reißer.«

Kapitel zwei
    Nach fünf Minuten auf der engen, kurvigen Küstenstraße, nur wenige Meter von den Klippen entfernt, an deren Fuß sich der Ozean brach, legte Tyler den Sicherheitsgurt an.
    »Ob das so eine gute Idee ist?«, fragte Nora.
    »Du hast Recht.« Sie löste den Gurt wieder. »Vielleicht müssen wir ja schnell aus dem Auto springen.«
    »Zum Glück fahren wir auf der inneren Spur.«
    »Auf dem Rückweg nicht.«
    »Dann können wir ja über Land fahren.« Nora nahm die Straßenkarte und studierte sie mehrere Minuten lang. »Wir können die Eins-Einundzwanzig bis zur Eins-Null-Eins nehmen.«
    »Wie auch immer«, sagte Tyler. »Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es so weit ist.«
    »Ich glaube, wir sollten uns darauf vorbereiten, die Nacht in Malcasa Point zu verbringen. Bis wir da ankommen, wird es später Nachmittag.«
    »Tja, wir improvisieren einfach.«
    »Hoffentlich gibt’s da überhaupt ein Hotel.« Sie öffnete das Handschuhfach und nahm einen Autoatlas von Kalifornien und Nevada heraus. »Mal sehen. Dass es weder ein vernünftiges Restaurant noch ein Kino gibt, wissen wir bereits.« Sie blätterte durch das Hotelverzeichnis. »Los Gatos, Madera, Mommoth Lakes -aber kein Malcasa Point. Vielleicht müssen wir doch wieder zurückfahren.«
    »In jeder Stadt gibt es ein Hotel. Oder zumindest eine Pension.«
    »Hoffentlich. Fünf Sterne können wir wohl vergessen. Wahrscheinlich werden wir mit einer flohverseuchten Absteige vorliebnehmen müssen. Ob es in diesem Nest wohl irgendwelche Sehens-
    Würdigkeiten gibt?« Sie schlug den Atlas wieder auf. »Malcasa, Mal-casa«, murmelte sie, während sie las. »Aha! Hier ist tatsächlich etwas über Malcasa Point. Ist ja kaum zu glauben. Malcasa Point, zehn Meter über dem Meeresspiegel. Na, hoffentlich bekomme ich kein Nasenbluten. Ein Eintrag: Das

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