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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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intensiver, warm und rauchig wie eine Verheißung kommenden Wohlsta n des. Er beglückwünschte sich, dass er endlich die gefahrvo l le Reise hinter sich g e bracht hatte. Das gute Gefühl, sein Ziel erreicht zu haben, machte ihn geradezu e u phorisch, und wenn er b e dachte, wie sorglos die Leute hier mit ihren Schä t zen umgingen, so würde er hier ein Vermögen m a chen können, das er dann nur noch nach Rom bri n gen musste. Er ging zurück in die Halle. HIrst füh r te ihn zu seinem Schlafplatz, an dem er ihm einige Felle zurecht gelegt hatte doch obwohl Marcus eben noch so furchtbar müde gewesen war konnte er nun nicht einschlafen. Er wälzte sich von einer Seite auf die andere, so wie sich die Gedanken und Pläne in seinem Kopf wälzten.
     
    Der Tag war schon lange angebrochen, als Marcus e r wachte und feststellte, dass er mit den Mägden allein in der Halle war. Die Feuer waren angefacht und loderten hoch. Er nahm sich eine Schale Brei und Milch und ging dann nach draußen, um nac h zusehen, wo seine Gastg e ber geblieben waren. Doch bis auf Hirst war niemand auf dem Hof vor dem Gebäude.
    „Nanu, wo sind denn all die Menschen, die gestern Abend noch hier waren?“, fragte er nach dem Mo r ge n gruß. Hirst nickte zur Begrüßung und antwo r tete:
    „Der König und sein Gefolge sind bereits aufgebr o chen. Jetzt im Herbst gehen wir regelmäßig auf die Jagd, um die Fleischvorräte aufzufüllen.“
    Marcus glaubte zu spüren, dass Hirst gerne mitg e ga n gen wäre, aber als persönlicher G e folgsmann der Gäste zu deren Schutz oder auch vielleicht zu deren Bew a chung zurückbleiben musste. Marcus fühlte sich ein wenig schuldig. Um seine Verlege n heit zu überspielen, ve r suchte er ein Gespräch mit dem jungen Krieger zu beginnen. Er fragte ihn nach der Größe des Köni g reichs und erfuhr, dass der gesamte nördliche Teil der Halbinsel das Einflus s gebiet des Königs Bojord da r stellte.
    „Ein Bauer hat mir erzählt, dass der König Feldz ü ge gegen die Barbaren des Nordmeers führt. Warst du auch schon dabei?“
    Hirsts Blick verklärte sich:
    „Im Frühjahr oder Frühsommer schart der König seine Mannen um sich und fährt mit Schiffen über das Meer um gegen die Barbaren zu kämpfen und Schätze zu erobern.“
    Er zögerte, als er zugab:
    „Ich selbst wurde erst vor kurzem in die Leibwache aufgenommen, und so hatte ich noch nicht die Mö g lichkeit an einem der Feldzüge teilzunehmen. Aber im nächsten Frühjahr werde en d lich auch ich me i nen Mut beweisen können.“
    Er führte Marcus zu einem großen Schuppen und zei g te ihm die Boote, mit denen sie über das Meer rudern würden. Marcus war beeindruckt. Im Dämmerlicht des Schuppens lagen drei hö l zerne Boote von stattlicher Größe. Sie waren aus Hol z balken so zusammengefügt, dass die jeweils obere Planke über die darunter liegende griff und sich so eine gerippte Struktur ergab. In jedem hatten wohl an die dreißig Mann Platz. Die Boote w a ren schlank und elegant gebaut, Heck und Bug in e i nem kühnen Schwung nach oben verlängert. Die R u derschläge mussten die Schiffe mit höchster G e schwindigkeit über das Meer treiben, und Marcus ve r spürte fast ein wenig Mitleid mit den nördlichen Barb a ren, wenn er sich vorstellte, wie die Boote auf das Ufer zuflogen, besetzt mit den wilden Kriegern, die er ge s tern Abend kennen gelernt hatte. Danach sahen sie sich auch die Pferde an und spazierten gemächlich durch die Siedlung. Überall a r beiteten die Bauern um sich für den Winter vorzubereiten: Fische wurden ausgenommen und eingesalzen, Fleisch zum Trocknen auf großen Gestellen dem Seewind ausgesetzt, Mieten von Rüben mit Erde bedeckt. Man versicherte ihm, dass noch nicht mit dem Beginn des Wi n ters gerechnet werden musste, aber die Vorbereitungen würden viel Zeit b e nöt i gen, denn an Bojords Hof lebten viele Menschen.
    Der König und seine Leibwache waren bis zum Abend noch nicht von der Jagd zurückgekehrt. Marcus und Hirst aßen am offenen Feuer der Halle und schäkerten lieber ein wenig mit den Mägden, als sich allein in den vorderen Bereich zu setzen. Pugnax hatte sich im Laufe des Tages in ein Ba u ernhaus verzogen ohne sich noch einmal in der gr o ßen Halle blicken zu la s sen.
    Um die Zeit bis zum Schlafengehen etwas zu ve r kü r zen, erzählte Marcus eine seiner bewährten Herkulesg e schichten, die er im Laufe der Reise nicht nur sprac h lich perfektioniert, sondern auch der Landschaft und den

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