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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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dafür so r gen, dass unsere Kavall e rie mit guten Pferden und Reitern aus dem Umland Roms verstärkt wird. Wenn du ausreichend Nachschub organisiert hast, kannst du nachkommen.“
     
    Damit war Lucius militärische Karriere vorläufig bee n det. Jeder andere hätte sich vor den Pro b l e men, die sich hier auftürmten zurückgezogen. Luc i us ursprünglicher Plan war perfekt gewesen. Er hätte versucht, im U m kreis des Metellus militär i sche Ehren auf sich zu ve r sammeln. Sein Name wäre dann in einem Atemzug mit dem des meist respektierten Mannes der röm i schen Aristokratie genannt worden, und nichts hätte seinen zweifelha f ten Ruf schneller ve r gessen gemacht. Er wusste, dass er sich auf die Unterstützung durch den alten Freund seines Vaters hätte verlassen können. O h ne ihn sichtbar vor den anderen zu bevorzugen, hätte er ihm Chancen verschafft und ihm geholfen, seine Vorzüge ins rechte Licht zusetzen.
    Doch nun war alles ins Gegenteil verkehrt. Die Kluft zwischen ihm und Marius war nicht nur eine gesel l schaftliche, eine zwischen einem Aufsteiger und einem Angehörigen des alten Stadtadels. Die Kluft zwischen ihnen entsprach der Spaltung der politischen Welt in Optimaten und Popularen. Die Optimaten waren die Verfechter der Senatsher r schaft und versuchten d a mit die Macht im Wesen t lichen in den Händen der Patrizier zu halten. Die Popularen dagegen waren diejenigen Angehörigen des Senats, zumeist aus der Ritterschaft, die die Interessen des Plebs vertraten - soweit es ihnen nützlich erschien und sie damit die Massen für ihre Ziele i n strumentalisieren konnten. Die ersten schweren Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppen ha t ten vor dreißig Jahren durch die R e formversuche des Gracchus zu bürgerkrieg s ähnl i chen Zuständen geführt, und in der unmittelbaren Vergangenheit hatten die Bestechungsskandale um Jugurtha für neue Krisen g e sorgt. Ohne dass Luc i us bisher politische Aktivitäten entfaltet hätte, b e fand er sich aufgrund seiner Herkunft und seiner Freundschaft zu Metellus zwangsläufig im Lager der Optimaten. Der Ritter Marius hatte sich zwar von einem Optimaten fördern lassen, hatte sich dann aber über seine Loyalitätspflicht hinwegg e setzt und seine Ka r riere unter den Popularen for t gesetzt. Lucius wusste, dass man in den Reihen der Popularen noch nicht vergessen hatte, dass Marius auch schon einmal bei den politischen Gegnern u n tergekommen war, und so musste dieser in Zukunft jeden Anschein der Opt i matenfreundlic h keit ve r meiden, um seine neuen Freunde nicht zu verä r gern. Ein ganzes Bündel an Gründen, Lucius jegl i che Möglichkeit zur Profilierung vorzuenthalten. Doch Lucius schwor sich, einen Weg zu finden, Marius seinen Verrat an Metellus heimz u zahlen. Zunächst aber war er mit der wenig heldenha f ten Aufgabe betraut, Pferde und Reiter auszuheben um sie den Truppen in Nordafrika zuzuführen.
     
    Mit einer wenig glanzvollen Begleitung von zwe i hu n dert Mann machte Lucius sich eine Woche sp ä ter auf den Weg nach Kampanien um dort Gestüte zu bes u chen. Die Versuche der Gutsherren, ihm die minde r wertigen Tiere anzudrehen, scheiterten klä g lich. Mit Pferden kannte er sich aus. Nur die besten und ausda u erndsten Pferde sortierte er aus, um sie auf die Gale e ren nach Numidien bringen zu lassen. Hin und wieder boten sich ihm auch komplette it a lische Re i terverbände als Verbündete an, die vol l ständig bewaffnet und beri t ten unter römischem Befehl nach Neapel gebracht wurden. Lucius schlechte Stimmung wurde noch weiter gereizt durch den ländlichen Akzent dieser Hilfstru p pen, die übertrieben prächtigen Rüstungen und ihre A n gewohnheit sich in der Öffentlichkeit das Scha m haar abzurasieren. Mit missgelaunter Energie stür z te er sich in seine Aufgabe, und erst nach und nach konnte er zu seiner Rolle als souveräner und gela s sener Anfü h rer finden. War man ihm anfangs au s gewichen, so gut es ging, um seinen Zorn nicht zu erregen, so hatte er es irgendwann geschafft, die Legionäre seines Komma n dos für sich einzune h men. Es fiel ihm nicht schwer, sich auf ihre Sprache und ihren Sinn für Humor einz u stellen und sie mit kleinen Gefälligkeiten an sich zu binden. Bald galt er als Anführer mit einem offenen Ohr für die Nöte und Sorgen seiner Soldaten, und o h ne es überprüft zu haben, war sich jeder seiner Legi o näre sicher, dass er sich auf den Offizier Sulla ve r lassen konnte.
    Unerwartet schnell,

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