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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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überwältigend, dass ihm die Legionäre zum Dank für die übe r standene Gefahr eine aus Gras geflochtene Krone überreichten, die höchste Ehre für einen Feldherrn und das Zeichen absoluter E r gebenheit.
    Doch nicht nur seine Soldaten liebten ihn, Rom selbst war bereit, seine Fähigkeiten zu belohnen und ihn vor allen anderen Bürgern auszuzeichnen. Als die Zeit g e kommen war, erhielt er die Erlaubnis, sich nach Rom zu begeben, um sich der Wahl zu stellen. Es war kein großes Risiko mehr damit verbu n den, denn die ehemaligen Bundesgenossen waren fast vollkommen niedergewo r fen. Die Italiker hatten aufgegeben und waren sofort mit der Verleihung des Bürgerrechts belohnt worden. And e re, die weiter erbittert gekämpft hatten, waren nach ihrer Niederlage schonungslos bestraft worden. Die wenigen, die sich noch hielten, hatten längst erkannt, dass ihre Sache an sich verloren war und sie nur noch auf die Gnade der Sieger hoffen konnten. Nur die Aufständ i schen im Süden ve r suchten Zeit zu gewinnen und ihre Position zu ha l ten, um nicht als klare Verlierer in die zu erwarte n den Verhandlungen zu gehen.
    Rom wusste, wem es diesen Erfolg, diese Rettung aus der Gefahr zu verdanken hatte, denn keiner der anderen Feldherrn hatte größere militärische Erfolge zu verzeic h nen gehabt. Auch nicht Marius, der sich im No r den von Rom in einen langwierigen Stellungskampf hatte verw i ckeln lassen. Er hatte es zwar geschafft, siegreich aus den Kämpfen hervorzugehen und die Friedensverhan d lungen a n zuschließen, aber das Ergebnis seiner Bemühungen verblasste gegen die Erfolge seines Ko n trahenten.
    Marius ahnte, was man über ihn dachte. Man hielt ihn für zu alt. Zu alt und zu verbissen. Noch hatte er Bewund e rer, aber man glaubte, seinen Stern sinken zu sehen. Doch Marius war nicht der Mann, der aufgeben konnte. Sieben Konsulatszeiten hatte ihm ein Wahrsager einst prophezeit - er hatte erst sechs. Er wusste, dass er noch nicht am Ende war, und er hatte die Lehre nicht verge s sen, die er am Ende seines sechsten Konsulats hatte schlucken müssen. Seit er begonnen hatte, seine Pläne umzusetzen als würde der Krieg nicht um Rom g e führt, sondern in Rom, hatte er Erfolg gehabt. Bis jetzt. Nac h dem er nach Rom zurückgekehrt war, hatte er es g e schafft, eine kleine, aber eh r geizige Seilschaft um sich zu scharen. Eine seiner besten Verbindungen bestand in seinem Kontakt zu M a nius Äqulius, den er an sich hatte ziehen können, als dieser wegen Erpressung verurteilt werden sollte. Marius’ Aussage hatte Äquilius vollko m men e n tlastet und in allen Ehren rehabilitiert. Niemand hatte es gewagt, das Wort des alten Vol k shelden und Kimbernsiegers anzuzweifeln. Um den zu unrecht Ve r dächtigten zu entschädigen und zugleich für einig Zeit aus dem politischen Leben der Hauptstadt verschwinden zu lassen, hatte der Senat Manius Äquilius einer Gesand t schaft zugeteilt, die sich in der Provinz Asien mit den Schwierigkeiten dort befassen sollte.
    Ein gewisser König Mithridates versuchte hier sein Reich auszudehnen und sich in immer bedrohlichere Nachba r schaft des römischen Imperiums vorzukämpfen. Rom hatte es bisher stets geschafft, den Mithridates zurückz u drängen, doch nun war es dem König gelungen, zwei Fürsten nach seinem Geschmack in den unmittelbar b e nachbarten Reichen zu etablieren. Die Gesandtschaft sollte nun den Anspruch des römischen Reiches wahren und die alten Regenten wieder einsetzen. Manius Äqui l ius und die anderen Gesandten waren erfolgreich und füh r ten die alten, romtreuen Fürsten zurück auf den Thron, doch Mithridates weigerte sich trotz seiner Nie d erlage, auch noch die geforderten Reparationszahlungen zu lei s ten.
    Das war für die Gesandten des stolzen Rom eine une r trägliche Provokation. Denn natürlich hatten sie vorg e habt, einen Großteil der Zahlungen in den eigenen T a schen verschwinden zu lassen. Mit diesem halben E r folg konnten und wollten sich die Abgeordneten nicht b e gnügen. Es waren zwar Verträge unterzeichnet wo r den, doch eine erneute Eskalation der Lage würde den Weg für neue Ve r handlungen bahnen. Es war Äquilius, der schließlich auf den genialen Plan verfallen war. Als B e vollmächtigte des mächtigen Rom erlaubten die Gesan d ten einem der beiden wieder eingesetzten Herrscher, wie eine Wespe das Riesenreich des Mithridates anz u greifen und untersagten zugleich dem Angegriffenen jede G e genwehr. Jede Han d lung gegen den

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