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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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nur eine bestimmte Pferderasse, die auf kleinen Gütern in den Sabinerbergen gezüchtet werden. Die G e stüte liefern nur wenig Pferde, doch die, die es bis hierher schaffen, sind exquisit.“
    „Da kann ich wirklich froh sein, dass ich an eine wahre Kennerin geraten bin.“
    Er verbarg ein Lächeln, indem er den Schemel zurech t rückte, der ihren Fuß stützte. Das Gespräch wurde u n terbrochen durch den Einzug der Gespanne, und für die nächste halbe Stunde war in dem allgemeinen Schreien und dem Lärm der a n feuernden Rufen kein Wort mehr zu unterscheiden.
    Der Tag war heiß und trocken, gegen Ende des e r sten Rennens hatten die Hufe der Pferde reichlich Staub au f gewirbelt, der in dichten Wolken die Sicht behinderte.
    Die Schiedsrichter markierten den Beginn der let z ten Runde, und kurz darauf raste das rote Gespann als erstes über die Ziellinie. Cynara warf verärgert das Schälchen auf den Boden, so dass die Kichererbsen umher spra n gen.
    „Die Pferde der Grünen sind wirklich erstklassig, aber der Lenker versteht nicht, sie zu führen“, sagte Agnar, während er vo r sichtig einige Staubkörnchen vom Saum ihrer grünen Robe entfernte. Die Körnchen schi e nen sehr fest zu kleben, denn er beschäftigte sich lange mit dem Stoff, bevor er ihn wieder auf dem Schemel drapie r te. Zufrieden hatte er festgestellt, dass sie es sich nicht hatte versagen können, ihren Fuß ein wenig in sein Blic k feld zu schieben. Er sah ihr wieder ins Gesicht und freute sich über den unbe s timmten Ausdruck, den er darin fand. Sie lachte ertappt und versuchte ihre Ve r legenheit zu überspielen.
    „Mir fällt soeben auf, dass ich gar nicht weiß, wie du heißt.“ „Flavus!“
    „Flavus? Heißt du schon immer so, oder erst, seit du in Rom bist?“
    „Erst seit einigen Jahren.“
    „Und wie hießt du zuvor, wie lautet dein richtiger N a me?“
    Er zögerte kurz.
    „Agnar!“
    Als ob etwas Peinliches oder allzu Vertraul i ches gesagt worden wäre, folgte dem Namen eine unb e hagliche Stille. Cynara hätte das Schweigen nur zu gern unterbrochen, doch ihr Gehirn war wie leer geblasen. Nicht die harml o seste Bemerkung wollte ihr einfallen, so dass die Stille sich unangenehm lang hinzog. Schließlich schaffte sie es, die Blockade a b zuschütteln.
    „Nun, es war schön dich heute hier gesehen zu h a ben, Flavus, oder wie auch immer du dich nennen willst.“ Sie konnte ein nervöses Kichern nicht unterdrücken. „Vie l leicht sehen wir uns ja bei anderer Gelegenheit wieder. Nächste Woche gibt es Spiele auf dem F o rum, kommst du auch?“
    Die Frage war für sie so harmlos wie ein Gespräch über das Wetter, doch mit Schrecken musste sie feststellen, dass ihr Gesprächspartner unter ihren Worten zusa m mengezuckt und sein Gesicht noch eine Schattierung blasser geworden war. Sie erka n nte ihren Lapsus sofort und schämte sich für ihre Taktlosigkeit. Als er sich e r hob, um sich zu vera b schieden, richtet sie sich auf und hielt ihn am Arm zurück.
    „Kannst du mir meine Gedankenlosigkeit verze i hen?“
    „Ich habe dir nichts zu verzeihen, sondern dir für diesen Nachmittag zu danken.“
    Irritiert stellte sie fest, dass sie ihn immer noch fe s thielt. Rasch löste sie ihren Griff.
    „Also dann, auf ein Wiedersehen.“
    „Auf ein Wiedersehen!“
    Er entfernte sich rasch und ärgerte sich über seine Em p findlichkeit, die beinahe alles ve r dorben hätte. Er musste sich noch besser zusammennehmen, oder er käme nie ans Ziel.
     
    Als Cynara einige Tage später mitten in der Nacht von einem Gastmahl aufbrach, löste sich aus dem Schatten eines Hauseingangs eine große Gestalt. Nach dem ersten Schrecken erkannte sie ihn. In s geheim hatte sie auf ein Wiedersehen gewartet, aber dass es hier mitten in der nächtlichen Straße stattfand, verblüffte sie doch sehr.
    „Woher wusstest du, dass ich heute Abend hier bin?“
    „Die schöne Cynara ist immer ein beliebter Gege n stand der Gespräche. Wenn die He r ren nicht auf dem Forum mit deinen B e suchen angeben, dann brüsten sich ihre Sklaven damit, dass du die Feste ihrer Herrschaft b e sucht.“
    „Du konntest aber nicht wissen, wann ich g e hen würde.“
    „Es macht mir nichts aus, ein wenig in der Dunke l heit umherzuwandern. Nachts schlafe ich ohnehin nicht b e sonders gut.“
    „Du hast auf mich gewartet?“
    „Wenn du so willst, ja! Es ist nicht ungefäh r lich, nachts durch die Straßen zu gehen, ohne Schutz.“
    „Ich bitte dich, hinter mir läuft eine

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