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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Grieche mittleren Alters, sie dann einige W o chen später für eine abendliche Unterhaltung außerhalb des Bordells gebucht hatte, war sie fest entschlossen gew e sen, die Chance zu ergreifen und dem Freudenhaus zu en t fliehen. Dass sie allerdings einen derart prominenten Kunden finden wü r de, hatte sie sich im Traum nicht auszumalen gewagt. Doch sie hatte es geschafft. Es war ihr gelungen, den verwöhntesten Lebemann Roms für sich zu interes s ieren - und sogar länger als nur für eine Nacht. Sehr bald hatte sie in seinem Umfeld ihren Ma n gel an Lebensart und Eleganz gespürt, doch sie hatte es ve r standen, aus diesen Fehlern sogar noch Kapital zu schlagen, indem sie sich Hilfe suchend an ihren Gönner schmiegte. Für Sulla war es ein Spaß gewesen, die verm e intliche Unschuld vom Lande zu formen und zu erziehen. Nach wie vor em p fand sie es als seltsam, dass ein derartig bekannter Mann auf die Bewunderung einer kleinen Kneipenhure Wert legen konnte, und doch war es so gewesen. Sie hatte, als ihr das bewusst geworden war, auch nicht an b e geisterten Blicken und anderen Zeichen ihrer Verehrung gespart. Ihrer Erfahrung nach übrigens der direkte Weg zum Herzen eines jeden Ma n nes. Als er sie freigekauft und ihr die kleine Villa geschenkt hatte, die sie bis jetzt bewoh n te, hatte sie sich am Ziel ihrer Wünsche gefühlt. Sie, C y nara war die Mätresse eines der hoffnungsvollsten Aristo k raten der Republik. Doch dann war er ins Ausland beordert worden. Um seine Großzügigkeit abz u runden, hatte er für sie ein rauschendes A b schiedsfest gegeben, auf dem er sie seinen Freunden und Bekannten aufs Wärmste empfohlen hatte - und war dann verschwu n den.
    Sie hatte fest vor, sich nicht unterkriegen z u lassen, was blieb ihr auch anderes übrig. Immerhin ve r stand sie es, sich an kleinen Vergnügungen aufz u richten, und gerade heute war wieder eine solche Gelegenheit. Es gab ein neues Theaterstück, von dem die ganze Hauptstadt sprach. Sie hatte Karten für die erste Aufführung, auf der sie sich in ihrem ganzen Glanz präsentieren wollte. Die neidvollen Blicke der Menge würden ihr für einige Zeit das Gefühl geben, wirklich ein so glückliches Leben zu führen, wie es in den Augen ihrer Bewunderer e r schien. Sie rief nach ihren Zofen, um sich baden und ankle i den zu lassen.
     
    Agnar hatte in der folgenden Zeit in den Küchen und Gesinderäumen genau aufgepasst und einiges an Info r mation zusammengetragen. Cynara war aus dubiosen A n fängen durch die Gunst des Sulla zu höchstem Ruhm aufgestiegen. Sie galt als die schö n ste und eleganteste Frau Roms. Das Honorar für einen Abend reiner Gese l ligkeit ohne wirkliche Leistungen überstieg das Monat s gehalt eines einfachen Arbeiters deutlich. Nur ausgewäh l te und persönlich em p fohlene Kunden hatten überhaupt Aussicht, auf eine Zusage hoffen zu dürfen. Was letztlich für sie heraussprang, wenn sie einen Ver e hrer erhörte, war Gegenstand wilder Spekulationen. A g nar dagegen war ein Freigelassener mit bescheidenem Woche n lohn, er genoss weder Ansehen, noch kannte man überhaupt seinen Namen. Wenn er irgendjemanden gefragt hätte, hätte ihm jeder erklärt, dass die Sache für ihn aussichtslos war, aber er selbst war sich sicher, dass es nicht beso n ders schwer werden würde, die Frau für sich einzune h men. Dann wäre er an vorderster Front dabei und wüsste als einer der ersten, wann dieser Sulla zurückkäme und welche Schritte er vorhatte. Mögliche r weise konnte er die Kurtisane sogar dazu bringen, eine Begegnung einzuf ä deln.
     
    Das Gedränge vor dem Theater war an di e sem Abend besonders schlimm. Nicht nur Cynara hatte davon g e hört, dass das neue Stück ein Ereignis sein würde, auch alle anderen Bürger Roms waren offensichtlich ve r rückt danach, den Abend in dem Theater zu verbringen. Vor den Eingängen staute sich die Menge, so dass sie es b e reits heftig bereute, sich heute auf den Weg gemacht zu haben. Während man ihr sonst respektvoll Platz machte und ihre Aufmachung bewunderte, war es in dem G e schiebe niemandem möglich, auf Abstand zu gehen. Ihre Robe aus gestickter Seide war schon jetzt ze r drückt und an einigen Stellen am Saum wohl auch schon b e schmutzt. Auch wenn sie g e wollt hätte, sie hatte keine Möglichkeit umz u kehren und gegen den Strom der Schaulust i gen den Platz vor dem Theater zu verlassen. Gerade drängte wieder ein Schwall Me n schen von hinten gegen den Eingang. Gereizt drehte sie sich

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