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Der Kinderdieb

Titel: Der Kinderdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Nick an, als säße ihm der Kopf falsch herum auf den Schultern. »Die Fleischfresser werden nicht verschwinden. Wir könnten ihnen goldene Schwäne für ihren Flug nach Hause schicken, und sie würden sie doch nur abschlachten und auffressen. Sie können nichts als morden. Sie sind Monster!«
    »Ja«, sagte Nick. »Aber wenn sie Avalon töten, ist es dann nicht einen Versuch wert?«
    »Vielleicht am Anfang«, warf Tanngnost ein. »Damals hätte es eventuell funktioniert, bevor der Zauber sie verdreht hat und bevor die neue Welt so dicht bevölkert war. Wenn die Dame sich nicht so sehr vor Kummer verzehrt hätte, dann hätte sie vielleicht anders gehandelt. Oder auch nicht. Die Dame ist nicht allwissend, ganz und gar nicht. Sie nimmt die Welt in uralten Begrifflichkeiten wahr. Sie ist ein Geschöpf, das von Empfindungen und Gefühlen beherrscht wird. So oder so ist es nun zu spät. Inzwischen besteht der einzige Ausweg darin, sie zu töten, bevor sie uns töten. Verstehst du das, Nick?«
    Nick bejahte mit einem Nicken, doch er war sich nicht sicher.Auf dieser Insel gab es eine Menge, worüber er sich nicht sicher war.
    »Genug geredet«, sagte Peter mit blitzenden Augen. »Es ist an der Zeit, Killer aus euch dreien zu machen.«
     
    »Peter«, sagte Nick. »Ich muss mit dir reden.«
    »Nicht jetzt«, antwortete Peter. »Wir haben viel zu tun.«
    Nick packte ihn am Arm. »Nein, es muss jetzt sein!«
    Peter schaute auf die Hand an seinem Arm und dann in Nicks Augen. Er sah sie, er sah die Finsternis. »Vorsicht.«
    Nick ließ los. »Peter, bitte.«
    Peter bemerkte Sekeus kalten Blick. Er zwinkerte ihr zu und blieb dann mit Nick zurück, während sie und die anderen die Treppe runtergingen.
    »Peter, ich muss zurück.«
    Der Kinderdieb schaute ihn gedankenverloren an.
    »Zurück nach Hause«, sagte Nick.
    »Nach Hause?« Peter zog die Nase kraus. »Du meinst zurück in die
Menschen
welt?«
    »Meine Mutter braucht mich.«
    »Du hast bloß Heimweh. Das kommt vor. Hör mal, hier gibt es so einiges, woran man sich erst mal gewöhnen muss, aber …«
    »Nein, das ist es nicht. Ich
muss
zu meiner Mutter zurück.
Ich muss!
Bei ihr im Haus wohnen ein paar üble Typen. Ich habe dir doch davon erzählt – Marko, erinnerst du dich?«
    »Der Drogendealer? Ja, klar. Meintest du nicht, an dem ganzen Schlamassel wäre nur deine Mutter schuld?«
    »Darauf kommt es überhaupt nicht an. Es geht darum, dass sie in Schwierigkeiten ist. Und wenn ich nicht zurückkomme … nun, dann werden sie ihr etwas antun. Vielleicht haben sie das sogar schon.«
    Peter hörte die Anspannung in Nicks Tonfall, er sah diewachsende Erregung in seinem Blick und bemerkte, dass Nick die Hände zu Fäusten ballte und wieder öffnete.
    »Wenn ihr etwas passiert, weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich muss zurück. In Ordnung? Okay?«
    Er ist kurz vorm Durchdrehen
, dachte Peter.
Ich muss aufpassen. Vielleicht hat Sekeu recht. Vielleicht wäre es am besten, den Jungen zu töten, bevor die Sache aus dem Ruder läuft
. »In Ordnung, Nick«, sagte Peter ruhig. »Wir überlegen uns was.«
    Nicks Miene verriet deutlich, wie erleichtert er war. »Ehrlich? Gut. Super. Wann können wir los?«
    »Übermorgen.«
    Nick schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Aber zuerst musst du mir einen Gefallen tun«, erklärte Peter. »Du hilfst erst mir, dann helfe ich dir. Klingt das fair?«
    »Du willst, dass ich mitkämpfe.«
    »Nein, du musst nicht mitkämpfen. Das würde ich niemals von einem Neuen verlangen. Aber ich brauche dich dort, damit du uns auf andere Art helfen kannst.«
    Nick starrte ihn an. »Das ist keins von deinen Spielchen? Kein Trick?«
    Peter tat so, als wäre er verletzt. »
Natürlich
nicht, Nick.«
    »Ich will, dass du es schwörst. Schwöre beim Leben der Dame, dass du mir hilfst, zurück durch den Nebel zu gelangen, wenn ich zu dir halte.«
    »Ich schwöre«, sagte Peter, in dem Wissen, dass die Chancen sehr schlecht standen, dass auch nur einer von ihnen jemals die Menschenwelt wieder sah. »Zum Henker, ich leg sogar noch einen drauf. Ich schwöre, dass ich mit dir nach Hause zurückkehre und dir dabei helfe, dir Marko vorzunehmen.«
    Nick musterte prüfend das Gesicht seines Gegenübers, offenbar auf der Suche nach Anzeichen von Arglist. Erneut entdeckte Peter feste Entschlossenheit in seinem Blick, genau die Eigenschaft, die diesen Jungen durch den Nebel gebracht hatte.
Der Kerl verfügt über echte Stärke
, dachte Peter.
Wenn jemand die

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