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Der Kinderdieb

Titel: Der Kinderdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Danny.« Sekeu zeigte auf einen dicklichen Jungen mit dunkelrandiger Brille, der einen Stapel Schüsseln trug. DieBrille war mit einem Gummiband an Dannys Kopf befestigt – immerhin war es ein richtiges Sportband, trotzdem ließ es ihn irgendwie seltsam aussehen.
    In Dannys Haar und auf seinem weißen T-Shirt klebte Grütze. Er hatte die braune Cordhose weit hochgezogen und die Hosenbeine in die Stiefel gesteckt. Ein Pixie landete auf seinem Kopf und zerrte an den Schleimklumpen, die ihm in den Haaren klebten.
    »Verdammt noch mal!«, schrie er und warf den Kopf hin und her. Der Pixie hielt sich fest, doch der Schüsselstapel geriet ins Wanken und fiel scheppernd über Tisch und Boden. »Verdammt noch mal!«, schrie Danny erneut und schlug nach dem davonhuschenden Pixie.
    Sekeu schüttelte den Kopf. »Genau wie du haben Danny und Grille sich noch nicht bewiesen. Sie sind neues Blut. Wenn man sich bewiesen hat, wird man Clanmitglied. Erst dann wird man zu einem Teil der Teufelsfamilie.«
    Nick verdrehte die Augen.
    »Das hier ist Leroy.«
    Leroy war ein stämmiger Junge, nicht dicklich wie Danny, sondern grobknochig und mit beachtlichem Brust- und Bauchumfang. Sein kurzes, dunkles Haar klebte ihm verfilzt am Schädel. Er trug einen ärmellosen Pulli und die gleichen genähten Lederhosen wie die Teufel, allerdings wies er keine ihrer auffälligeren Körperverzierungen auf.
    »Leroy ist schon seit einer ganzen Weile bei uns. Er hat sich noch nicht bewiesen.« Sie bedachte den Jungen mit einem betrübten Blick. »Wir hoffen, dass er bald seine Herausforderung bestehen wird.«
    Der Junge errötete und presste die Lippen aufeinander.
    »Leroy wird sich um dich kümmern. Er wird dafür sorgen, dass du dich zurechtfindest.«
    Leroy musterte Nick feindselig.
    Ohne ein weiteres Wort wandte Sekeu sich ab und überließ sie sich selbst.
    »An die Arbeit«, sagte Leroy und warf Nick seinen Putzlumpen zu. Der Feudel klatschte auf den Tisch und spritzte Nicks T-Shirt mit nassen Schleimklumpen voll. »Ach, übrigens«, fügte Leroy hinzu, »ich bin nicht dein Babysitter. Also komm nicht an und heul mir die Ohren mit deinen Problemen voll. Kapiert?«
    Nick atmete gedehnt aus, nahm den Lappen und zog ihn über den Tisch. Die Pixies zischten, fauchten und schwirrten um seinen Kopf herum, während er sich an der Tafel entlangarbeitete. Als er das Ende erreicht hatte, wischte er die Krümel auf den Boden und ging dann zum Seifenfass hinüber, wo Grille die Schüsseln ausspülte. Er hängte den Lumpen über den Rand des Fasses und schickte sich an, wegzugehen.
    »HE!«
, rief Leroy vom anderen Ende des Tischs. »Was soll das? Du bist noch nicht fertig. Schau dir mal den Dreck an, den du übriggelassen hast.«
    »Das
geht
schon.«
    »Das
geht
nicht. Willst du vielleicht, dass die dämlichen Pixies hier alles vollkacken? Nimm gefälligst den Lappen und fang noch mal von vorne an. Und mach’s diesmal richtig.«
    Nick funkelte Leroy wütend an.
    »Reiß dich am Riemen«, sagte Grille halblaut. »Glaub mir, du willst dich nicht mit ihm anlegen.«
    Nick nahm den Lappen, ging zur Tafel hinüber und begann, sie aufs Neue abzuwischen.
    Leroy trat hinter ihn. »Bist du behindert? So wischt man nicht. Wie schwer kann es denn sein, einen verdammten Tisch abzuwischen?« Er riss Nick den Lumpen weg und scheuerte kräftig über den Tisch. »So geht das. Siehst du? Und jetzt mach es richtig.« Leroy drückte Nick den nassen Feudel vor die Brust.
    Nick klatschte den Lappen auf den Tisch und ging. Er kam ganze zwei Schritte weit, bevor er eine Hand am Kragen spürte, und im nächsten Moment wurde er herumgerissen und gegen den Tisch geschubst. Leroy packte ihn bei den Haaren und drückte sein Gesicht in den Lumpen. Nick wollte sich aus Leroys Griff winden, doch der drehte ihm den Arm auf den Rücken. Nick stieß einen Schrei aus.
    Leroy beugte sich dicht über das Gesicht seines Gegners. Nick sah die Adern auf der Stirn des Jungen pulsieren und spürte seinen schmerzhaften Griff am Handgelenk, so fest, dass er fürchtete, Leroy würde ihm die Knochen brechen.
    »Aufhören!«, flehte Nick.
    »Hör zu, du kleiner Scheißkerl. Wenn ich dir etwas sage, tust du es besser. Kapiert?«
    »Ja.«
    Leroy drehte ihm den Arm weiter auf den Rücken. »Kapiert?«
    »JA!«,
schrie Nick.
    »Wie bitte?«
    »JA! JA!«
    Leroy ließ Nick los. »Und jetzt wisch den Tisch ab, Arschwichser.«
     
    »Saubermachen kannste dich dort«, sagte Grille und zeigte auf eine Tür, in

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