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Der Kinderdieb

Titel: Der Kinderdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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Ohrringe. Man kann
nie
genug Ohrringe haben.«
    »VERSUCHT’S RUHIG!«,
brüllte Blutrippe und schlug seine Schwerter aneinander.
»DANN SEID IHR IM ARSCH!«
    »Liebe Güte, ein echter Tiger!«
    »Kleine Jungen sollten nicht so schlimme Wörter benutzen.«
    »Er sollte sich den Mund mit einem ordentlichen Schluck Schweinepisse ausspülen.«
    »Allerdings«, kamen die Mädchen überein.
    Hinter ihnen schlich eine breite Front von Tieren aus dem Nebel. Nick schätzte, dass es mindestens fünfzehn, wenn nicht gar zwanzig weitere der Hyänenwesen waren, die sie zuvor angegriffen hatten und die Blutrippe als Barghests bezeichnet hatte. Nick sah keine von den roten Exemplaren mit den Giftschwänzen, nur die hundegroßen mit den schwarzen, gesträubten Mähnen.
    Die Barghests umkreisten die Kinder, schlugen auf den Boden ein und wühlten loses Laub auf. Einige der größeren sprangen immer wieder auf sie zu, um dann zurückzusetzen. Mit jedem Vorstoß wurden sie mutiger.
    Die Teufel blieben wachsam, um die Tiere auf Abstand zu halten.
    »WAS SOLLEN WIR MACHEN?«,
schrie Leroy, der seinen Speer fest an die Brust gepresst hielt. Sein Blick schoss wild umher. Die Barghests waren überall.
»WAS SOLLEN WIR BLOSS MACHEN?«
    »Ihr sterbt, Dummerchen«, sagte eines der Mädchen, und alle drei lachten.
    Zwei große Barghests fielen Nick an, entrissen ihm den Speer und zerrten ihn aus dem Kreis. Ihre Klauen schnitten ihm in die Arme, als sie ihn von der Gruppe fort und in den Nebel zogen.
    Blutrippe stieß einen Kriegsschrei aus und setzte Nick nach. Er hackte und stieß zu und schaffte es, die beiden Geschöpfe zurückzudrängen. Von weiter hinten setzten zwei weitere Ungeheuer nach. Eines schlug mit scharfen Klauen nach Blutrippes Gesicht.
    Er duckte sich, doch im selben Moment zog ihm das andere Tier die Klauen über den Oberschenkel und riss ihm durch die Hose eine tiefe Wunde ins Bein. Der Verwundete heulte auf und stieß seinen Speer vor, doch der Barghest war bereits wieder fort.
    »ZUSAMMENBLEIBEN!«,
brüllte Sekeu.
    Mit Müh und Not gelang es ihnen, ihre mit Zähnen und Klauen bewehrten Gegner in Schach zu halten, aber die Barghests trieben sie langsam auseinander.
    Ein langgezogenes Heulen ertönte von irgendwo aus dem Sumpf. Der Laut durchdrang den Lärm von klappernden Zähnen, Tiergeschrei und Geknurre. Es war ein furchteinflößendes Heulen, und Nick fragte sich, welche Schrecken sie noch erwarteten.
    Da durchbrach eine Gestalt den Kreis der Barghests wie eine Kanonenkugel, kaum mehr als ein herumwirbelnder, stechender und schlagender Schemen. Nick sah Stahl aufblitzen, und zwei der Tiere fielen in den Dreck, eines mit weit aufgeschlitztem Wanst, das andere mit beiden Klauen am Hals.
    »PETER!«,
rief Sekeu.
    Und da war er. Mit nichts außer seinem langen Messer und blitzenden Zähnen und Augen stieß er zwischen die Bestien. Er war nie länger als eine Sekunde an einem Ort, während er schlitzte und brüllte, stach und heulte. Die Monster stobenauseinander, um seinen funkensprühenden Augen und seinem entsetzlichen Grinsen zu entkommen.
    Peter sprang in ihre Mitte, ergriff Nicks Speer und schleuderte ihn auf das nächste Mädchen. Ihre Augen blitzten vor Empörung. Sie bewegte sich unglaublich schnell, jedoch nicht schnell genug. Der Speer ging ganz knapp an ihr vorbei und durchstach ihr Haar, während der Schaft von ihrer Schulter abprallte und sie am Kinn traf. Sie stieß ein schrilles Kreischen aus, griff mit verkrümmten Fingern nach ihrem Gesicht, wirbelte herum und verschwand im Nebel.
    »TEUFEL ZU MIR!«,
schrie Peter.
    Die Teufel begannen breit zu grinsen. Sie beantworteten seinen Ruf mit wildem Geschrei und attackierten die zurückweichenden Barghests. Die Tierhorde ließ von ihnen ab und ergriff die Flucht. Es sah aus, als ob die Geschöpfe einfach wieder mit dem Nebel verschmolzen.
    »JETZT!«,
schrie Peter.
»NEHMT DIE KINDER, WIR VERSCHWINDEN!«
    Peter und Sekeu hoben Grille auf und legten sie über Peters Schulter. Dirk packte Danny bei den Armen, Flitz nahm seine Beine, und Blutrippe legte einen Arm um Nick, um ihn mitzuziehen. Eilig liefen sie den Pfad zurück.
    »Peter.«
    Durch den Nebel drang ein Flüstern, das ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Nick spürte den Namen bis ins Mark.
    Dort, direkt vor ihnen, versperrte eine einzelne schattenhafte Gestalt den Weg.
    Sie hielten an.
    »Peter«, flüsterte Sekeu. »Sollen wir loslaufen?«
    »Nein«, sagte er und ließ Grille behutsam zu Boden

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