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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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Bombenschütze in der ganzen Air Force sein.“
    „Das nehme ich dir jetzt aber übel“, erklang von hinten Abe Rubens Stimme.
    Walt drehte sich um und sah seine Crew hinter sich stehen. Abe machte einen Schmollmund. Walt warf ihm einen Arm um die Schultern. „Jack hat unrecht. Das hier ist nämlich der beste Bombenschütze der Air Force.“
    „Zu spät, Preach.“
    Jack lachte. „Preach? Daran werde ich mich nie gewöhnen. Ist euch klar, dass er der einzige Novak ist, der kein Pastor ist?“
    „Männer“, sagte Walt stolz, „das ist mein Bruder Jack.“
    Cracker gab Jack die Hand, dann Charlie. „94. Geschwader, wie ich hörte?“
    „Genau“, sagte Jack. „Das 94., 95., 96. und 351. sind auf dem Weg hierher. Wir sind die Vorhut, die die Ausbildung hier koordinieren soll. Zwei Staffeln aus dem 94. werden in Bassingbourn mit dem 91. Geschwader trainieren, und zwei hier. Da ich Staffelleiter bin, durfte ich meine Männer hierherbringen, um meinen kleinen Bruder zu belästigen.“
    Walt konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. So ein wenig brüderliche Belästigung hörte sich wirklich gut an – da verblasste sogar der Neid darüber, dass Jack Major und Staffelleiter war und er selbst nicht.
    Charlie steckte sich eine Zigarette an und betrachtete die Decke, in die jemand neben die anderen Daten schon „18-3-43 Vegesack“ eingebrannt hatte. „Wie läuft’s hier denn wirklich? In der Wochenschau sieht es immer so aus, als würde Hitler sich die ganze Zeit im Luftschutzbunker verstecken, aber die Zeitungen können die Verluste nicht beschönigen.“
    „Es wird langsam“, antwortete Walt. „Wir kriegen endlich Ersatzcrews und Ersatzteile. Und wir fliegen auf Ziele in Deutschland.“
    „Und mit euch wird unsere B-17-Flotte gleich doppelt so stark.“ Louis nahm einen Schluck Bier.
    „Wenn wir wenigstens Kampfflieger als Eskorte hätten, um uns die Deutschen vom Hals zu halten“, bemängelte Walt. „Die Spitfires von den Engländern sind wendige kleine Dinger, aber wenn es an der französischen Küste wirklich hart auf hart kommt, müssen sie schon wieder abdrehen.“
    „Das 4. Geschwader hat gerade P-47 Thunderbolts bekommen“, sagte Cracker. „Die haben eine größere Reichweite, aber bis nach Deutschland kommen sie auch nicht.“
    Charlies Zigarette wackelte, während er die Decke betrachtete. „Achtundzwanzig Einsätze? Hat schon einer seine Runde hier beendet?“
    Die Männer lachten. „Bei Weitem noch nicht“, sagte Walt. „Nicht bei all den Abbrüchen, Schäden und Krankheiten. Wir sind mit unseren neunzehn schon unter den Besten.“
    „Stimmt“, meinte Cracker. „Kaum hatten wir Preach aus dem Krankenhaus, schickten uns die da oben nach Stanbridge Earls. Eine Woche Fronturlaub. Wir haben drei Einsätze verpasst.“
    Jack hob die Augenbrauen. „Ihr wart auf einem alten englischen Landgut? Scheint ja wirklich hart hier zu sein.“
    „Fürwahr, fürwahr.“ Louis setzte einen vornehmen Gesichtsausdruck auf und hob mit abgespreiztem kleinem Finger eine imaginäre Teetasse zum Mund. „Indes hatten wir die höchst allerliebsten Teeplaudereien und Pastetchen, nicht wahr? Und Captain Novak spielte eine umwerfende Partie Krocket.“
    Die Erinnerung an ihren Fronturlaub und der verunglückte britische Akzent seines Südstaaten-Navigators ließen Walt herzlich lachen.
    „Umwerfend war er in der Tat“, warf Abe ein. „Er hat eine Statue umgenietet.“
    „Nur eine ganz kleine.“ Walt hob zur Verdeutlichung Daumen und Zeigefinger. „Sag es nicht Dad, sonst verrate ich ihm, was damals wirklich mit seinem Smith’s Bible Dictionary passiert ist.“
    Jack klopfte ihm lachend auf den Rücken. „Komm, wir haben uns viel zu erzählen. Schön, euch kennengelernt zu haben.“
    Walt entdeckte einen freien Tisch. „Da drüben.“ Louis reichte ihm seine Cola und die beiden Brüder nahmen den Tisch in Beschlag.
    Jack schlug die Füße übereinander und lehnte sich zurück. „Wie war das? Du lügst nicht mehr? Wer hält mir denn jetzt den Rücken frei?“
    „Tut mir leid. Wenn du unbedingt Dummheiten machen willst, bist du ab jetzt auf dich allein gestellt.“
    Jack zwinkerte ihm zu. „Dann bin ich wohl auf mich allein gestellt.“
    Walt schmunzelte und prostete seinem Bruder zu. Jack brauchte keine Schützenhilfe. Sein gutes Aussehen und sein Charme würden ihm aus jeder Patsche heraushelfen. Er würde wie immer alles bekommen, was er sich in den Kopf setzte – auch jede Frau.
    Wenn Walt nur

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