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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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Gehorsam und Opfer gesprochen haben?“
    „Ja.“ Daisy ließ ihren Kaugummi knallen.
    „Ich habe Walt nach seiner Meinung gefragt und er hat mir mit einer tollen Analyse geantwortet, ganz klar und biblisch. In der Zwischenzeit hatte ich mich zwar schon für den Gehorsam entschieden, aber er hat mich noch darin bestärkt.“
    „War sein Dad nicht Pastor?“
    „Das stimmt. Und ich glaube, Walt wäre gar nicht so übel als Pastor, wie er immer sagt. Natürlich ist er ein toller Ingenieur und Pilot, aber sein Glaube ist so stark und lebendig ...“
    Allie lächelte zufrieden. Als Walt ihr von seiner Entscheidung geschrieben hatte, die Wahrheit zu sagen, war er in ihrem Ansehen noch gestiegen. Er war so aufrichtig und mutig; für seinen Vorstoß in Sachen Ehrlichkeit konnte sie ihn nur noch mehr bewundern. Er ließ sich von Gott führen, er wuchs und veränderte sich. Gott arbeitete bei ihnen beiden an ähnlichen Bereichen und nun wurden sie beide mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen konfrontiert.
    Ein warmes Gefühl machte sich in Allie breit. Irgendwie waren sie in ihren Kämpfen durch Gott miteinander verbunden.
    „Aber was sagt er denn nun?“, fragte Daisy. „Du weißt schon, zu der Verlobung?“
    Allie sah ruckhaft aus dem Fenster. Das Kino war noch ein ganzes Stück entfernt, zu weit, um die Situation durch Schweigen zu lösen. „Nun, ich ... ich habe es ihm noch nicht gesagt.“
    „Was? Willst du mich auf den Arm nehmen? Wieso das denn nicht?“
    Nervös rieb Allie mit dem Daumen über das weiche rostbraune Leder ihrer Handtasche. „Ich weiß nicht. Ich versuche es ja, aber mir fehlen einfach die richtigen Worte. Ich knülle alle meine Versuche zusammen und schicke doch wieder einen normalen Brief. Und je länger ich warte, desto schlimmer wird es. Jetzt muss ich ihm außerdem schon erklären, warum ich über einen Monat gebraucht habe, um ihm das mitzuteilen.“
    „Tja, da helfen deine ganzen schlauen Wörter aus dem College plötzlich auch nicht mehr. Dann sag’s doch einfach geradeheraus.“ Daisy ließ die Hand niedersausen, als würde sie die Luft in gleichmäßige Stücke zerhacken. „Ich habe mich entlobt. Ich liebe Baxter nicht. Ich liebe dich.“
    Allie merkte, wie ihr die Kinnlade herunterfiel. „Aber ich ... ich ...“
    „Ja, ich weiß, das klingt kitschig. Aber das ist doch gerade das Schöne dabei.“ Daisy sah Allie an, zog eine Augenbraue hoch und kaute auf ihrem Kaugummi. „Sag mir nicht, dass du ihn nicht liebst.“
    Allie konnte sie nur fassungslos anstarren. Die Gedanken klebten in ihrem Schädel wie Daisys Kaugummi. „Ich ... ich ...“
    „Ach, komm. Du bist doch verrückt nach ihm. Du solltest mal dein Gesicht sehen, wenn du über ihn sprichst. Da leuchtest du noch heller als das große Festzelt vor Pearl Har ... Oh! Das Kino.“
    Daisy sprang auf, griff nach Allies Hand und zog sie den Gang zur Bustür hinunter – eine gute Entscheidung, denn Allie wäre unfähig gewesen, sich selbstständig zu bewegen. Wie kam Daisy nur darauf? Wieso? Allie liebte Walt nicht. Oder doch?
    „Oh, For Me and My Gal .“ Daisy betrachtete das Filmplakat. „Judy Garland und irgendein neuer Schauspieler – Gene Kelly. Ist der nicht süß?“
    Allie starrte zum Glockenturm über der Kinokasse hinauf. Hatte sie sich in Walt verliebt?
    Sie hatten ihre Freundschaft auf gegenseitigem Respekt, Zuneigung und Vertrauen aufgebaut. Und ja, es wurde ihr jedes Mal warm ums Herz, wenn sie an ihn dachte. Sie fühlte sich nach wie vor zu ihm hingezogen und ihre Gefühle – du lieber Himmel, sie waren viel tiefer, als sie sich bisher eingestanden hatte.
    „Allie, alles in Ordnung?“
    Allie senkte ihren Blick auf Daisy und löste mühevoll die Zunge von ihrem Gaumen. „Du hast recht. Ich liebe ihn.“
    Daisy kicherte. „Natürlich. Das weiß doch jeder.“
    Allie wurde schwindlig und sie drückte sich ihre Hand gegen die Stirn. „Bitte, sag so etwas nicht. Du glaubst doch nicht etwa, dass ich wegen Walt mit Baxter Schluss gemacht habe?“
    „Unsinn. Baxter hat dich nicht geliebt. Aber jetzt ist er ja aus dem Rennen und Walt ist dir schwuppdiwupp ins Herz geschlüpft.“
    „Ja, nicht wahr?“ Allie schob der Dame im Kassenschalter ein Zehncentstück zu. „Oder war er schon immer dort?“
    „Das ist ein Penny, Miss.“
    Allie sah erschrocken auf Lincolns Konterfei auf der kleinen Stahlmünze. Aus Kriegsgründen wurden die neuen Pennys nicht mehr aus Kupfer gestanzt.
    Daisy griff nach Allies

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