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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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Kinderzimmer. „Hallo Liebling. Hi, Allie. Hört mal, es gibt Neuigkeiten.“
    Allie war gar nicht nach einem geselligen Beisammensein zumute, aber George nahm ihre und Bettys Hand und zog sie ins Wohnzimmer. Dort standen Art Wayne und Dorothy Carlisle am Kamin. Helen Carlisle durchsuchte den Schreibtisch in der Ecke, während sich der einjährige Jay-Jay an ihr Bein klammerte. „Betty, deine Unordnung ist ja wirklich unglaublich. Wo hast du denn bloß Papier?“
    Dorothy gebot ihrer Schwägerin mit einer Hand Einhalt. „Warte mal. Ich möchte die Neuigkeiten verkünden.“
    „Wenn du erst mal anfängst, dann komme ich gar nicht mehr dran.“ Art sah Dorothy mit demselben verträumten Blick an wie sonst, nur fehlte diesmal die übliche Portion Angst.
    Allie merkte plötzlich, dass Art und Dorothy sich an den Händen hielten.
    „Du meine Güte.“ Betty ließ ihren fülligen Körper in einen Lehnsessel plumpsen. „Sag jetzt nicht, du ...“
    Art grinste. „Ich habe meinen Einberufungsbescheid bekommen.“
    „Oh nein.“ Betty schnappte nach Luft.
    „Aber ich möchte doch zur Armee. Das weißt du. Vor allem jetzt, wo das mit Jim und Walt passiert ist.“
    Allies Blick schoss zu Helen hinüber, die sich noch mehr in die Suche vertiefte. Die Arme. Jim war gerade mal seit acht Monaten nicht mehr da.
    „Und außerdem bin ich endlich mal aktiv geworden.“ Arts breites Lächeln schob die Enden seines Schnurrbarts noch höher. „Ich bin in der Mittagspause in Dellas Boutique gegangen.“
    „Er hat noch nicht mal ‚Hallo‘ gesagt“, warf Dorothy ein. „Sondern sofort ...“
    „Psst. Das ist meine Geschichte.“ Art drückte ihr einen Finger auf die Lippen. „Ich habe das gesagt, was ich schon vor Jahren hätte sagen sollen: ‚Dorothy, ich liebe dich. Ich habe dich schon immer geliebt und ich werde nie jemand anderen lieben als dich. Aber ich kann nicht in den Krieg ziehen, ohne zu wissen, ob du mich auch liebst.‘“
    „Arthur Wayne!“, rief Betty erleichtert. „Na endlich!“
    Dorothy stemmte eine Hand in die Hüfte. „Wollt ihr nicht wissen, was ich geantwortet habe?“
    „Das wissen wir doch längst“, sagte Betty lachend.
    Allie nickte. Ihre Augen waren feucht geworden. Wie schön, dass die Geschichte der beiden ein Happy End hatte. Und wie unfair, dass ihr das nicht vergönnt war.
    „Nein, wisst ihr nicht“, sagte Dorothy. „Natürlich hat er mir den Boden unter den Füßen weggezogen, aber ich habe mich gefangen. Also habe ich gesagt: ‚Du hast mir ja nie einen Grund gegeben, dich zu lieben.‘ Woraufhin er ...“ Ihre Wangen färbten sich tiefrot und bildeten einen hübschen Kontrast zu ihrem dunklen Haar.
    Art legte einen Arm um Dorothys Taille und zog sie an sich. „Ich habe sie mir geschnappt, sie geküsst und da hatte sie ihren Grund.“
    Dorothys Gesicht glühte. „Ja. Den hatte ich.“
    „Arthur Wayne!“, rief Betty. „Du bist ja richtig romantisch. Unglaublich. Du und ...“ Sie warf Allie einen schuldbewussten Blick zu. „Jedenfalls, unglaublich.“
    Allie hatte sich unbewusst an eine Messinglampe geklammert. Beinahe hätte Betty „Du und Walt“ gesagt.
    „Sie sind noch nicht fertig.“ George setzte sich auf die Lehne von Bettys Sessel.
    „Wir werden heiraten“, sagte Art. „Und zwar morgen.“
    Betty schrie auf und stürmte erst zu Dorothy, um sie zu umarmen, dann zu Art. „Wie denn das? So etwas geht doch nicht von jetzt auf gleich?“
    „Mit Beziehungen schon.“ Art löste sich aus Bettys Umarmung. „Dein Vater hat die Sache mit den Blutproben gemacht, Richter Llewellyn hat im Rathaus seine Verbindungen spielen lassen und Pastor Novak übernimmt die Trauung. Mir bleiben noch zwei Wochen, bis ich einziehen werde, und die will ich als verheirateter Mann verbringen.“
    „Wir haben jede Menge zu tun.“ Helen konzentrierte sich auf das Blatt Papier, das inzwischen vor ihr lag. „Meine Mutter übernimmt den Kuchen. Und ich habe Dorothy mein ... mein Kleid geliehen.“
    Das Beben in Helens Stimme erschütterte Allie zutiefst. Zumindest ein bisschen konnte sie ihren schmerzlichen Verlust nachempfinden. Von ihrer Flucht nach San Francisco versprach sich Allie genauso Ablenkung wie Helen von ihrer fieberhaften Emsigkeit.
    „George ist der Trauzeuge. Ray Novak springt auch ein. Genauso wie Arts Cousin.“ Helen schrieb in einem fort. „Ich habe noch mein Kleid von Bettys Hochzeit. Betty, Mrs Carlisle leiht dir ein Kleid aus ihrer Boutique. Allie, hast du etwas

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