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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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Arbeit.“
    Armstrong sah Walt scharf an. Hinter seinem stahlharten Blick entdeckte Walt etwas, das ihm gefiel: Integrität und Intelligenz. „Ich habe Ihre Entwürfe für ein Buggeschütz gesehen. Wie Sie wissen, haben ein Waffenmeister und ein Schweißer aus diesem Geschwader eine ähnliche Konstruktion gebaut.“
    „Ja, Sir. Sie hat mit meinem Entwurf nichts zu tun.“
    Der Kommandeur blätterte in der Akte. „Ihre Akte ist vorbildlich und Ihr Staffelleiter spricht nur gut von Ihnen. Die Fotos von den Einschlägen zeigen eine hohe Treffergenauigkeit.“
    „Lieutenant Ruben ist ein hervorragender Bombenschütze.“
    Wieder der scharfe Blick. „Und der Rest Ihrer Crew?“
    Walt zögerte. Bis auf eine Ausnahme waren sie alle großartig. „Lieutenant Fontaine hat mich als Navigator noch nie enttäuscht, genauso wenig wie Sergeant Perkins im Funkerstand. Sergeant Sanchez ist einer der aufmerksamsten und engagiertesten Männer, denen ich je begegnet bin. Er hat das Zeug zum Offizier. Und was meine Schützen betrifft – die Trefferquoten sprechen für sich.“
    Armstrong lehnte sich zurück und wartete ohne Zweifel auf Walts Meinung zu Cracker. Als sie nicht kam, sagte er schließlich: „Das dachte ich mir. Also: Ich nehme hier einige Veränderungen vor. Mehr Arbeit, mehr Disziplin, und ich habe Sie für eine Beförderung zum Captain vorgemerkt.“
    Walt versuchte, das Blinzeln nicht zu vergessen. Er bekam nicht den Hintern versohlt. Er wurde befördert.
    „Sie werden ein guter Staffelleiter sein – und zwar schon bald.“
    Staffelleiter? Er holte Ray und Jack nicht nur ein, er über holte sie. Was würde sein Vater dazu sagen?
    „Ein kleines Problem gibt es. Lieutenant Huntingtons Akte ist miserabel. Wie dieser Mann die Fliegerschule bestanden hat, ist mir ein Rätsel. Ich habe sogar einen formellen Beschwerdebrief hier von einem seiner Fluglehrer. Interessant, ein gewisser Lt. Raymond Novak. Sind Sie verwandt?“
    „Mein ältester Bruder, Sir.“
    „Seine Bedenken waren überaus begründet. Sie werden sicher nichts dagegen haben, wenn ich Huntington dem Bodenpersonal zuweise.“
    Wir fliegen als Crew . Walt sah finster drein. Wieso fiel ihm das gerade jetzt ein, wo er endlich die Möglichkeit hatte, den Mann loszuwerden, der ihm schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge war? „Sir, wir fliegen als Crew.“
    „Wie bitte?“
    „Wir fliegen als ganze Crew, Sir. Das sage ich den Männern, wenn sie sich vor einem Übungseinsatz drücken wollen. Und ich muss mich selbst auch daran halten.“
    Armstrongs Stirn bekam tiefe Furchen. „Mit so einem Co-Piloten kann ich Sie unmöglich zum Staffelleiter machen. Auf ihn ist kein Verlass, falls Ihnen etwas zustößt.
    „Ich verstehe, Sir.“
    „Ihre Loyalität in allen Ehren, aber sie ist hier fehl am Platz.“
    Walt vergrub die Fingernägel in seiner Handfläche. Kaum zu glauben, dass er so etwas sagen musste. „Ich habe nie viel Respekt vor
Lieutenant Huntington gehabt, aber über Romilly war er von unschätzbarem Wert.“
    „Romilly. Da explodierte doch eine Fliegende Festung hinter Ihnen.“
    Es war wie Sandpapier auf einer offenen Wunde, aber Walt ließ sich nichts anmerken. „Ja, Sir. Die Flieger-Ehrenmedaille, die ich verliehen bekommen habe, gehört zu gleichen Teilen Lieutenant Huntington. Er musste eine Zeit lang … übernehmen. Und hat seine Pflicht erfüllt.“
    Armstrong warf einen Blick in die Akte. „Der Geistliche hat notiert, dass der Pilot des anderen Flugzeugs Ihr bester Freund war.“
    „Ja, Sir. Er hinterlässt Frau und vier Kinder.“
    „Und Sie? Hier steht, Sie seien alleinstehend. Haben Sie ein Mädchen daheim?“
    Walt stockte der Atem. Obwohl er bei seiner Geschichte bleiben wollte, wäre es einfach nur dumm, den Kommandeur anzulügen. „Niemanden, der meine Leistungen beeinträchtigen würde, Sir. Ich bin in eine Frau verliebt, aber wir sind nicht fest liiert.“
    * * *

    Das war doch die Wahrheit, oder nicht?
    Walt lief unter dem grau verhangenen Himmel zurück zu den Quartieren. Er war noch nie so richtig in eine Frau verliebt gewesen, aber die Gefühle für Allie waren definitiv etwas Besonderes. Es hatte sich richtig angefühlt, es laut zu sagen. Überhaupt nicht wie eine Lüge.
    Na wunderbar. Und wenn schon. Was für ein Armutszeugnis für einen Mann. Vielleicht würde er es bis zum Captain bringen, aber mehr als eine Frau, die längst vergeben war, war für ihn nicht drin.
    Zornig riss Walt die Tür der Wellblechhütte auf und

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