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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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als ob er sie gerade zum ersten Mal richtig wahrnähme. »Hast mich wohl gern, was?«, nuschelte er.
    Sie legte verstohlen ihre Hand auf die seine, streichelte mit ihren Fingerspitzen seine Knöchel. »O ja, Matt. Mehr als du glaubst.«
    Da setzte er sich auf, schaute sich kurz im halb leeren Pub um und sagte leise: »Wir treffen uns draußen. Ich muss … mit dir reden.«
    Theresa war entzückt, aber auch ein bisschen verlegen. Sie stöckelte zum Wirt hin und flüsterte ihm etwas ins Ohr. »Aber nur fünf Minuten«, hörte Matt ihn sagen und einen stirnrunzelnden Blick in seine Richtung werfen.
    Matt ging leicht schwankend zum Ausgang.

    Sie stand bereits dort, auf dem Parkplatz, an die Getränkekästen gelehnt. Über ihr flatterten Motten im Schein der Leuchtstoffröhre, die den Parkplatz beleuchtete, damit sich die Gäste sicher fühlten. Als er auf sie zutrat, warf sie sich ihm an den Hals.
    »Mensch, ich hab dich so vermisst«, seufzte sie und küsste ihn. Sie schmeckte nach Atemfrisch, als habe sie sich in den paar Sekunden schnell etwas in den Rachen gesprüht. »Sag mir, was du sagen willst. Ich dachte schon, du willst nichts mehr von mir wissen.« Sie fuhr ihm mit den Händen unters T-Shirt. »Ich hasse es, wenn du nicht ins Pub kommst. Dann ziehen sich die Abende hin wie Kaugummi.«
    »Du magst mich also?«
    Sie drückte ihre Brüste an ihn. Sie roch nach Vanille. »Mehr als alles andere. Mehr als jeden anderen«, hauchte sie ihm ins Ohr. Ihre Finger spazierten über seinen Rücken.
    »Schieb deinen Rock hoch«, befahl er mit belegter, undeutlicher Stimme.
    Ihr Zögern überging er. Mit unsicheren, plumpen Fingern begann er, ihr den Roch hochzuschieben und ihr Oberteil aufzureißen, drückte sie rückwärts an die Getränkekästen.
    »Matt, ich weiß nicht … nicht hier.«
    Aber das hörte er gar nicht. Er packte eins ihrer Beine und hob es auf seine Hüfte, dann vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals, saugte an ihr, drückte ihre Brüste, ihre Pobacken, packte sie bei den Haaren, bis sie nachgab. Dann drang er mit einem rücksichtslosen Stoß in sie ein, versuchte, alles zu vergessen, machte die Augen zu.
    Er war wieder im Spanischen Haus, in der nachtdunklen Küche, es war ihr Haar, das er gepackt hielt, sie war es, die er fickte, die er nahm, es war ihre Musik, die er hörte. Es war sie . Es musste sie sein . Er verlor sich an finsteren Orten, bearbeitete die Frau mit brutalen, wilden, rasenden Stößen. Es war ihm egal, wer sie sah. Nur beiläufig nahm er wahr, wie Theresas
anfänglich noch lustvolles Keuchen erlahmte, dass sie nun klang, als würde er einfach nur die Luft aus ihr herausstoßen. Er kam mit einem dumpfen Röhren, brach kraftlos über ihr zusammen. Leer. Widerlich.
    Es hatte keinen Zweck. Es hatte nichts genutzt, eher alles nur noch schlimmer gemacht.
    Matt stieß einen langen Atemzug aus und trat einen Schritt zurück, wobei er sich mit einer Hand festhalten musste.
    Er zog seine Jeans rauf und sah dann, dass Theresa ihn fast ängstlich anschaute. Mit zittrigen Fingern versuchte sie, ihr Oberteil wieder in Ordnung zu bringen, an dem, wie Matt jetzt bemerkte, mehrere Knöpfe fehlten. »Tut mir leid«, sagte er.
    Er hätte erwartet, dass sie sich ihm gleich wieder an den Hals werfen und auf ihre anhimmelnde Art zu ihm aufschauen würde, als wolle sie sagen: »Egal, was du machst, es ist mir recht.« Aber sie wirkte verstört und schlug seine Hand beiseite.
    »Theresa …«
    »Ich muss wieder rein«, sagte sie kalt, schob sich auch den anderen Schuh über die Ferse und rannte ins Pub zurück.
     
    Laura war schon im Bett, als er nach Hause kam. Er bemerkte die Stille, die zugezogenen Vorhänge und dass sie das Licht im Treppenhaus für ihn angelassen hatte. Alles war sauber und ordentlich, einladend, friedlich. Aber er wollte das gar nicht. Er war nicht bereit, nach oben zu gehen, und selbst wenn, er hätte nicht gewusst, in welches Bett er sich legen sollte.
    Er schüttelte seine Schuhe von den Füßen, tappte ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Dann schenkte er sich einen Whisky ein und kippte ihn auf einen Satz herunter. Weil er sich danach kein bisschen besser fühlte, schenkte er sich noch einen ein. Seine Gedanken rasten.

    Schließlich, um Viertel vor zwölf, griff er zum Telefon. »Ich bin’s«, lallte er.
     
    Laura lag oben im großen Ehebett und lauschte den schweren Schritten ihres Mannes. Er war offensichtlich betrunken. Das hatte sie sich schon gedacht, als er nach

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