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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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Kindern beiseitegedrückt, die Richard die Hände schüttelten, auf seine Schultern klopften oder ihn, wie Chloe zuvor, umarmen wollten.
    Irgendwann tauchten auch Dylan und das zierliche Mädchen auf. „Hey, Rick. Dich lassen wir hier nicht mehr weg!“, lachte dieser Bär von einem Mann mit seiner ungewöhnlichen Fistelstimme und hob Richard bei seiner Umarmung ein Stück hoch.
    Als Richard wieder Boden unter den Füßen spürte, schüttelte die junge Frau an Dylans Seite kräftig seine Hand. „Ich bin Eve, Dylans Verlobte.“
    „Du hast eine Verlobte?“, fragte Richard verwundert.
    „Klar“, lautete die einfache Antwort und Dylan drückte das Mädchen so fest an sich, dass Richard schon befürchtete, er würde ihr alle Knochen brechen.
    „Und Norah?“
    „Norah?“ Dylan lachte und ließ ihm ein weiteres Mal seine Pranke auf die Schulter krachen. „Norah will mich doch gar nicht. Wir beide ziehen uns nur gegenseitig damit auf. Adam wollte uns verkuppeln, musste aber sehr bald einsehen, dass da nichts läuft.“
    „Zu meinem Glück!“, lachte Eve, winkte Richard fröhlich zu und verschwand dann mit Dylan im Schlepptau in der sich noch immer auf dem Platz tummelnden Menschenmenge.
    Norah gesellte sich wieder an Richards Seite. Sie trug einen viel zu weiten, schwarzen Mantel, der schon bessere Tage gesehen hatte und den sie mit Sicherheit von einem ihrer männlichen Bekannten ausgeliehen haben musste. Unter den langen, zurückgeschobenen Ärmeln schauten ihre Hände gerade so weit hervor, dass sie zwei überlaufende Bierkrüge tragen konnte. Sie deutete mit dem Kopf auf die Kiste, und er nahm endlich das Akkordeon ab, stellte es auf das dunkle Holz und setzte sich davor.
    Die Irin reichte ihm einen Krug und setzte sich dicht neben ihn. Richard trank das Bier in einem Zug, doch danach fühlte sich seine Kehle noch genauso ausgedörrt an wie zuvor.
    „Willst du meins auch trinken?“, fragte Norah, und das Blitzen in ihren Augen verriet, wie sehr sie sich über ihn amüsierte.
    „Genug Durst dafür hätte ich, aber wenn ich das auch noch trinken würde, müsstest du mich anschließend zurücktragen.“
    „Du kannst bestimmt auch bei einem meiner Freunde schlafen“, schlug Norah vor, doch Richard schüttelte den Kopf. Sein Wunsch, die Nacht in einem der ärmlichen Häuser in diesem Stadtteil zu verbringen, hielt sich in Grenzen.
    „Dann hole ich dir mal Wasser und bringe das Akkordeon zurück“, sagte sie, schulterte das Instrument über den wallenden, langen Herrenmantel und drängte sich durch die Menge hindurch.
    Richard sah ihr grübelnd nach. Sie kam doch selbst aus einem besseren Umfeld, das dem seinen sehr ähnlich war. Weshalb machte es ihr nichts aus, sich alledem hier auszusetzen?
    Jemand ließ sich neben ihn auf die Kiste fallen und Richard wandte den Kopf. Der Geiger Daniel streckte ihm seine Rechte entgegen, und Richard ergriff sie ohne zögern.
    „Danke für deine Unterstützung, Freund.“
    „Mir blieb keine andere Wahl.“
    Daniel nickte wissend. „Ja, Norah kann sehr energisch sein.“
    „Kann?“
    Der Geiger grinste und tippte ihm mit dem Bogen seines Instruments an sein rechtes Schienbein. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhalten würdest. Also musste ich als Erster aufgeben.“
    „Von einem Ausdauerwettbewerb wusste ich nichts“, lachte Richard.
    „Oh doch! Es liefen Wetten“, erklärte Daniel.
    „Du hattest doch vorher schon viel länger gespielt als ich“, gestand Richard ein.
    „Dafür hatte ich den Heimvorteil und mehr Übung. Das wurde angerechnet. Ich musste aufgeben, sonst wäre ich verdurstet.“ Daniel griff nach Norahs zurückgelassenem Krug und trank daraus.
    „So fühle ich mich noch immer“, lachte Richard und sah sich nach Norah um.
    Daniel hielt ihm den Bierkrug hin, doch Richard winkte ab. „Ich warte lieber auf das Wasser, das Norah mir mitbringen wollte.“
    „Okay“, sagte Daniel mit hohl klingender Stimme in den Krug hinein.
    Richard schmunzelte und zog sich seine Jacke wieder über. Dabei entdeckte er Norah mit zwei weiteren Krügen in ihren Händen, doch sie wurde von der jungen Frau aufgehalten, die sie ihm zuvor als Catherine vorgestellt hatte. War sie nicht die Verlobte des Geigers? Richard musste mit ansehen, wie Norah die Wasserkrüge einem neben ihr stehenden Mann reichte und sich die Hände vor den Mund schlug. Die aufgewühlt wirkende Catherine schien ihr etwas Erschütterndes erzählt zu haben.
    „Da ist was passiert“,

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