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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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das mit uns zu tun?“
    „Wahrscheinlich nichts.“
    „Für nichts musste ich mich so zurichten lassen?“, brummte Callum und strafte seinen Kollegen mit einem bösen Blick. „Wir hätten uns da raushalten sollen.“
    „Nein. Wer weiß, was der Kerl mit Norah gemacht hätte. Und wir brauchen sie noch, sonst können wir unseren Auftrag nicht erfüllen.“
    „Davon hab ich langsam die Schnauze voll. Lohnt sich das alles überhaupt? Wahrscheinlich ist das Zeug schon gar nicht mehr in Belfast.“
    „Um das herauszufinden, müssen wir sie weiterhin im Auge behalten. Und verhindern, dass sie von diesem Kerl in die Mangel genommen wird.“
    „Jetzt muss ich sie also nicht nur ständig verfolgen, sondern auch noch ihren Lebensretter spielen?“, brachte Callum seinen Unmut zum Ausdruck.
    „Geh schlafen, du musst mich morgen früh wieder ablösen“, kommandierte Connor knapp und drehte sich zum Gehen um.
    „Wo gehst du hin?“
    „Na, sie wird entweder zu Hause sein oder bei diesem Lord.“

    Richard, unendlich erleichtert darüber, Norah munter anzutreffen, beobachtete, wie Adam seine Schwester in die Arme nahm, wobei er fast befürchtete, er würde sie erdrücken. Aber sie lachte nur und tätschelte ihm dabei wie einem kleinen Kind beruhigend den Rücken.
    Dylan war inzwischen vor dem anderen Mädchen in die Hocke gegangen und sprach mit ihr, woraufhin Richard das Gefühl überkam, mal wieder ziemlich nutzlos zu sein. Zu gern wäre er an Adams Stelle gewesen … Bei diesem Gedanken, der einen mächtigen Aufruhr in ihm hervorrief, drehte er sich abrupt um und ging ein paar Schritte in Richtung Hausecke.
    Mit grimmigem Gesicht, geballten Fäusten und weit ausholenden Schritten näherte sich ihnen der Mann, der Norah schon einmal verfolgt hatte. Richard runzelte beklommen die Stirn.
    „Da kommt …“, begann er beunruhigt, und sofort war Norah an seiner Seite.
    „Wir müssen hier weg!“, stieß sie erschrocken aus.
    Adam packte seine Schwester an den Schultern und schob sie in Richards Arme. „Schnapp dir Norahs Hand und lass sie keinen Augenblick los, verstanden, Rick? Dylan?“
    „Nimm du Leah, ich bleibe hier!“, entschied dieser.
    Dylan ging an Norah und Richard vorbei und stellte sich breitbeinig und mit leicht vom Körper abstehenden Armen wie ein gewaltiges menschliches Bollwerk in den Weg. „Hey, an mir kommt keiner vorbei!“, verkündete er trotz seiner hohen Stimme mit drohendem Unterton.
    Energisch griff Richard nach Norahs Hand und hielt sie eisern fest. Die Angst, die er die letzten Minuten um sie ausgestanden hatte, wollte er nicht noch einmal erleben. Sie war ihm zu kostbar, als dass er sie schon wieder einer Gefahr ausgesetzt wissen wollte.
    Inzwischen hob Adam Leah hoch, die mit ihren blutenden Füßen nicht sehr schnell laufen konnte. Richard rannte mit Norah voraus, wobei das Mädchen das Tempo und auch die Richtung vorgab, die sie einschlugen. Erst als sie auf einer Brücke den Fluss überquerten, wurde ihm klar, dass sie das Anwesen der Pirries als Ziel hatte.

    Obwohl sie inzwischen nur noch zügig ausschritten und nicht mehr rannten, wandte Norah pausenlos den Kopf, um sich zu vergewissern, dass Adam mit Leah noch mithalten konnte.
    Richards Hand schloss sich noch ein wenig fester um Norahs, und er wagte es, ihr einen langen Blick zuzuwerfen. Die junge Frau schaute ihn ebenfalls an. Im Licht der Straßenlaternen, die in dieser Gegend in regelmäßigen Abständen aufgestellt waren und ordentlich instandgehalten wurden, sah er ihre dunklen Augen aufblitzen, und auch ihre Grübchen waren deutlich zu erkennen.
    „Warum lachst du?“, fragte er verblüfft. Da von ihrem Verfolger noch immer nichts zu sehen war – allerdings auch nicht von Dylan, was ihn beunruhigte –, verlangsamten sie ihre Schritte.
    „Das tue ich doch gar nicht“, keuchte sie als Antwort.
    „Deine Grübchen verraten dich.“
    „Dass die dir überhaupt aufgefallen sind …“ Wieder blitzten ihre Augen ihn für einen Moment an, ehe sie einen weiteren Blick zu ihrem Bruder zurück warf.
    „Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe.“
    „Das ist kaum möglich. Du hast doch nur die Leute genau angesehen, die dir wichtig erschienen.“
    „Du bist mir wichtig“, gab er zurück und fühlte dabei eine angenehme Wärme in sich aufsteigen. Dann sah er sie erschrocken an. So weit hatte er mit seiner Äußerung eigentlich nicht gehen wollen.
    „He, ihr zwei! Können wir mal eine kurze Pause einlegen?“, rief Adam

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