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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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tot, als er ins Wasser fiel. Falls er sich nicht bereits im Wasser befand, als er starb, oder in sich zusammensank und ins Wasser rutschte, als er bewusstlos wurde, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass jemand die Leiche ins Wasser geworfen hat.«
    »Im Oktober lädt das Wasser ja wohl kaum zum Schwimmen ein«, murmelte Vendela.
    Ebba wartete, bis ihr wieder die Aufmerksamkeit aller gewiss war, und fuhr dann fort: »Spuren an der Leiche lassen darauf schließen, dass gestern Abend vor seinem Tod Gewalt gegen Raoul angewendet wurde. Eine Schürfwunde über die rechte Gesichtshälfte und darunter ein Bluterguss in der Wange. Außerdem ein Schlag auf den Hinterkopf mit einem länglichen Gegenstand.«
    »Die nächsten wichtigen Anhaltspunkte sind zwei Einstiche im rechten Oberschenkel, die wahrscheinlich vor seinem Tod entstanden sind. Im linken Oberschenkel befindet sich ebenfalls der Einstich einer Kanüle, dieser jedoch älter«, sagte Ebba.
    Jakob pfiff leise. »Jetzt passiert endlich was.«
    »W ar er Junkie oder Diabetiker?«, fragte Vendela.
    »Uns ist nichts bekannt«, erwiderte Ebba. »Außer dem Schmerzmittel fand sich auch eine hohe Konzentration Adrenalin im Blut. Das Adrenalin ist ihm vermutlich nach dem Herzstillstand gespritzt worden, daher die Einstiche und die hohe Konzentration im Blut.«
    Jakob strich sich übers Kinn. »Etwas zu viele Auffälligkeiten für einen Selbstmord.«
    Er sagte es mehr zu sich selbst, wie um noch einmal zu betonen, dass er als Erster von einem Mord gesprochen hatte, aber nicht laut genug, um von Ebba zurechtgewiesen zu werden.
    »W as die Überdosis angeht, so könnte sich Raoul Liebeskind diese durchaus selbst verabreicht haben«, stellte Ebba fest und sah Jakob streng an.
    »Abschiedsbrief?«, warf Vendela ein. »Haben wir einen Brief, in dem er sich verabschiedet und seine Entscheidung erklärt?«
    »W enn er die Tabletten selbst eingenommen hat, dann müssten irgendwo noch die Schachteln liegen. Es müssten auch irgendwo ein Glas oder eine Flasche stehen, irgendwie muss er sie ja runtergespült haben«, meinte Jakob.
    »Sofern er nicht den Eindruck eines Mordes hervorrufen wollte und alles rasch weggeräumt hat, bevor er gestorben ist«, erwiderte Vendela, schien aber selbst nicht daran zu glauben.
    Ebba sah Vendela und Jakob amüsiert an.
    »Seid nicht so voreilig. Das Einzige, was wir im Augenblick mit Sicherheit sagen können, ist, dass er an einer Überdosis in Kombination mit Wein gestorben ist. Entweder hat er sich das Dextropropoxifen selbst verabreicht, oder es ist ihm serviert worden. Denkt erst mal gründlich nach, bevor ihr euch in irgendwelche Theorien versteigt. Ich muss bei einer kurzen Vollversammlung vor der Nachmittagsschicht ein paar Fragen stellen, es wäre also nett, wenn du alle im großen Wohnzimmer zusammenrufen könntest, wenn du deinen Kaffee ausgetrunken hast, Jakob.«
    Dann wandte sie sich an Kaj.
    »Also«, meinte sie, »das Beste zuerst.«
    Kaj kratzte sich am Kopf. »Um die Wahrheit zu sagen, gibt es nicht viel. Wie zu erwarten: Fingerabdrücke und Habseligkeiten, die wahrscheinlich vom Opfer und einigen weiteren Personen stammen. Offenbar hatten alle auf der Insel Zugang zum Atelier und hielten sich während der letzten Tage auch einmal oder mehrere Male dort auf.«
    Er reichte Ebba eine Liste von Raouls Habseligkeiten, und Ebba stellte fest, dass es sich um den typischen Inhalt der Reisetasche eines Mannes handelte.
    »Louise hat mich gebeten, dass ich mich persönlich um Raouls Guarneri kümmere«, sagte Vendela und versteckte sich etwas hinter ihrer Kaffeetasse.
    »Ach?«, erwiderte Ebba mit hochgezogenen Brauen.
    »Offenbar handelt es sich um eine Guarneri del Gesù aus der Mitte des 18. Jahrhunderts«, erklärte Vendela. »Ich glaube, sie befürchtet, dass sie beschädigt werden könnte. Es ist ein unbezahlbares Instrument.«
    »Gibt es noch andere Instrumente?«, wollte Kaj wissen. »Bei seinen Dingen liegt ein Geigenkasten mit Geige und Bogen.«
    Vendela lachte. »Eine Guarneri ist eine Geige, Kaj. Aber eine sauteure.«
    »Er kann wirklich nicht arm gewesen sein, unser guter Raoul, wenn er sich so ein Instrument leisten konnte. Wir sollten es unter Verschluss nehmen und auf dem Revier im Safe einschließen, wenn wir zurück sind«, sagte Ebba nachdenklich und sah Vendela an. Sie lächelte: »Schön, dass Louise Armstahl dir so vertraut, Vendela.«
    Vendela entging der Spott nicht, sie beachtete die Provokation jedoch

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