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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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aus. Sie klagt darüber, wie wahnsinnig anstrengend es ist, so hübsch zu sein, und wirft sich von einer Liebelei in die nächste.«
    »Und das ist vielleicht die Erklärung dafür, warum sie die Gefühle in ihrer Umgebung so in Wallung bringt«, meinte Ebba. »Sie zieht sowohl Frauen als auch Männer an und sät Konflikte. Sogar zwischen euch beiden. Gleichzeitig ist sie sehr ehrgeizig und übt fast zwanghaft. In kürzester Zeit hat sie sich sowohl als Cellosolistin als auch als Kammermusikerin einen Namen gemacht. Sie ist trotz allem erst vierundzwanzig. Sie hat offenbar beruflich und in der Liebe Erfolg. Laut ihrer Schwester ist sie aber auch labil.«
    »Labil im Sinne von verrückt?«
    »V ermutlich«, erwiderte Ebba.
    »Habt ihr ihre Arme gesehen?«, fragte Jakob ernst. Ebba runzelte die Stirn, und Jakob fuhr fort. »Nein, vielleicht nicht. Sie trägt ja einen Pullover, und das ist im Herbst bei dieser Kälte auch nicht weiter verwunderlich. Aber als sie wegen der Fingerabdrücke bei mir war, krempelte sie erst ihren Ärmel hoch, zog ihn dann aber rasch wieder runter, als ich ihre malträtierten Unterarme sah.«
    »W as willst du damit sagen?«
    »Ich glaube, dass es Caroline af Melchior nicht leicht hat. Sie gehört zu den jungen Frauen, die sich selbst verletzen, um dem Druck standhalten zu können. Es sah aus wie verheilende Verletzungen, die sie sich mit einem Rasiermesser beigebracht hatte, recht frische noch dazu.«
    Vendela schauderte es.
    »Ja. Vielleicht recht naheliegend«, meinte Ebba. »Laut Helena hat Caroline psychische Probleme. Das passt auch zu der Person, der wir begegnet sind. Die Kunst ist vermutlich ihre positivste Methode, um die innere Rastlosigkeit zu kanalisieren. Aber sie ist nicht fähig, vernünftig mit dem Interesse, das ihr ständig entgegengebracht wird, umzugehen. Männer und Frauen verlieben sich andauernd in sie, und sie weiß nicht, wem sie vertrauen kann, wer wirklich sie will und nicht nur ihren Körper.«
    »W ie verrückt ist sie eigentlich?«, fragte Vendela, und ihr Blick wanderte zwischen Ebba und Jakob hin und her.
    »Du meinst also, dass sie vielleicht so verrückt ist, dass einfach eine Sicherung durchbrannte und sie ihren Liebhaber umbrachte?«, erwiderte Ebba. »Das können wir natürlich nicht ausschließen, obwohl ich es nicht für wahrscheinlich halte. Sie scheint ihre Aggressionen in erster Linie gegen sich selbst zu richten.«
    Obwohl es auch nicht stimmt, dass sie nur selbstdestruktiv ist, dachte Ebba. Schließlich ist sie rabiat über Peder hergefallen und hat ihn des Mordes bezichtigt.
    »Eines ist mir bei Louises Vernehmung aufgefallen«, sagte Vendela und sah Ebba an. »Nämlich dass Raoul mit Caroline ein Kind zeugen wollte.«
    »Genau«, pflichtete ihr Ebba bei und zwinkerte ihr zu, um ihr zu zeigen, wie sehr sie ihr gutes Gedächtnis zu schätzen wusste.
    »Aber … du hast doch vermutet, dass sie ihre Tage hatte? Ich meine, sie hat schließlich eingeräumt, dass es sich bei dem Blut auf dem Laken im Atelier um ihres handelte.«
    »Ihr Blut, durchaus. Aber davon, dass es sich um Menstruationsblut handelte, hat sie nichts gesagt. Das ist ein Unterschied. Sie stellte jedoch klar, dass Raoul in der Hitze der Leidenschaft ein Kind mit ihr zeugen wollte. Der Schwangerschaftsabbruch liegt drei Wochen zurück. Sie kann also durchaus ihren Eisprung gehabt haben, als sie mit Raoul zusammen war. Wir wissen allerdings nicht, ob man so bald nach einem Schwangerschaftsabbruch schon wieder schwanger werden kann.«
    »Ich weiß es«, sagte Vendela mit finsterer Miene. Ebba und Jakob sahen sie an. Ihre Offenherzigkeit überraschte sie.
    »Ich habe mit zweiundzwanzig einen frühen Schwangerschaftsabbruch durchgemacht. Es war die Hölle, muss ich sagen. Es blutete und blutete, und ich dachte, ich müsste sterben. Aber ich nahm sofort danach die Pille.«
    Ebba legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.
    »Da du die Expertin auf diesem Gebiet bist, möchte ich dich bitten, die Details von Carolines Schwangerschaftsabbruch in Erfahrung zu bringen. Sie ließ ihn im Krankenhaus Danderyd durchführen. Sei gründlich. Ich will das so schnell wie möglich wissen.«
    Vendela nickte und machte sich eine Notiz auf ihrem Block. Es war ihr anzusehen, dass sie ihre eigenen Erinnerungen quälten.
    »Aber sich von einer Familiengründung in die nächste zu stürzen … wirkt doch recht unzuverlässig«, meinte Vendela. »Erst plant sie ein Kind mit Louise, dann führt sie einen

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