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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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nickte nachdenklich. »Ich glaube, du hast in gewisser Weise recht. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Es gibt gewisse Vorfälle des Mordabends, die sie alle verbindet, andere wiederum nicht. Uns fehlen noch etliche Kapitel dieser Geschichte. An diesem Abend hat sich noch so einiges ereignet, wovon niemand berichtet hat. Schade, dass uns Jan und Kjell in dieser Beziehung nicht noch mehr Informationen liefern können.«
    »Sie haben keinen Grund, die Wahrheit zu verschweigen. Sie kennen das Quartett zwar, sind aber im Unterschied zu den anderen nicht zu Loyalität verpflichtet. Jan bewunderte Raoul außerdem und würde nicht davor zurückschrecken, den Mörder zu benennen.« Vendela schüttelte nachdenklich den Kopf. »Aber haben sie wirklich nichts gehört oder gesehen?«
    »Sie wissen vielleicht mehr, als sie selbst glauben, deswegen müssen wir uns wieder mit ihnen unterhalten. Aber Vendela«, meinte Ebba und drehte sich vom Meer zur Insel zurück, »stell dir mal vor, es ist Nacht und vollkommen dunkel. Was sieht man da? Die Geräusche werden von den Kiefern und den Wellen gedämpft. Es ist schwer zu begreifen, was eigentlich geschieht, selbst wenn man sich aufs Äußerste konzentriert. Wenn man außerdem noch Aufnahmen bearbeitet und einen Kopfhörer aufhat, kriegt man nichts mit.«
    »V ielleicht war das ja ein hervorragendes Alibi für den Mörder?«
    »Du meinst, der Täter schlug zu, weil er wusste, dass das Aufnahmeteam nichts hören würde?«
    »So in etwa.«
    Ebba trat gegen einen kleinen Stein. »Das glaube ich nicht. Das klingt in diesem Fall zu unwahrscheinlich. Sie hätten jederzeit eine Pause einlegen können, um sich draußen die Beine zu vertreten. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der Mörder mit der Absicht nach Svalskär kam, Raoul zu ermorden. Ich glaube, dass gewisse Umstände zu dem Mord führten. Die Frage lautet nur, welche.«
    Vendela setzte sich auf die Bank auf dem Steg und zog ihre Jacke enger um sich. »W ie viel wissen die einzelnen Mitglieder des Quartetts über die Chronologie der Vorfälle des Abends? Ist ihnen allen klar, wer der Mörder ist? Solange sie diese Person decken, machen sie sich alle verdächtig.«
    »Es könnte aber auch sein, dass sie es nicht wissen und deswegen vorsichtig sind. Vielleicht wollen sie es auch nicht wissen, weil sich mit diesem Wissen nur schwer leben ließe.«
    Vendela sah Ebba an: »Du glaubst zu wissen, wer es war, oder?«
    »Neugierig?« Ebba ließ die Schultern sinken und schaute aufs Meer. »Es gibt … zwei Personen, denen ich nicht über den Weg traue, die versuchen, uns hinters Licht zu führen … « Sie hielt inne und fuhr dann mit einem unfreundlichen Lächeln fort: »Den Mord könnten aber alle begangen haben.«
    Die Salsamelodie drang aus ihrer Tasche, Ebba antwortete. Vendela betrachtete sie dabei aufmerksam. Ohne die Unterhaltung hören zu können, verstand sie, dass es um etwas Wichtiges ging. Ebba trat ein paar Schritte beiseite, während sie sprach. Zwei Minuten später klappte sie ihr Handy zu und drehte sich zu Vendela um.
    »Rate mal! Svante ist von einer unserer Damen angerufen worden.«
    Vendela rief verblüfft: »Und von welcher?«
    »Komm schon. Du bist die Polizistin!«
    »Das ist nicht fair. Will Louise Raoul einen Pfahl ins Herz rammen?«
    »Nein.«
    »W ill Anna von ihrem Ex ein weiteres Mal Abschied nehmen?«
    »Auch falsch.«
    »Helena will die Leiche selbst sezieren.«
    »V endela, Vendela … der dritte Versuch von vier. Ja, du hast richtig geraten. Mit der Betonung auf geraten. Helena war es.«
    »W as wollte sie?«
    »Sie wollte wissen, wie lange die Gerichtsmedizin die Leiche behalten will. Offenbar geben Raouls Eltern keine Ruhe, laut jüdischer Tradition muss die Leiche umgehend begraben werden. Svante hat sich einverstanden erklärt, sie nächste Woche freizugeben, falls keine weiteren Fragen auftauchen.«
    »W eitere Fragen? Wir haben bislang doch nur Fragen.«
    »Aber Svante hat bereits angefangen. Außerdem werden die Gewebeproben aufgehoben, bis wir fertig sind.« Ebba sah Vendela an und fügte hinzu: »Deswegen rief sie an.«
    »Helena wollte also wissen, wie lange diese Proben aufbewahrt werden. Interessant. Was hat sie für einen Grund genannt?«
    »Das wollte sie Svante nicht verraten.«
    »Sie muss ihn noch vom Taxiboot aus angerufen haben, denn sie können noch nicht in Stockholm sein.«
    »Sie will also schnellstens etwas in Erfahrung bringen«, meinte Vendela. »Ihr muss doch wohl

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