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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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was«, fuhr Ebba fort und bemühte sich dabei, nicht allzu munter zu klingen, »wir können in meinem Büro einen Kaffee trinken. Dann können Sie sich überlegen, was Sie mir erzählen wollen. Ich verstehe, dass es Ihnen in meiner Gesellschaft vielleicht nicht ganz wohl ist, aber ich sehe auch, dass Sie sehr betrübt sind, und werde Sie nicht unter Druck setzen.«
    Jedenfalls nicht heute, dachte Ebba und deutete auf den Eingang des Dezernats.
    Ebba ging Kaffee holen und gab Caroline so die Gelegenheit, sich in ihrem Büro zu sammeln. Sie ließ die Tür offen stehen, damit sich Caroline nicht eingesperrt vorkommen oder in Versuchung geraten würde, in den Papieren auf dem Schreibtisch herumzuwühlen. Womit sie jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass Joy Liebeskind vorbeigehen würde. Ebba kam gerade mit zwei Tassen zurück und verlangsamte ihre Schritte, um die Konfrontation zu beobachten.
    Die zierliche Frau betrat ohne zu zögern und mit hocherhobenem Kopf Ebbas Büro. Das schwarze Haar fiel ihr weich auf die Schultern. Sie trug eine sahneweiße Seidenbluse, einen engen schwarzen Rock und hohe Lederstiefel.
    Caroline blieb sitzen, ohne Joy aus den Augen zu lassen.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, sagte Joy in einem distanzierten New York-Amerikanisch. »Ich habe Sie auf einem Foto gesehen.«
    Bei diesen Worten erwachte Caroline aus ihrer Erstarrung. Sie trat auf Joy zu, sodass diese den Kopf in den Nacken legen musste. Trotz Joys hoher Absätze war Caroline über einen Kopf größer als Raouls Witwe.
    »V erstehen Sie, was Sie getan haben? Alles ist ganz klar Ihre Schuld«, fuhr Joy ungerührt fort. »Mein Mann wäre sicher noch am Leben, hätten Sie nicht versucht, ihn in Ihre Fänge zu locken. War es das wirklich wert?«
    Zehn Meter entfernt stand Ebba, bereit, ins Zimmer zu stürzen, falls die Begegnung ausarten sollte. Sie wollte sich aber nicht entgehen lassen, wie Caroline mit dieser schwierigen Situation umgehen würde.
    »Raoul liebte mich, und ich liebte ihn«, begann Caroline mit ihrer belegten Altstimme und in unsicherem Schulenglisch. Ihre ganze Erscheinung stellte einen grellen Kontrast zu der zierlichen Japanerin dar, die trotz ihrer geringen Größe eine unerwartete Charakterstärke ausstrahlte. »Er hat um meine Hand angehalten, und ich habe Ja gesagt. Wir wollten eine Familie gründen.«
    Als sie das gesagt hatte, überwältigten sie die Trauer und die Erkenntnis, was ihre eigenen Worte bedeuteten. Sie schien in Tränen ausbrechen zu müssen. Ebba sah, dass sich ihre Schultern immer schneller hoben und senkten, da stellte Joy die nächste Frage.
    »Besteht die Gefahr, dass Sie schwanger sind?«
    Caroline öffnete den Mund, aber ihre Lippen zitterten so stark, dass sie nicht sprechen konnte. Tränen füllten ihre Augen.
    »Antworten Sie!«, brüllte Joy. Innerhalb weniger Sekunden war sie vollkommen außer sich geraten. »W urden Sie von meinem Gatten schwanger? Sie Schlampe … «
    Caroline schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Joy kreischte auf und geriet auf ihren hohen Absätzen ins Wanken, aber es gelang ihr, das Gleichgewicht zu bewahren. Sie warf sich auf Caroline und zog sie ganz fest an den Haaren. Caroline brüllte vor Schmerz.
    Blitzschnell stellte Ebba die Kaffeetassen auf den Fußboden und stürzte in ihr Büro, um die beiden Frauen gewaltsam zu trennen.
    »Jetzt reicht es!«, sagte sie mit fester Stimme und packte Caroline am Oberarm. Dann drehte sie sich zu Joy um: »Ich möchte Sie ins Büro von Polizeichef Nordfeldt bitten. Ich komme gleich nach.«
    Joy warf wütend ihr Haar zurück und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. Ein dünner Streifen Blut ließ sie nach Luft schnappen. Wortlos drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand aus dem Zimmer. Ebba hielt Caroline, die vor Erregung zitterte, immer noch fest. Ebba strich ihr über den Arm und drückte dann kurz ihre Hand.
    »Setzen Sie sich, Caroline«, sagte sie und deutete auf einen der Stühle, bevor sie selbst direkt neben ihr Platz nahm. Hinter dem Schreibtisch hatte sie zu weit weg gesessen, sie wollte aber in Carolines Nähe bleiben. Zwei Beamte, die der Tumult aufgeschreckt hatte, schauten fragend zur Tür herein.
    »Machen Sie bitte die Tür zu!«, rief Ebba.
    Als sich die Tür geschlossen hatte, wurde es still. Caroline saß vornübergebeugt da und hielt sich eine Hand vor die Augen. Sie holte tief Luft und schniefte. Gerade als Ebba etwas sagen wollte, klingelte ihr Telefon. Sie beugte sich über den

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