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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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sie jedoch nicht, da es zweimal rasch klopfte und die Tür geöffnet wurde. Ein Mann Anfang fünfzig trat ein. Er sah aus wie ein Eishockeyspieler. Das was bei diesen Schutzeinlagen waren, bestand bei ihm jedoch aus Muskeln. Das ergraute Haar war millimeterkurz geschnitten, was paradoxerweise seine Glatze kaschierte. Er trug einen dunkelgrünen Wollpullover und graue Hosen, nicht die typische Anwaltskleidung, aber sein Körperbau zwang ihn vermutlich zu einer gewissen licentia poetica, was die Garderobe anging. Vendela überließ dem Anwalt ihren Stuhl und nahm stattdessen auf einem Hocker Platz.
    Ebba hielt ihm ihre Hand hin, und diese verschwand in seiner Riesenpranke.
    »Jonas, das ist aber lange her«, begann Ebba. »Sie vertreten also Louise Armstahl.«
    »Das stimmt.« Seine Stimme war trotz der Körperfülle ziemlich nichtssagend, aber gerade deswegen dachte man an Marlon Brando in der Rolle des Paten. Ebba wandte sich rasch an Louise und fuhr fort: »Louise, Sie haben angegeben, dass Sie Raoul Liebeskind nach der Aufnahme nicht mehr gesehen haben. Stehen Sie immer noch dazu?«
    »Unbedingt.«
    »Sie haben das Haus also nicht verlassen und sich am Steg mit ihm gestritten?«
    »Louise Armstahl hat die Frage beantwortet«, sagte Jonas Cronsparre.
    Es klopfte, und Jakob schaute zur Tür herein. »Du wolltest mich sprechen?«
    »Ah, da bist du ja, Jakob«, sagte Ebba und wandte sich dann an Louise: »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich bin gleich zurück.« Sie verließ das Zimmer.
    Als sie etwa eine Minute später zurückkehrte, hoben Vendela und Louise gleichzeitig den Kopf. Wieder fand Ebba, dass sie sehr einträchtig wirkten. Sie schüttelte diesen Gedanken jedoch ab und setzte sich wieder an den Schreibtisch, um fortzufahren.
    »Sie haben bislang behauptet, Sie hätten mit Migräne im Bett gelegen, als Raouls Leiche gefunden wurde. Können Sie uns sagen, was Sie zwischen dem Ende der Aufnahme und bis zu diesem Zeitpunkt getan haben?«
    »Natürlich. Jan, Kjell und ich hörten uns das Material sofort an. Man trägt Kopfhörer, damit einem auch keine Nuance entgeht. Wir saßen im Esszimmer neben dem Salon.«
    »Haben Sie das Esszimmer irgendwann verlassen?«
    »Ja, einmal. Wir hatten uns gerade den dritten Satz angehört. Dieser enthielt die meisten unsauberen Passagen, und deswegen waren wir bei der Arbeit etwas hängen geblieben. Ich schlug vor, Tee zu trinken und ein paar belegte Brote zu essen, um uns zu stärken. Jan und Kjell blieben sitzen und arbeiteten weiter, während ich in die Küche ging und Tee kochte. Da ich das Tablett nicht tragen konnte, musste ich mir von Kjell dabei helfen lassen.«
    »W ann war das in etwa?«
    »T ja, was weiß ich. Irgendwann zwischen sieben und acht.«
    Sie brachte das vollkommen entspannt und beiläufig über die Lippen. Ebba wollte sich damit aber nicht zufriedengeben.
    »Könnten Sie vielleicht etwas genauer sein?«
    »Meine Mandantin hat Sie bereits über den Zeitpunkt unterrichtet«, fauchte ihr Anwalt und lockerte mit zwei Fingern seinen Pullover am Hals.
    Ebba strengte sich an, ihn nicht weiter zu beachten. Sie wählte eine verspielte Taktik, um den Panzer zu durchbrechen.
    »Redigieren von Aufnahmen … ich vermute, dass dazu heutzutage keine Schere und kein Klebeband mehr verwendet wird. Bei Audiodateien müsste eine Uhrzeit verzeichnet sein, wann genau sie gespeichert worden sind. Da Sie beim vierten Satz angelangt waren, können wir den Zeitpunkt bei Kjell und Jan erfragen.«
    Ebba sah Vendela an. »Kümmerst du dich darum?« Vendela nickte und machte sich eine Notiz.
    Dann wandte sich Ebba wieder an Louise. Eine leichte Verunsicherung war ihr anzumerken. Sie versuchte vermutlich, den nächsten Zug Ebbas abzusehen. Offenbar hatte sie nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass man ihre Aussage kontrollieren konnte.
    »T ee kochen und Brote schmieren«, meinte Ebba scherzend, »das ist ja eine eher analoge Tätigkeit. Wie lange das wohl dauert?«
    Louise lächelte kühl, aber etwas angestrengt. Je länger sie ihre Antwort hinauszögerte, desto verdächtiger machte sie sich. Das weiß sie genau, dachte Ebba. Wahrscheinlich überlegt sie, wie viel uns Caroline inzwischen erzählt hat.
    »Ich werde Ihnen über das, was ich tat, lückenlos Rechenschaft ablegen.« Jetzt sah sie Ebba wieder selbstsicher an. »Folgendermaßen war es: Während ich den Tee kochte, fiel mir ein, dass ich meine Noten im Boot vergessen hatte. Ich hatte darin Bogenstriche und

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