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Der kleine Bruder: Der kleine Bruder

Der kleine Bruder: Der kleine Bruder

Titel: Der kleine Bruder: Der kleine Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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Pfennig … « »Dreiundfünfzig !« rief Erwin.
    »Okay, dreiundfünfzig Pfennig, mir doch scheißegal, das sind dann dreihundertzweiundfünfzig mal drei und-fünfzig Pfennig, das sind dann … - hat mal einer einen Kugelschrei ber? «
    Weder Karl noch H.R. reagierten auf diese Frage, Karl war damit beschäftigt, von H.R. eine Zigarette entgegen-zunehmen, und H.R. sagte dabei zu Kar!: »Das wird dir guttun!«
    »Und eine Zigarette«, sagte Frank, »das wäre auch nett, wenn ich eine Zigarette kriegen könnte. Und einen Kugelschreiber! «
    »Kugelschreiber«, sagte H.R. versonnen, »muß irgendwo sein!«
    Erwin seufzte und zog aus seiner Jacke einen Kugelschreiber, reichte Frank darüber hinaus auch noch eine Zigarette und gab ihm Feuer. Frank begann, das Betriebsergebnis auszurechnen.
    »Das wäre dann von dir eine Einlage in die Kasse von einhundertsechsundachtzig Mark und sechsundfünfzig Pfennigen gewesen«, sagte Frank. »Dann bringen wir die in Abzug und dann … «
    »Moment maU« riefErwin aufgeregt. »Und was ist mit dem Geld, das du für die Dosen vom Türken ausgegeben hast?«
    »Das ist ja keine persönliche Einlage von dir, das habe ich ja aus der Kasse genommen, das bringe ich auch in Abzug, aber nicht allein dir zugunsten wie eine Einlage, sondern das schmälert dann nur den Gewinn, mal abwarten!«
    »Genau, Erwin«, riefH.R., »mal abwarten! Zwangsgemeinschaft 3: Der kleine Bruder sagt: Mal abwarten! Vielleicht sollte man das auch alles noch in Öl malen!«
    »Also«, ließ Frank sich nicht ablenken, »das sind dann siebenhundertzweiundneunzig Mark Umsatz minus ein-hundertsechsundachtzig Mark sechsundfünfzig minus achtundvierzig für die beiden Extrapaletten, da bleiben dann fünfhundertsiebenundfünfzig Mark und vierundvierzig Pfennig Gewinn, das sind durch zwei…«
    »Moment«, warf H.R. ein, »Moment! Da waren hun-dert Mark Miete für mich vereinbart, hundert Mark Miete für die Zone.«
    »Was jetzt, für die Zone oder für dich?« fragte Frank.
    »Und was ist mit dem Geld für die anderen fünf Paletten? Wo ist Klaus jetzt überhaupt«, sagte Erwin.
    »Urbankrankenhaus«, sagte Karl, »Mann, hat der geblutet!«
    »Liegt der da jetzt? Haben die den dabehalten, oder was?« fragte Erwin.
    »Keine Ahnung, ich bin ja nicht dabeigeblieben, er wollte ja nicht, daß ich mit ihm da zusammen warte, was weiß ich denn, behalten die einen wegen sowas da?«
    »Quatsch, wegen sowas doch nicht. Dann ist er ja gar nicht im Urbankrankenhaus, du Vogel! Was redest du denn?«
    »Stimmt«, sagte Karl zufrieden und ging an den Kühlschrank. »Ich hab überhaupt keine Ahnung! Will noch einer ein Schultheiss?«
    »Und ich?« Chrissie stand auf und hob einen Finger wie in der Schule. »Ich hab das Bier geholt, zwei Paletten, das war schwer, da will ich auch einen Anteil haben.«
    »Moment, der Reihe nach«, sagte Frank und wiederholte seine Frage an H.R.: »Ist die Miete denn jetzt für die Zone oder für dich?«
    »Das ist doch das gleiche, mein Gott, das ist wirklich Freddies Bruder, mal ehrlich, was ist das denn für eine bescheuerte Frage?!«
    »Wenn das das gleiche ist, dann würde ich die hundert Mark lieber Klaus geben«, sagte Frank. »Als Schmerzensgeld. Ich meine, du hast ihm eine Bierdose an den Kopf geworfen.«
    »Das krieg ich doch nie, das Geld für die anderen Paletten, vom Gewinn da mal ganz abgesehen, das ist doch alles Scheiße. Ich meine: Klaus!« sagte Erwin. »Das kann man doch vetgessen! Klaus!«
    »Was kann ich dafür, wenn der da rumsteht?!« sagte H.R. »Das ist doch klar, daß da mal so eine Büchse durch die Gegend fliegt, das ist doch ganz normaler Alltag!«
    »Ihr seid doch alles totale Arschlöcher!« rief Chrissie. »Wehe, ich krieg nichts ab!«
    »Ha«, sagte Karl amüsiert, »dann krieg ich auch noch was, wenn die schwäbische Brunhilde was kriegt. Dann krieg ich auch noch was! Ich hab Klaus immerhin auch eine Palette vom Türken gebracht!«
    »Das mußt du dann aber mit Klaus ausmachen«, sagte Frank. »Außerdem habt ihr das doch wegen der Kunst gemacht, wegen dem Eierdieb, das ist was anderes, Chrissie hat immerhin achtundvierzig Dosen besorgt, die haben noch einmal achtundvierzig Mark Gewinn ermöglicht, da sollte man ihr vielleicht zwanzig Mark geben, finde ich.«
    »Man spricht nicht über Anwesende in der dritten Person«, äffte Chrissie ihn nach. »Ihr seid doch alles totale Wichsermacker. Gib mir das Geld mal lieber gleich, bevor ihr euch das wieder anders überlegt.«
    »Was

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