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Der kleine Nadomir

Der kleine Nadomir

Titel: Der kleine Nadomir Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höhle schien groß genug für ihren Zweck zu sein. Rasch kehrte er zu Nottr zurück. Aus einer der Satteltaschen des Packpferdes holte er eine Fackel heraus. Die Zeit, die er beim Zauberer Thonensen verbracht hatte, war nicht nutzlos gewesen. Er hatte sich einige einfache Zaubersprüche gemerkt, die recht nützlich waren. So konnte er die Kraft des Feuers wecken. Mit Hilfe eines Zauberspruchs und der Drehung der linken Hand gelang es ihm, die Fackel zum Aufflammen zu bringen. Er blies in die Flamme und grinste erfreut, als die Fackel loderte.
    So griff er nach den Zügeln und ging voraus in die Höhle. Der Wallach wieherte unwillig und wollte ihm nicht folgen. »Komm schon«, redete er dem Tier gut zu. »Komm schon.« Zögernd folgte ihm der Wallach.
    Sadagar atmete erleichtert auf, als er feststellte, dass die Höhle tatsächlich groß genug war, um ihnen allen Platz zu bieten. Die Wände waren feucht und verwittert. Der Boden war mit verfaultem Gras bedeckt. »Sattle die Pferde ab, Nottr!«
    Sadagar blickte sich in der Höhle um, dann starrte er eine Wand an. Schließlich fand er einen schmalen Spalt, in den er die Fackel hineindrückte.
    Kurze Zeit später waren die Pferde versorgt, die sich aber noch immer unruhig verhielten. Nottr hatte die Sättel an eine Wand gelegt und ein paar Felle hervorgeholt. Sadagar schichtete einige Holzscheite, die sie mitgenommen hatten, in der Mitte der Höhle auf und entfachte ein Feuer.
    Die beiden setzten sich nieder und begannen ihr einfaches Abendbrot zu essen, das aus getrockneten Früchten, Brot, Käse und Bratenstücken bestand. Dazu tranken sie Wein aus einem Schlauch.
    Der Rauch zog durch die Höhle auf die Eingangsöffnung zu. Sadagar wischte sich den Mund ab und schob zwei Holzscheite ins lodernde Feuer. Dann lehnte er sich zufrieden zurück und sah den hochtanzenden Flammenzungen zu.
    Ein wenig später richtete er sich aber auf, als er die stärker werdende Unruhe der Pferde bemerkte. »Was ist mit euch los?« fragte er, stand auf und ging auf sie zu, um sie zu beruhigen.
    Die Pferde wichen vor ihm zurück und wollten dem Höhlenausgang zustreben. Sadagar schnitt ihnen den Weg ab und trieb sie zurück. Der struppige Wallach bäumte sich auf, stieß ein angstvolles Wiehern aus und schlug mit den Vorderbeinen nach ihm. »Beim Kleinen Nadomir!« fluchte Sadagar. »Was ist nur in euch Biester gefahren? Nottr, hilf mir!«
    Der Barbar schien ihn nicht gehört zu haben, denn er saß weiterhin ruhig vor dem Feuer und kaute ein Stück Fleisch.
    Als Sadagar das wütende Brummen hörte, wirbelte er herum. Zwei glühende Augen kamen aus der Tiefe der Höhle auf ihn zu. Wieder war das unheilvolle Fauchen zu hören.
    »Beim Kleinen Nadomir«, flüsterte er, »da habe ich uns eine Bärenhöhle zum Schlafen ausgesucht.«
    Die Pferde waren nun nicht mehr zu halten. Das Weiße in ihren Augen war zu sehen. Sie stürmten auf Sadagar zu, der zur Seite springen musste. »Nottr!« schrie er und wich noch ein paar Schritte zurück. Dann griff er nach den Wurfmessern in seinem Gürtel. »Nottr!«
    Der Barbar drehte ihm den Kopf zu, dachte aber nicht daran, aufzustehen und ihm zu Hilfe zu kommen. Da war auch schon der Bär heran.
    Ein mächtiges, altes Biest, dessen rotbraunes Fell an einigen Stellen bereits angegraut war. Der Kopf war klein, das Maul stand halb offen und ließ die starken Reißzähne erkennen. Der kurze Hals war kräftig, der massige Körper plump und die kurzen Beine muskulös.
    Sadagar wusste, dass ihn der Bär mit einem einzigen Hieb seiner riesigen Vorderpfote töten konnte.
    Der Höhlenbär richtete sich halb auf, ließ sich aber gleich wieder auf die Sohlen fallen und stürmte laut knurrend auf Sadagar zu, der einen Dolch aus dem Gürtel riss und ihn blitzschnell dem Untier entgegenschleuderte. Er hatte gut getroffen, denn das Wurfmesser blieb zwischen den Augen des Bären stecken. Blut quoll hervor. Ein weiterer Dolch spaltete eines der Ohren.
    Sadagar sprang über das Feuer, ergriff eines der brennenden Holzscheite und warf es dem Bären entgegen, der ein wütendes Fauchen ausstieß und das Holzscheit zur Seite schleuderte. Mit einer Bewegung seiner linken Pranke streifte er das Wurfmesser zwischen den Augen ab.
    »Nottr, so hilf mir doch!«
    Der Barbar aber schien die Vorgänge rund um sich nicht wahrzunehmen. Teilnahmslos stierte er in die Flammen.
    Der Bär spürte nun die Schmerzen und wurde rasend vor Wut.
    Sadagar konnte ihn nur töten, wenn er ihn genau ins Auge

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