DER KLEINE TOD (German Edition)
Verblüffung zeichnete sich auf Charras Gesicht ab. Dann brüllte er los vor Lachen. Sein Heiterkeitsausbruch trieb ihm Tränen in die Augen. Glucksend wischte er sie sich aus den Augenwinkeln. "Bei den Eiern des Gottes Tromul, dies war der beste Fick, den ich jemals genießen durfte. Natürlich hatte ich noch nicht viele Liebhaber, aber nach diesem Erlebnis werde ich wohl öfter ...", Charra ließ den Satz unvollendet und fuhr fort: "Wie kommst du nur darauf, du hättest mich vergewaltigt?"
"War ich denn nicht gewalttätig?", fragte Kito.
"Kannst du dich denn nicht erinnern?", wunderte sich Charra.
"Ich war im Blutfieber. Du musst wissen, dass ich nicht auf Deb, sondern auf Kam`ar geboren worden bin. In mir fließt das Blut der Ell und die Ell erleiden während eines sexuellen Blutfiebers Bewusstseinstrübungen."
Charra grinste dreckig. "Sehr bedauerlich, dass du an dieses herrliche Erlebnis nicht die gleichen lüsternen Erinnerungen hegen wirst, wie ich."
Um seine Worte zu bekräftigen, verpasste der Krieger dem Tänzer einen harten Kuss, der die Lage zwischen ihnen bereinigte und Kito den Kopf zurechtrückte.
***
Nach einer Dusche, die sie beide erfrischte, war es an Charra, den Tänzer zu erobern. In den weichen Kissen des Bettes bot sich Kito hemmungslos und überaus willig dem Krieger dar, der alsbald seine Giftzähne leidenschaftlich in den Hals seines Bettgenossen versenkte, freilich ohne dabei Gift fließen zu lassen. Kito lag ganz still. Der Schmerz des Bisses berauschte ihn. Aus seinem Hals rann etwas Blut, das der Grakar aufleckte.
"Der Kleine Tod", hauchte Kito. Sein Blick war verhangen. "Schenk mir den Kleinen Tod."
Charra riss den Kopf zurück. "Du bist verrückt Tänzer. Der Kleine Tod ist für Nichtgrakar lebensgefährlich. Wenn ich auch nur einen Moment die Kontrolle verlöre, gäbe es keine Rettung mehr für dich."
"Charra!", bettelte Kito. Er bot seinen Hals auf eine Weise dar, die ungeheuer anziehend auf einen Grakar wirkte. Lange Zeit starrte der Krieger darauf. Dann beugte er sich wieder darüber. Ein zweites Mal grub er sich ein. Er verweilte, leckte das berauschende Blut. Es ließ ihn fast den Kopf verlieren, doch der Tänzer wollte mehr, viel mehr. Es war Wahnsinn, aber Charra war bereit, Kitos Flehen nach dem Kleinen Tod zu erfüllen. Dafür benötigte er seine ganze Konzentration. Als er meinte, es richtig machen zu können, ruckte er ganz leicht seine Zähne in der Wunde. Kito stöhnte vor Wonne. Charra spürte sein Gift fließen. Nun gab es kein Zurück mehr. "Sachte, sachte!", sprach er zu sich selbst. Die Lähmung musste nun bereits Kitos Gliedmaßen erreicht haben. Alles in Charras Wesen schrie danach, sein Opfer mit seinem Gift vollzupumpen, doch knurrend zog er sich zurück. Aus den Bissspuren ronn noch etwas Blut. Der Grakar leckte es auf. Kito lag nun bewegungsunfähig unter ihm. Sein Blick war exstatisch. Charra war keiner von denen, die sich raffinierte Spiele einfallen ließen. So präsentierte er lediglich seinen nun voll ausgebildeten Schwanz. Das Glied eines Grakars war im Ruhezustand eher unauffällig, doch in Erregung geradezu erschreckend groß. Gierig starrte Kito darauf.
"Du bist erstaunlich, Tänzer", raunte Charra und machte sich daran, sich in die Enge seines wehrlos gelähmten Opfers zu versenken. Die absolute Hingabe erstaunte den Krieger. Nicht das geringste Zeichen von Angst zeichnete sich auf Kitos Gesicht ab, dabei war er während des Kleinen Todes seinem Partner auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Zärtlichkeit überflutete Charra. Anders als er es geplant hatte, liebte er den Tänzer mit unendlicher Sanftheit und Rücksichtnahme.
Der Kleine Tod dauerte schon viel zu lange. Der Atem Kitos wurde gefährlich flach.
"Du Dummkopf!", scholt Charra ihn. "Das Gift erreicht deine Lungen."
Sich selbst mit Vorwürfen für seinen Leichtsinn verfluchend, blies er dem Tänzer durch den Mund Luft in die Lungen, wieder und wieder über einen Zeitraum, der ihm endlos vorkam. Als endlich die durch das Gift hervorgerufene Lähmung abklang, fühlte sich der Krieger, als hätte er einen schweren Zweikampf um Leben und Tod ausfechten müssen.
"Du Narr!", schimpfte Charra. "Mein Gift hätte dich fast getötet."
"Ich wollte es so", flüsterte Kito heiser. Schweiß trat auf seine Stirn. Charra lief ins Bad und befeuchtete ein Handtuch. Er tupfte den Tänzer ab, bis es ihm besser ging. Als dieser in einen tiefen Erschöpfungsschlaf fiel, wachte Charra über ihn, doch Kitos
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