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Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Titel: Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Wintersberger
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Berühmtheit erlangte der von Günther Nenning ins Leben gerufene Austrokoffer (2005), wobei es sich nicht um einen Minderbemittelten heimischen Ursprungs handelte, sondern um eine mehrbändige Anthologie österreichischer Literatur. Einen K. hinstellen meint hingegen furzen.
    Körndlfresser: Anhänger von Vollwertkost
    Kraxen: Automobil, in der Regel unterhalb der Luxusklasse. Auf gehobene Modelle nur anzuwenden, wenn sie den Dienst verweigern.
    Krakau, Küss mi in K.: salonfähige Umschreibung des Götzzitats
    Krampen: unattraktive Frau
    Krapfen, I scheiß an K.!: Das darf doch nicht wahr sein!
    Krautwachter: Jemand, der überflüssige Arbeiten – wie eben das Bewachen von Krautköpfen – verrichtet oder einen Versorgungsposten innehat; Polizist
    Krempel: Gerümpel, überflüssiges Zeug
    Krepierl: Schwächling, ausgezehrtes Wesen
    Kreuzbirnbaumundsalatbuschen!: politisch korrekte, weil nur Pflanzliches verdammende Unmutsäußerung
    Kreuzkruzifix!,Kreuzkruzitürken!: Flüche mit wutspezifischer Redundanz. Hintergrund der Qualifizierung der Türken als Heimsuchung sind die Wiener Türkenbelagerungen des 16. und 17. Jahrhunderts; sie stellt daher keine Abwertung von Zeitgenossen mit Migrationshintergrund dar.
    Krewecherl: schmächtiges Wesen
    Krippelgspül: Gebrechlicher
    Krispindl: dürre Person, Hungerhaken
    Kruzitürken!: redundanzbereinigtes Kreuzkruzitürken
    Kua; is die K. hin, soi ’s Keibl a hin sein: Ausruf der Resignation, wenn etwas nicht zu retten ist und man die entsprechenden Bemühungen einstellt.
    Kümmeltürk; der steht da wia a angmalter K.: Türke. Der ist bass erstaunt, völlig erstarrt.
    Kusch!: Goschen
    Kuttenbrunzer: Geistlicher
    l
    Lackel: großgewachsener Typ
    Lästwanzen: aufdringlicher Mensch
    Latsch: (sprich: Lootsch) träge Persönlichkeit; guada L.: gutmütiger Mensch
    lätschert: welk, lasch
    Lavendelschmäh: billiger Trick, Anmache
    Lavurpappn: Mund im Waschschüssel- (Lavoir-)Format
    Leffel: Dummkopf (wohl von Löffel, im Sinne von Hasenohr, und somit ein animalisches Pendant zum Ohrwaschl )
    loamlackert: träge, antriebslos
    Lulu: Schwächling
    Lump: Im Zuge der Hump-Dump-Affäre versuchte der damalige Salzburger FPÖ-Obmann Karl Schnell, die Bezeichnung von Bundespräsident Thomas Klestil als L. durch seinen Parteikollegen Hilmar Kabas mit der Aussage zur rechtfertigen, L. sei eigentlich ein harmloser Ausdruck: »Lumpi nenn i meinen Hund – des is a netta, liaba Falott .« Das Landesgericht Wien sah das anders und verurteilte Schnell zu einer Geldstrafe von umgerechnet 7200,– Euro.
    Lure: ekelerregende Flüssigkeit
    Luschn: Person ohne Durchsetzungsvermögen
    m
    Ma leck!: Ausruf der gemäßigten Entrüstung
    Mariaundanna!: Um Gottes willen!
    Mariaundjosef!: Oh Gott, oh Gott!
    Marille: (wörtl.: Aprikose) Kopf. Einen Wurm in der M. haben: einen Sprung in der Schüssel haben
    Marmeladinger: der Deutsche, im Speziellen jener aus dem Norden. In Kriegszeiten hatten die deutschen Soldaten nur Marmelade als Brotaufstrich, die Butterunterlage fehlte.
    Matratzen: Prostituierte
    miachtln: unangenehm riechen
    Mieselsüchtiger: keine Frohnatur
    Mischpoche: Verwandtschaft
    Mistlbacher: Polizist
    Mistgstätten: Müllhalde
    Mostschädel: moderat abfällige Bezeichnung für den Oberösterreicher. Erdäpfelschädel
    Mundschaß: Rülpser
    n
    Na habidehre!: (wörtl.: Habe die Ehre!) Ausdruck leichter Bestürzung, etwa: Ach du grüne Neune!
    Na pfiat di (mi) Gott!: s. o.
    Na seavas (Kaiser)!: s. o.
    Nachtwachter: kein besonders Heller
    Nackerpatzerl, geistiges: Einfaltspinsel, schlichtes Gemüt
    nageln: koitieren
    narrisch, I werd narrisch!: närrisch, verrückt; der Ausruf mag bis zu dem legendären Sieg der österreichischen Fußballnationalmannschaft gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1978 in Córdoba eine zwiespältige, zwischen Verzweiflung und Begeisterung changierende Note gehabt haben. Seit Edi Fingers sprichwörtlich gewordenem Sportkommentar ist sie wohl tendenziell als Jubelruf einzustufen.
    Nätschker: Pfennigfuchser (von »ein paar Nätsch«: ein paar Groschen)
    Neandertaler: Niederösterreicher. Erdäpfelschädel
    Nebochant: Ignorant
    Negerant: einer, der notorisch nicht liquide ist
    Neidhammel: missgünstiger Mensch
    niederlegen, da legst di nieder!: Das haut einen glatt um!
    nobelspritzen: sich einer übermäßig gepflegten Ausdrucksweise befleißigen
    Nocken, fade N.: eingebildete und langweilige Person; angerührte N.: eingeschnappte Frau (emotiv-kulinarisches Pendant

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