Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
Minderwertige
Pipen: Rotzlöffel
Pitzler: Pedant
Plärrer, kan P.: in »echtes Geld« übersetzt: keine müde Mark
Plätschentandler: Gemüsehändler (von Plätschen: Salatblatt)
Plattenbruder: Mitglied einer illegalen Organisation
plausch net, Pepperl!: Du kannst mir nichts erzählen!
Plesch: Schläge. P. kriegen: vermöbelt werden
Plutzer: Kopf; Fehler; Tölpel
Pockerlfrasen: ausgeprägter Ingrimm
Pofel: unbrauchbares Zeug, Ausschuss-ware. In den späten 1970er-Jahren wurde der Begriff gern in Verbindung mit dem Attribut »letztrangig« vom damaligen Kolumnisten der Kronen Zeitung, Richard Nimmerrichter alias Staberl, zur Bezeichnung der Werke österreichischer Künstler (wie etwa der Filmemacherin Valie Export) herangezogen.
Postross, ein Arsch wie ein P.: sehr ausladendes Gesäß
Prinz, einen Prinzen machen: eine Veruntreuung begehen, zechprellen
pudern; Puderant: koitieren; Lustmolch. Bei weitgehend wahllosem Vorgehen sprich man von querpudern.
Pülcher: Strolch, Lump, Gauner; generell kein feiner Herr
Punschkrapferl: Ursprünglich eine Süßspeise mit signifikantem Anteil an Inländer-Rum, diente das P. – »außen blassrot, innen braun und immer besoffen« – zur abschätzigen Bezeichnung der typischen SPÖ-Wählerschaft in Kärnten.
Putz di!: Räume das Feld!
Putzgretl: eine, die gern saubermacht
q
Quargl: Blödsinn
Quarglstecher, Quargltreter: Pedant
Quetschen: Ziehharmonika; äußerst bescheidenes Lokal, kleiner Laden
r
Rabenbratl: augenzwinkernd für den Bösewicht, das ungezogene Kind
Radierer, fett wie ein R.: sturzbetrunken
Rammel: (wörtl.: Nasenpopel) unappetitlicher Typ
Ranzel: alte Hexe
Rappel, einen R. kriegen: auszucken
Raspel, schwache: kein Typ zum Pferdestehlen, Schwachmat
Rasskachl: unattraktive Frau
Ratz: unattraktives Mädchen
rauchen, einen: an einem Mann Mundverkehr vollziehen
Raunzen: Miesepeter
Rauschkugel: notorischer Trunkenbold
Rauwaschl: finsterer Geselle
reidig: (wohl von »räudig«) ekelhaft
Reiher, speiben wie ein R.; reihern: sich heftig übergeben
Reißen, in der R. haben: in der Mangel haben
Restfettn: Restalkohol
Rinnsalfregatte: Prostituierte
Röhren, a R. aufreißen: eine Erektion haben
Rotzbua, Rotzpipen, Rotzleffel: Eine Invektive mit ländlichem Touch, die sich in der Regel an jüngere Mitbürger richtet. (Rotz ist der Nasenschleim.)
Rotzfetzen: Taschentuch
Ruach; ruacheln; Ruachler: Geizkragen; einer Tätigkeit aus Gewinnsucht mit übermäßigem Eifer nachkommen; nimmermüdes Arbeitstier
Ruam, greane: Polizist. Bezieht sich auf die (ehemals) grüne Uniform. Die weniger volkstümliche Bezeichnung von Amtsorganen als »flaschengrüne psychopathische Marodeure« wurde von der Rechtsprechung als Behördenbeleidigung qualifiziert.
Ruamzuzler: schlichtes Gemüt
Rudi, zum R. werden: verrückt werden
Rührer; den R. einihängen: Penis; den Beischlaf vollziehen
s
Saafensiader: (wörtl.: Seifensieder) stilloser Typ
Säckelwart unseres mehr oder weniger schon seit Jahren unter pseudosozialistischer Präpotenz in sich selbst delirierenden Kleinstaates: Thomas Bernhard über Franz Vranitzky, damals (1985) Finanzminister. Vranitzky hatte zuvor die Aufführung von Bernhards Theatermacher bei den Salzburger Festspielen als Skandal bezeichnet.
Sacklpicker: Zuchthäusler (wegen der dort zu verrichtenden Tätigkeit des Tütenklebens)
Sakradi, Sakrament: Fluch mit gotteslästerlichem Einschlag. Kann auch eine unterdrückte Bewunderung zum Ausdruck bringen.
Sandler: Penner
Sau, dass da S. graust; fahren wie a gsengte S.: besonders abstoßend; sehr flott unterwegs sein
Saubär; Saubartl; Saunigl: Alle drei sind keine Reinlichkeitsfanatiker.
Saumagen: Magen mit erwiesener Resistenz gegen kulinarische Zumutungen
Sauzechn: verabscheuungswürdiges Weib
Schachtel, alte: Dame. (Laut Karl Lagerfeld ist das Wort »Dame« ein Schimpfwort. Dies mag daran liegen, dass man früher beim Gebrauch dieses Begriffes an die feine Dame dachte, während man heute zum Ausdruck bringen will, dass die Betreffende nicht mehr jung ist.)
Schakl: Der französische Name Jacques stand Pate für den Knecht, den Hilfsbremser.
Schaluppen: baufällige Behausung; altes Weib
Schani: Hier stand der Johann Pate für die Hilfskraft. Wer einem den Sch. macht, leistet für ihn die niederen Dienste. Bin i dei Schani? fragt man, wenn man sich als Laufbursche missbraucht fühlt.
Scharteken: altes Weib
Schaß: Darmwind. Davon abgeleitet ein Befund, der aufgrund einer
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