Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
Schmeichler
Schliaferl: eher unterschwelliger, aber dennoch hartnäckiger Schmeichler
Schlurf: weiland ein Mitglied der sogenannten Swing-Jugend, einer Jugendbewegung während der NS-Diktatur. Heute bezeichnet man mit Sch. einen langhaarigen, tendenziell ungepflegten jüngeren Mann.
Schmäh ohne!: Das darf doch nicht wahr sein!
schmähstad: um eine Antwort verlegen, humorlos
Schmähtandler: Aufschneider, Lügner
schmalpickt: dürr
Schmalzgsell: einer mit Neigung zu Kitsch und Rührseligkeit
Schmarren: Unsinn; das ist ein fester Sch.!: Da ist die Kacke am Dampfen!
Schmecks, Kropferter!: Da musst du dir selber weiterhelfen!
schmieren, jemandem eine sch.: ihm eine Ohrfeige verpassen. Das kannst du dir in die Haare sch.: Das kannst du behalten, daran hab ich kein Interesse.
Schnackerl-: Präfix für Minderwertiges
schnackseln: koitieren
Schnalle: Prostituierte. Gürtelschnalle: ad personam femininam unfreundlich. Der »Gürtel« galt lange Zeit als die ein wohlfeiles Vergnügen versprechende Sündenmeile Wiens.
Schnecken!: Mitnichten!
Schneebrunzer: einer, der keine herausragenden Leistungen erbringt. Im Zusammenhang mit der Ablöse der ehemaligen Justizministerin Claudia Bandion-Ortner und ihrer Zuständigkeit für die Prüfung möglicher Rechtsmittel gegen bezirksgerichtliche Urteile fiel in den Medien der Ausdruck Schneebrunzer-Arbeit bzw. Schneebrunzer-Job; beide Begriffe vermögen allerdings aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung nicht vollends zu überzeugen. Wie wär’s mit Schneebrunzer-Hackn?
Schoderhenn: unleidliche Weibsperson
Schoitl: Idiot
Schottermitzi: Spitzname der Finanzminis terin Maria Fekter unter Bezugnahme auf die elterlichen Kieswerke
Schragn: hässliche Frau
Schraufendampfer: Schreckschraube
Schrumpfgermane: Kleinwüchsiger mit großem Selbstbewusstsein
Schuach, mach an Schuach!: Verzieh dich!
Schuaster: (wörtl.: Schuster) Stümper; verschuastern: verlegen; eine Aufgabe suboptimal erfüllen
schuastern: den Beischlaf vollziehen.
Schuasterkäfer: Feuerwanze, weil man sie in der Regel paarweise antrifft
Schuss: Dachschaden
Schwafler: Schwätzer
Schwammerl: Tölpel. Da wirst zum Schwammerl!: Das ist zum Verrücktwerden!
Schwarzkappler: Der Straßenbahnkontrol-lor in der guten alten Zeit, als das Metier noch a) den Herren vorbehalten war und b) selbige uniformiert und somit auf den ersten Blick erkennbar waren.
Schweigekanzler: Der Spitzname von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der sich sein Teil lieber dachte als es auszusprechen, brachte es 2005 zum Wort des Jahres.
Schweinigl: Schmutzfink
Schwengl: Penis
Schwulitäten: missliche Lage
sekkant: lästig
Seelenschliaferl: Psychiater
Seicherl: (wörtl.: Sieb) Zögerlicher, Mutloser
Semmeltrenzer: zimperlicher, jeglichem Draufgängertum abholder Typ oberösterreichischer Provenienz
sempern: jammern, lamentieren
Spagatscheißer: einer, der nichts auf die Reihe kriegt
Spanfudler: dürres Mannsbild; Heimwerker
Spiagleier haben: Wenn ein Mann aufgrund der Leibesfülle seine Geschlechtsteile nur noch im Spiegel sehen kann ...
Spinatwachter: Polizist
Sprudler: Beine
Spuckerl: Kleinwagen, meist der eines anderen
Staatsclown, selbstgefälliger: So bezeichnete Thomas Bernhard 1979 in einem Brief an die Zeit den damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky. Aus dem ehemals »verflixt schlauen Mann« sei ein »gewohnheitsmäßig geliebter Abonnementbundeskanzler«, ein »Salzkammergut- und Walzertito« geworden. In einer Rezension mit den Titel Der pensionierte Salonsozialist (besprochen wurde ein zum 70. Geburtstag Kreiskys erschienener Jubelband von Gerhard Roth und Peter Turrini) legte Bernhard noch eins nach: »Der Wohnzimmer-Kaktus, der höhere Gartenzwerg und die Charterflugsehnsucht sind ihm, ob er das will oder nicht, erbarmungslos in sein Gesicht geschrieben.«
Staatskünstler: von konservativen Politikern in den 1970er Jahren geprägtes und später von der FPÖ wieder aufgegriffenes Schmähwort für vorgeblich wohl subventionierte Kunstschaffende aus dem linken Lager
stadschauert: unbedarft dreinblickend
staglgrean, des liegt ma st. auf: Das ist mir egal.
Stampfer, Betonstampfer: massige, unschöne Beine
Stanglputzerin: Prostituierte
Steckerl in Arsch!: Von wegen!
Stehpartie: Liebesakt im Stehen
Steirergoal: wenn der Fußball zwischen den Beinen des Torwarts die Torlinie passiert.
Steirisch-Kongo: Burgenland
Stellwagen, einem mit dem St. ins Gesicht fahren: ihn ziemlich harsch ansprechen
Stesserl:
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