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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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nach einem Einbrecher, du weißt schon, und hoppla!, da sind drei Männer, die eine Leiche ausgraben.«
    »Man wird sie nicht erwischen.«
    »Woher willst du das wissen? Wie hast du es geschafft, ihn in Beton zu vergraben, ohne dabei erwischt zu werden?«
    »Das habe ich schon öfter getan.«
    »Ich will es wissen!«
    Barry richtete sich ein wenig auf und kreuzte die Beine. »An dem Tag, nachdem ich ihn erledigt hatte, habe ich sechs Säcke Fertigbeton bei der Garage abgeladen. Ich saß in einem Laster mit gefälschter Aufschrift und war angezogen wie ein Transportarbeiter. Niemand hat sich für mich interessiert. Das nächste Haus ist gut dreißig Meter entfernt, und überall stehen Bäume. Um Mitternacht bin ich mit demselben Laster wiedergekommen und habe die Leiche in die Garage gepackt. Dann bin ich weggefahren. Hinter der Garage ist ein Graben, und auf der anderen Seite des Grabens ein Park. Ich bin einfach durch den Park gegangen, durch den Graben gestiegen und in die Garage geschlichen. Brauchte ungefähr eine halbe Stunde, um ein flaches Grab auszuheben, die Leiche hineinzulegen und den Beton anzumischen. Der Garagenboden besteht aus Kies. Am nächsten Abend bin ich noch einmal hingegangen, nachdem der Beton getrocknet war, und habe ihn mit Kies abgedeckt. Er hat da ein altes Boot, und das habe ich darübergerollt. Als ich ging, war alles perfekt. Clifford hatte nicht die geringste Ahnung.«
    »Bis du es ihm erzählt hast, natürlich.«
    »Ja, bis ich es ihm erzählt habe. Das war ein Fehler, das gebe ich zu.«
    »Hört sich an wie eine Menge harte Arbeit.«
    »Das habe ich schon öfter so gemacht. Es war kinderleicht. Ich hatte vor, sie später woanders hinzubringen, aber dann kamen die Feds ins Spiel, und seit acht Monaten sind sie mir auf Schritt und Tritt gefolgt.«
    Jetzt war Johnny nervös. Er zündete die Zigarre wieder an und kehrte ans Fenster zurück. »Weißt du, Barry«, sagte er, das Wasser betrachtend, »du hast gewisse Talente, mein Junge, aber wenn es darum geht, Beweismaterial zu beseitigen, bist du ein Idiot. Wir haben immer den Golf da draußen benutzt. Was ist mit den Fässern und Ketten und Gewichten passiert?«
    »Ich verspreche dir, es wird nicht wieder vorkommen. Bitte, hilf mir jetzt, und ich werde so einen Fehler nie wieder machen.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben, Barry. Wenn du diese Sache irgendwie überlebst, werde ich dich eine Zeitlang einen Laster fahren lassen; danach kannst du dann vielleicht ein oder zwei Jahre bei der Warenverteilung arbeiten. Ich weiß es noch nicht. Vielleicht kannst du auch nach Vegas fahren und eine Weile mit Rock zusammenarbeiten.«
    Barry starrte auf den grauen Hinterkopf. Fürs erste konnte er lügen, aber er würde weder einen Laster fahren, noch Stoff durch die Straßen schleppen, noch Rock in den Hintern kriechen. »Was immer du willst, Johnny. Nur hilf mir.«
    Johnny kehrte zu seinem Schreibtischsessel zurück. Er kniff sich in den Nasenrücken. »Ich nehme an, es eilt.«
    »Heute nacht. Der Junge hat sich verdrückt. Er hat Angst, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er es jemandem sagt.«
    Johnny machte die Augen zu und schüttelte den Kopf.
    Barry fuhr fort. »Gib mir drei Leute. Ich sage ihnen genau, was sie tun müssen, und ich verspreche, daß niemand sie erwischen wird. Es wird ganz einfach sein.«
    Johnny nickte, langsam und gequält. »Okay, okay.« Er starrte Barry an. »Und nun mach, daß du wegkommst.«
    Nach siebenstündiger Suche erklärte Chief Trimble St. Peter’s frei von Mark Sway. Er stand, von seinen Beamten umgeben, in der Nähe der Aufnahme und verkündete das Ende der Suchaktion. Sie würden fortfahren, in den Tunneln und Gängen und auf den Fluren zu patrouillieren und die Fahrstühle und Treppenhäuser zu überwachen, aber alle waren jetzt überzeugt, daß der Junge ihnen entwischt war. Trimble rief McThune in seinem Büro an und informierte ihn über das Ergebnis der Suche.
    McThune war nicht überrascht. Er war im Laufe des Vormittags, während die Suche im Sande verlief, regelmäßig über den Stand der Dinge unterrichtet worden. Und es gab keine Spur von Reggie. Momma Love war zweimal aufgesucht worden, und danach weigerte sie sich, an die Tür zu kommen. Sie hatte ihnen gesagt, sie sollten ihr entweder einen Durchsuchungsbefehl vorweisen oder sich von ihrem Grundstück scheren. Für einen Durchsuchungsbefehl gab es keinen stichhaltigen Grund, und er argwöhnte, daß Momma Love das wußte. Das Krankenhaus

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