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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hatte das Anzapfen des Telefons in Zimmer 943 genehmigt. Eine knappe halbe Stunde zuvor hatten zwei als Pfleger verkleidete Agenten das Zimmer betreten, während Dianne unten in der Halle war und mit der Polizei von Memphis sprach. Anstatt eine Wanze anzubringen, hatten sie einfach das Telefon ausgetauscht. Sie waren nicht einmal eine Minute lang in dem Zimmer gewesen. Das Kind, berichteten sie, schlief und hatte sich nicht gerührt. Der Apparat hatte einen direkten Anschluß nach draußen, und das Anzapfen über die Krankenhaus-Vermittlung hätte mindestens zwei Stunden gedauert und andere Leute einbezogen.
    Clint war nicht gefunden worden, aber auch für einen Durchsuchungsbefehl für seine Wohnung gab es keinen stichhaltigen Grund, also beobachteten sie sie lediglich.
    Harry Roosevelt war in einem gemieteten Boot irgendwo auf dem Buffalo River in Arkansas ausfindig gemacht worden. McThune hatte gegen elf mit ihm gesprochen. Harry war, gelinde ausgedrückt, stocksauer und befand sich jetzt auf der Rückfahrt in die Stadt.
    Ord hatte Foltrigg im Laufe des Vormittags zweimal angerufen, aber der große Mann hatte, was für ihn sehr ungewöhnlich war, nur wenig zu sagen. Die brillante Strategie eines Angriffs aus dem Hinterhalt mit den Vorladungen war gründlich in die Binsen gegangen, und jetzt war er vollauf damit beschäftigt, eine wirksame Schadensbegrenzung zu planen.
    K. O. Lewis befand sich bereits an Bord von Direktor Voyles’ Jet, und zwei Agenten waren losgeschickt worden, um ihn am Flughafen in Empfang zu nehmen. Er würde gegen zwei Uhr eintreffen.
    Seit dem frühen Morgen wurde über das nationale Radio eine Fahndung nach Mark Sway ausgestrahlt. McThune widerstrebte es, auch Reggie Love einzubeziehen. Obwohl er Anwälte nicht ausstehen konnte, fiel es ihm schwer, zu glauben, daß eine Anwältin tatsächlich einem Kind bei der Flucht helfen würde. Aber als sich der Vormittag hinschleppte und keine Spur von ihr zu entdecken war, fing er doch langsam an zu glauben, daß beider Verschwinden mehr als nur ein Zufall war. Um elf setzte er ihren Namen auf die Fahndungsmeldung, zusammen mit einer Beschreibung und dem Hinweis, daß sie vermutlich mit Mark Sway zusammen unterwegs war. Falls sie tatsächlich zusammen waren, und falls sie eine Staatsgrenze überquert hatten, wäre das Vergehen eine Bundesangelegenheit, und er würde freie Hand haben, sie festzunehmen.
    Inzwischen konnten sie nicht viel mehr tun als warten. Er und George Ord nahmen einen Lunch aus kalten Sandwiches und Kaffee zu sich. Ein weiterer Anruf. Ein weiterer Reporter, der Fragen stellte. Kein Kommentar.
    Noch ein Anruf, und Agent Durston kam ins Büro und hob drei Finger. »Apparat drei«, sagte er. »Es ist Brenner im Krankenhaus.« McThune drückte auf den Knopf. »Ja?« bellte er in den Apparat.
    Brenner war in Zimmer 945, neben dem von Ricky. Er sprach mit gedämpfter Stimme. »Jason, wir haben gerade einen Anruf von Clint Van Hooser bei Dianne Sway mitgehört. Er erzählte ihr, er hätte gerade mit Reggie gesprochen, sie und Mark wären in New Orleans, und es ginge ihnen gut.«
    »In New Orleans!«
    »Das jedenfalls hat er gesagt. Keinerlei Hinweis darauf, wo genau, nur New Orleans. Dianne hat fast nichts gesagt, und das ganze Gespräch hat keine zwei Minuten gedauert. Er hat gesagt, er riefe aus der Wohnung seiner Freundin in East Memphis an und würde sich später wieder melden.«
    »Wo in East Memphis?«
    »Das können wir nicht feststellen, und er hat es nicht gesagt. Wir werden beim nächsten Anruf versuchen, es herauszufinden. Er hat zu schnell wieder aufgelegt. Ich schicke Ihnen das Band.«
    »Tun Sie das.« McThune drückte auf einen anderen Knopf, und Brenner war aus der Leitung. Danach rief er Larry Trumann in New Orleans an.
36
    D as Haus lag an der Biegung einer alten, schattigen Straße, und als sie sich ihm näherten, glitt Mark instinktiv auf seinem Sitz nach unten, bis durch das Fenster nur noch seine Augen und sein Scheitel zu sehen waren. Er trug eine schwarz-goldene Saints-Kappe, die Reggie ihm zusammen mit einem Paar Jeans und zwei Sweatshirts in einem Wal-Mart gekauft hatte. Neben der Handbremse steckte ein achtlos zusammengefalteter Stadtplan.
    »Es ist ein großes Haus«, sagte er unter der Kappe hervor, als sie, ohne das Tempo auch nur im geringsten zu verlangsamen, durch die Biegung fuhren. Reggie versuchte zu sehen, soviel sie nur konnte, aber sie fuhr auf einer ihr unbekannten Straße und versuchte verzweifelt,

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