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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Lutscht am Daumen und spielt mit Puppen. Wirklich tragisch.«
    Dianne hatte genug gehört. »Ich packe ein paar Sachen zusammen.«
    »Sie sollten auch ein paar von Ihren Sachen zusammenpacken, Madam. Es kann sein, daß sie bei ihm bleiben müssen.«
    »Was ist mit Mark?«
    »Wann kommt Ihr Mann nach Hause?«
    »Ich habe keinen.«
    »Dann packen Sie auch Sachen für Mark zusammen. Kann sein, daß Sie über Nacht bleiben müssen.«
    Dianne stand in der Küche, die Zigarette ein paar Zentimeter von den Lippen entfernt, und versuchte zu überlegen. Sie war verängstigt und unsicher. »Ich habe keine Krankenversicherung«, murmelte sie zum Fenster hin.
    »St Peter’s nimmt auch Bedürftige auf. Sie müssen packen.«
    Eine Menge scharte sich um die vor Nummer 17 East Street anhaltende Ambulanz. Die Leute warteten und schauten zu, flüsterten miteinander und zeigten auf die Sanitäter, die in den Wohnwagen gingen.
    Hardy legte Ricky auf die Tragbahre, und sie schnallten ihn unter einer Decke fest. Ricky versuchte, sich wieder zusammenzurollen, aber die kräftigen Klettbänder hielten ihn fest. Er stöhnte zweimal, öffnete aber kein einziges Mal die Augen. Dianne machte sanft seinen rechten Arm frei, damit er wenigstens an den Daumen kommen konnte. Ihre Augen waren feucht, aber sie weigerte sich zu weinen.
    Als die Sanitäter mit der Tragbahre erschienen, wich die Menge vom Heck der Ambulanz zurück. Sie schoben Ricky in den Wagen, und Dianne stieg zu ihm ein. Ein paar Nachbarn stellten besorgte Fragen, aber der Fahrer schlug die Tür zu, bevor sie antworten konnte. Mark saß auf dem Beifahrersitz des Streifenwagens neben Hardy, der einen Schalter betätigte, und plötzlich flackerte Blaulicht auf und wurde von den benachbarten Wohnwagen reflektiert. Die Menge wich zurück, und Hardy startete den Motor. Die Ambulanz folgte.
    Mark war zu besorgt und verängstigt, um sich für den Funkverkehr, die Mikrofone, die Waffen und all das andere Zeug zu interessieren. Er saß still und hielt den Mund.
    »Hast du die Wahrheit gesagt, Junge?« fragte Hardy, jetzt wieder ganz der Polizist, aus heiterem Himmel heraus.
    »Ja, Sir. Worüber?«
    »Über das, was du gesehen hast.«
    »Ja, Sir. Sie glauben mir nicht?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Es ist nur ein bißchen merkwürdig, das ist alles.«
    Mark schwieg ein paar Sekunden, und als offensichtlich war, daß Hardy wartete, fragte er: »Was ist merkwürdig?«
    »Mehrere Dinge. Erstens, du hast angerufen, wolltest aber deinen Namen nicht nennen. Weshalb nicht? Wenn ihr beide, du und Ricky, einfach über den Toten gestolpert seid, weshalb wolltest du dann deinen Namen nicht nennen? Zweitens, weshalb bist du in den Wald zurückgekehrt und hast dich hinter den Bäumen versteckt? Leute, die sich verstecken, haben Angst. Weshalb bist du nicht einfach dort aufgetaucht und hast uns erzählt, was du gesehen hast? Und drittens, wenn ihr beide dasselbe gesehen habt, weshalb ist dein Bruder dann ausgerastet, während du in ziemlich guter Verfassung bist? Du verstehst, was ich meine?«
    Mark dachte eine Weile nach, dann wurde ihm klar, daß ihm dazu nichts einfiel. Also sagte er nichts. Sie waren jetzt auf der Interstate in Richtung Innenstadt. Es machte Spaß, zu sehen, wie die anderen Autos Platz machten. Die roten Lichter der Ambulanz waren dicht hinter ihnen.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet«, sagte Hardy schließlich.
    »Welche Frage?«
    »Weshalb hast du nicht gesagt, wie du heißt, als du angerufen hast?«
    »Ich hatte Angst. Das war der erste Tote, den ich je gesehen habe, und er hat mir Angst eingejagt. Ich habe immer noch Angst.«
    »Weshalb bist du dann zurückgekommen und hast versucht, dich vor uns zu verstecken?«
    »Ich hatte Angst, aber ich wollte auch sehen, was passiert. Das ist doch kein Verbrechen, oder?«
    »Vielleicht nicht.«
    Sie verließen die Schnellstraße und kurvten jetzt durch dichten Verkehr. Die hohen Gebäude der Innenstadt von Memphis waren in Sicht.
    »Ich hoffe, du hast die Wahrheit gesagt«, erklärte Hardy.
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Ich habe da so meine Zweifel.«
    Mark schluckte hart und schaute in den Außenspiegel.
    »Weshalb haben Sie Zweifel?«
    »Ich werde dir sagen, was ich denke, Junge. Willst du es hören?«
    »Klar doch«, sagte Mark langsam.
    »Nun, ich glaube, ihr beide wart im Wald und habt geraucht. Ich habe unter dem Baum mit dem Seil frische Zigarettenstummel gefunden. Ich kann mir gut vorstellen, daß ihr dort unter dem Baum

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