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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Details könnten ausschlaggebend sein.«
    »Ich werde darüber entscheiden, was ausschlaggebend ist und was nicht. Was haben Sie sonst noch?«
    »Geben Sie ihr den Abschiedsbrief«, wies Foltrigg Trumann an, der ihn aus einer Akte zog und ihr hinüberreichte. Sie las ihn langsam, dann ein zweites Mal. Mark hatte den Brief nicht erwähnt.
    »Offensichtlich zwei verschiedene Stifte«, erklärte Foltrigg. »Den blauen haben wir im Wagen gefunden, einen billigen Kugelschreiber, der leer war. Es ist nur eine Vermutung, aber es sieht so aus, als hätte Clifford versucht, noch etwas hinzuzusetzen, nachdem Mark den Wagen verlassen hatte. Das Wort ›wo‹ scheint darauf hinzudeuten, daß der Junge nicht mehr da war. Es ist offensichtlich, daß sie miteinander geredet und ihre Namen genannt haben, und daß der Junge lange genug in dem Wagen war, um alles anzufassen.«
    »Keine Fingerabdrücke hier drauf?« fragte sie und schwenkte den Brief.
    »Nein. Wir haben ihn gründlich untersucht. Der Junge hat ihn nicht angerührt.«
    Sie legte ihn gelassen neben ihren Block und verschränkte die Hände. »Nun, Roy, ich glaube, die große Frage ist folgende: Wie haben Sie sich seine Fingerabdrücke beschafft, um sie mit denen im Wagen zu vergleichen?« Sie fragte das mit derselben zuversichtlichen Herablassung, die auch Trumann und McThune erlebt hatten, als sie ihnen vor weniger als vier Stunden das Tonband präsentierte.
    »Ganz einfach. Wir haben sie gestern abend im Krankenhaus von einer Sprite-Dose abgenommen.«
    »Haben Sie Mark Sway oder seine Mutter gefragt, bevor Sie das taten?«
    »Nein.«
    »Also sind Sie in die Privatsphäre eines elfjährigen Jungen eingedrungen.«
    »Nein. Wir versuchen, Beweismaterial zu sammeln.«
    »Beweismaterial? Beweismaterial wofür? Nicht für ein Verbrechen, würde ich sagen. Das Verbrechen ist bereits begangen worden, und die Leiche wurde versteckt. Sie können sie nur nicht finden. Und um was für ein Verbrechen soll es hier gehen? Selbstmord? Beobachten eines Selbstmords?«
    »Hat er den Selbstmord beobachtet?«
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, was er getan oder gesehen hat, weil er sich mir als seiner Anwältin anvertraut hat. Unsere Unterredungen sind vertraulich, das wissen Sie doch, Roy. Was sonst haben Sie von diesem Jungen genommen?«
    »Nichts.«
    Sie schnaubte, als glaubte sie ihm nicht. »Was haben Sie sonst noch?«
    »Reicht das nicht?«
    »Ich will alles hören.«
    Foltrigg blätterte vor und zurück und wurde langsam rot. »Sie haben das geschwollene linke Auge und die Beule auf seiner Stirn gesehen. Die Polizisten haben gesagt, er hätte etwas Blut auf der Lippe gehabt, als sie ihn am Schauplatz des Selbstmordes fanden. Bei Cliffords Autopsie wurde etwas Blut auf dem Rücken seiner rechten Hand festgestellt, und es ist nicht sein Blut.«
    »Lassen Sie mich raten. Es stammt von Mark.«
    »Höchstwahrscheinlich. Dieselbe Blutgruppe.«
    »Woher kennen Sie seine Blutgruppe?«
    Foltrigg ließ den Block fallen und rieb sich das Gesicht. Die erfolgreichsten Verteidiger sind diejenigen, die die Diskussion von den eigentlichen Themen fernhalten. Sie machen Schwierigkeiten und werfen Steine auf die winzigen Nebenaspekte eines Falles und hoffen, daß Ankläger und Geschworene auf diese Weise von der offensichtlichen Schuld ihrer Mandanten abgelenkt werden. Wenn es etwas zu verbergen gibt, werfen sie ihrem Gegner technische Verstöße vor. Gerade jetzt sollte es vor allem um das gehen, was Clifford möglicherweise zu Mark gesagt hatte. Es hätte so einfach sein können. Aber jetzt hatte der Junge eine Anwältin, und sie saßen hier und versuchten zu erklären, wie sie sich bestimmte wichtige Informationen beschafft hatten. Es war durchaus statthaft, Fingerabdrücke von einer Dose abzunehmen, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Das war gute Polizeiarbeit. Aber aus dem Mund einer Verteidigerin war es plötzlich ein bösartiges Eindringen in die Privatsphäre. Als nächstes würde sie mit einem Prozeß drohen. Und jetzt die Blutgruppe.
    Sie war gut. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, daß sie erst seit vier Jahren praktizierte.
    »Aus den Aufnahmepapieren seines Bruders im Krankenhaus.«
    »Und wie sind Sie an die Krankenhausunterlagen gekommen?«
    »Wir haben Mittel und Wege.«
    Trumann machte sich auf Vorwürfe gefaßt. McThune versteckte sich hinter der Akte. Sie waren gebrannte Kinder. Sie hatte bewirkt, daß sie stotterten und stammelten und Blut schwitzten, und nun war es der alte Roy,

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