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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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beziehen oder darauf, dass sich jemand mit einer Schrotflinte den Kopf weggeschossen hat. Sie sind ein Polizist in L. A.  – in Ihrer Stadt wimmelt es von Verrückten. Solche Sachen sind doch wahrscheinlich Alltag für Sie. Das einzig Ungewöhnliche am Harper-Mord, das in meinem Artikel erwähnt wird, ist die Sache mit den zugenähten Körperöffnungen.«
    O ja, dachte Hunter. Wirklich verdammt schnelle Auffassungsgabe.
    Â»Es stimmt, wir haben hier einen Fall, wo dem Opfer bestimmte Körperöffnungen zugenäht wurden.«
    Wieder Schweigen.
    Â»Können Sie sich noch an weitere Einzelheiten erinnern?«, fragte Hunter. »Ihr Artikel ist sehr knapp gehalten, und es gibt keinerlei Folgeberichterstattung. Oder liegt das daran, dass Sie nicht mehr über den Fall wussten?«
    Â»Was wissen Sie über Sonoma County, Detective?«
    Â»Das wichtigste Weinanbaugebiet Kaliforniens«, lautete Hunters Antwort.
    Â»Richtig.« Andersons Stimme klang belegt, und er hustete mehrmals. »Sie müssen verstehen, Sonoma lebt vom Wein, und zwar in jeder Hinsicht. Monat für Monat, das ganze Jahr über haben wir verschiedene Veranstaltungen überall im County, die jede Menge Touristen anziehen. Landwirtschaftliche Festivals, spezielles Feiertagsprogramm, Straßenmärkte, Musikfeste und, und, und. Irgendwo ist immer was los.«
    Hunter ahnte bereits, worauf Anderson mit seiner Argumentation hinauswollte.
    Â»Natürlich ist es nicht vergleichbar mit L. A. oder Las Vegas, aber wir haben unseren Anteil an Touristen. Eine Tragödie wie die mit den Harpers breitzutreten hätte niemandem genützt. Der Tribune hätte damit auch nicht mehr Zeitungen verkauft als sonst.« Erneut musste Anderson husten, diesmal heftiger. »Ich habe den Tatort nicht mit eigenen Augen gesehen, aber ja, ich wusste über die Einzelheiten Bescheid. Noch am selben Tag habe ich Besuch von Chief Cooper und von unserem Bürgermeister Taylor bekommen. Wir sind lange zusammen spazieren gegangen und haben beschlossen, dass es im besten Interesse des Ortes war, die Berichterstattung des Vorfalls nicht unnötig reißerisch zu gestalten. Im Klartext heißt das, ich habe eingewilligt, die Sache herunterzuspielen. Zusammen haben die Polizei, der Bürgermeister und die Zeitung die Sache so weit wie möglich unter den Teppich gekehrt.«
    Â»Wir müssen wirklich die Einzelheiten erfahren, Stephen.«
    Die Pause, die darauf folgte, war bleischwer.
    Â»Damit würden Sie Ihr Versprechen dem Chief und dem Bürgermeister gegenüber doch nicht brechen«, drängte Hunter. »Nichts von dem, was Sie mir sagen, dringt nach außen, aber ich muss wirklich mehr wissen. Damit können wir vielleicht Leben retten.«
    Â»Nun ja, es ist jetzt zwanzig Jahre her«, meinte Anderson, nachdem er einen tiefen Zug von seiner Zigarette genommen hatte. »Also. Wo soll ich anfangen?«
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    Â»Ich kannte die Harpers ziemlich gut«, begann Anderson. »Sie müssen bedenken, Healdsburg ist keine große Stadt, auch heute nicht. Damals hatten wir vielleicht neuntausend Einwohner. Ray Harper war Schuster, und Emily, seine Frau, war Lehrerin an der Grundschule. Sie waren seit über fünfzehn Jahren verheiratet, und na ja, wie in den meisten Ehen ist nach so einer langen Zeit nicht mehr alles eitel Sonnenschein.«
    Hunter machte sich eifrig Notizen.
    Â»Emily hat eine Affäre mit einem Kollegen angefangen, Nathan Gardner. Nicht besonders schlau in einer derart kleinen Stadt, es sei denn, man hält sich für unsichtbar.«
    Hunter hörte, wie Anderson erneut an seiner Zigarette zog.
    Â»Während der Weihnachtsferien ist Ray irgendwie dahintergekommen. Ray war immer eher ein ruhiger Typ gewesen. Ich habe nie erlebt, dass er mal die Beherrschung verloren hätte oder auch nur laut geworden wäre. Er war ein ganz normaler Typ – Kirchgänger, in die Gemeinschaft integriert. Was das, was er getan hat, umso unbegreiflicher macht.«
    Garcia sah so aus, als wolle er eine Frage stellen, aber Hunter hob abwehrend die Hand. Er wollte Anderson nicht bedrängen.
    Â»Aber an dem Tag ist Ray völlig ausgerastet, als wäre er von einem Dämon besessen. Er ist zu Nathans Wohnung und hat ihn getötet, bevor er zurück nach Hause gefahren ist und seinen Sohn und seine Frau umgebracht hat. Ganz zum Schluss hat er dann sein Gehirn mit einer doppelläufigen

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