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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Ihnen.«
    17
    Garcia schaltete den Ventilator ein und stellte sich einen Moment lang davor, bevor er zurück an seinen Schreibtisch ging. Er wollte sich lieber nicht ausmalen, wie heiß es im Sommer in diesem Büro wurde.
    Er war am Rechner die Fotos vom Leichenfundort durchgegangen, hatte sie vergrößert und genau studiert und nach Hinweisen gesucht, die ihnen bei der Identifizierung des Opfers irgendwie weiterhelfen konnten – bis jetzt ohne Erfolg. Sie hatte keine Tätowierungen oder Operationsnarben. Die Muttermale und Sommersprossen, die man auf ihren Armen, am Bauch, am Hals und auf der Brust sehen konnte, waren allesamt nicht markant genug, um ein Erkennungsmerkmal zu sein. Soweit ersichtlich, war sie von Natur aus brünett, und ihre Brüste waren echt.
    An ihren Armen gab es keine Einstichstellen, und sie war weder abgemagert, noch sah sie kränklich aus. Falls sie also ein Junkie gewesen war, sah man es ihr nicht an. Trotz der Stellen im Gesicht, auf die Hunter hingewiesen hatte, an denen die Haut fleckig und alt aussah, konnte das Opfer allerhöchstens dreiunddreißig Jahre alt sein. Falls es stimmte, dass die Augen das Fenster zur Seele waren, dann war ihre Seele von Todesangst erfüllt gewesen, als sie gestorben war.
    Garcia beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb sich mit den Handballen die Augen. Dann griff er nach seiner Tasse, doch der Kaffee darin war längst kalt geworden. Bevor er dazu kam, sich einen neuen einzugießen, kündigte der Signalton an seinem Rechner das Eintreffen einer neuen E-Mail an. Die Akten der Vermisstenfälle, die er angefragt hatte. Man hatte ihm versprochen, sie innerhalb von fünfundvierzig Minuten zu schicken. Das war inzwischen zwei Stunden her.
    Garcia öffnete die E-Mail und stieß einen hellen Pfiff aus. In den vergangenen vierzehn Tagen waren zweiundfünfzig Frauen im Alter von siebenundzwanzig bis dreiunddreißig Jahren mit weißer Hautfarbe, braunen Haaren, haselnussbraunen Augen und einer Körpergröße zwischen eins fünfundsechzig und eins dreiundsiebzig als vermisst gemeldet worden. Er dekomprimierte die angehängte Datei, die die einzelnen Vermisstenakten enthielt, und begann, sie auszudrucken, zuerst die Fotos, dann die dazugehörigen Datenblätter.
    Er schenkte sich eine frische Tasse Kaffee ein und schob die Ausdrucke zu einem Stapel zusammen. Die Fotos wurden in der Regel von denjenigen zur Verfügung gestellt, die die betreffende Person als vermisst meldeten. Die Vermisstenstelle bat grundsätzlich um ein aktuelles Foto, trotzdem war sich Garcia bewusst, dass einige der Bilder durchaus ein Jahr alt sein konnten oder sogar noch älter. Gewisse Abweichungen in Bezug auf Haarlänge, Frisur oder Gesichtsfülle aufgrund von Gewichtszu- oder -abnahme würde er also mit einkalkulieren müssen.
    Das Hauptproblem jedoch war, dass er als Vergleichsmaterial nur die eine am Fundort gemachte Nahaufnahme vom Gesicht des Opfers hatte. Die Schwellung um den Mund herum und der dicke schwarze Faden, durch den die Lippen eng aufeinandergepresst wurden, machten die untere Hälfte ihres Gesichts so gut wie unkenntlich. Eine Übereinstimmung zwischen dem Leichenfoto und einem der Bilder aus der Vermisstenstelle zu finden würde eine langwierige und mühselige Arbeit werden.
    Eine Stunde später hatte Garcia die in Frage kommenden Frauen auf zwölf eingegrenzt, doch allmählich wurden seine Augen müde, und je länger er die Fotos anstarrte, desto weniger Unterschiede konnte er erkennen.
    Er legte die zwölf Fotos in drei Reihen zu jeweils vier Bildern auf seinen Schreibtisch, daneben platzierte er die jeweiligen Datenblätter. Die Fotos waren allesamt von pas­sabler Qualität. Es gab sechs Passfotos; bei dreien war die Vermisste aus einem Gruppenfoto herausgeschnitten worden; eins zeigte eine Brünette mit nassen Haaren auf einem Jetski; ein weiteres eine lachende Frau, die am Rand eines Swimmingpools saß; auf dem letzten Bild war eine Frau an einem festlich gedeckten Tisch mit einer Champagnerflöte in der Hand zu sehen.
    Garcia wollte gerade einen weiteren Durchgang starten, als Hunter zur Tür hereinkam und seinen Partner tief über den Schreibtisch gebeugt dasitzen sah.
    Â»Sind die von der Vermisstenstelle?«, wollte Hunter wissen.
    Garcia nickte.
    Â»Und?«
    Â»Na ja, ich habe mit zweiundfünfzig möglichen Kandidatinnen

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