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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Zeitungen oder Zeitschriften auf einer bestimmten Seite aufgeschlagen ist. Ein paar habe ich mir schon angeschaut. Ich nehme mal an, er hat sie wegen des Feuilletons aufbewahrt.« Er faltete die Zeitung auf der entsprechenden Seite und zeigte sie Garcia. »Aber wie du siehst, gibt es keine Markierungen. Nichts ist eingekreist oder unterstrichen oder sonst wie gekennzeichnet.«
    Â»Irgendwas über Laura?«
    Hunter überflog die Seite.
    In den meisten Artikeln ging es um Musik. Es waren Konzert- oder Plattenkritiken. Er blätterte um und überflog auch die nächste Seite. Ganz unten fand er eine Rezension über eine Kunstausstellung. Er nickte. »Sie hat damals in San Diego ausgestellt.«
    Garcia reckte den Hals. Es gab keine Fotos zu dem Artikel. Aufs Geratewohl zog er eine weitere Zeitung aus einem anderen Stapel. Es war die Sacramento Bee . »Die hier ist von vor anderthalb Jahren.« Es dauerte nicht lange, bis er das Feuilleton und mit ihm eine weitere Ausstellungskritik gefunden hatte. »Er beobachtet sie schon seit Jahren«, stellte er fest und sah sich noch einmal im Raum um. »Er wusste alles, was es über sie zu wissen gab, hat alles gesammelt, was man sammeln konnte. Das nenne ich Geduld. Er hat jahrelang auf den richtigen Moment gewartet. Laura war von Anfang an chancenlos.«
    38
    Hunter und Captain Blake mussten alle Hebel in Bewegung setzen, um die überlastete und unterbesetzte Kriminaltechnik dazu zu bewegen, umgehend zwei Leute in eine Wohnung zu schicken, die kein Tatort war. Eine erste Durchsuchung erbrachte keinerlei Hinweise darauf, dass sich außer James Smith sonst noch jemand in der Wohnung aufgehalten hatte. Es gab kein verstecktes Zimmer oder gar Verlies. Wenn Smith der Killer war, nach dem sie suchten, dann hatte er Laura an einem anderen, geheimen Ort festgehalten – an den er sich vermutlich gerade flüchtete. Der Unterschied war nur, dass er jetzt wusste, dass die Polizei hinter ihm her war, was zweifellos Einfluss auf sein Verhalten haben würde. Er war höchstwahrscheinlich nervös, vielleicht sogar in Panik. Und ein Mörder in Panik war eine tickende Zeitbombe. Das wusste Hunter aus eigener, bitterer Erfahrung.
    Sie mussten ihn fassen, und zwar schnell. Bevor er Norwalk verließ. Bevor er untertauchte.
    Es gelang ihnen nicht.
    Hunter hatte sofort veranlasst, dass James Smith’ Foto ans Sheriff’s Department von Norwalk gemailt wurde. Alle verfügbaren Streifenwagen wurden mobilisiert, um die Straßen nach ihm abzusuchen. Diejenigen Polizisten, die zu Fuß unterwegs waren oder am Metrolink-Bahnhof von Norwalk Wache schoben, bekamen Smith’ Bild per MMS auf ihre Diensthandys geschickt. Flughäfen, Bahnhöfe und Busbahnhöfe wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Doch sechs Stunden nachdem Hunter und Garcia bei Smith an die Tür geklopft hatten, war er immer noch wie vom Erd­boden verschluckt.
    Die zwei Kriminaltechniker waren seit drei Stunden in Smith’ Wohnung beschäftigt. Die endgültige Bestätigung aus dem Labor stand noch aus, aber so wie es aussah, stammten sämtliche Fingerabdrücke, die sie bislang genommen hatten, von einer einzigen Person – James Smith.
    Wichtige Stellen in Smith’ Schlafzimmer und beiden Bädern wurden mit Luminol eingesprüht, aber es wurde kein Blut gefunden. Außerdem wurden die gesamte Bettwäsche, die Sofabezüge sowie der Teppich im Wohnzimmer mit UV -Licht untersucht. Keine Spermaspuren.
    Um der Spurensicherung nicht im Weg zu stehen, hielten sich Hunter und Garcia im Collagezimmer auf. Dort gab es genug Material, um ein ganzes Polizeiaufgebot eine Woche lang zu beschäftigen. Auf den ersten Blick schien es Hunter die Mühe nicht wert, alles genau durchzusehen. Die Artikel und Ausschnitte enthielten ausschließlich Informationen über Laura Mitchell, nicht über James Smith selbst. Was er suchte, war eine Art persönliches Tagebuch, einen Terminplaner oder ein Notizbuch. Irgendetwas, das ihnen einen Hinweis darauf geben konnte, wohin Smith geflüchtet war.
    Sie fanden nichts. Keine persönlichen Unterlagen, keinen Pass, keinen Führerschein. Nicht einmal Strom- oder Gasrechnungen.
    Â»Habt ihr irgendwas gefunden, was uns auf eine Spur bringen könnte, Jungs?«, fragte Hunter einige Zeit später einen der Kriminaltechniker.
    Â»Ja. Ich würde sagen, ihr sucht nach einem Putzteufel«, antwortete

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