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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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vollständig öffnen. Hunter lehnte sich hinaus und sah sich um. Smith polterte gerade die letzten Stufen der Eisentreppe hinunter.
    Â»Verdammt!«
    Smith sah sich nicht um. Er sprang auf die Erde und rannte sofort weiter. Er war schnell und wendig.
    Hunter hielt Ausschau nach Garcia. Er sah, wie Smith zwischen mehreren Mülltonnen hindurchschlüpfte und dann etwa zwanzig Meter weiter weg in einem offenen Türeingang verschwand.
    Dann endlich tauchte Garcia auf. Er kam von rechts in die Gasse gesprintet wie ein Olympiasieger.
    Â»Das Chinarestaurant! Hintertür!«, rief Hunter ihm vom Fenster aus zu. »An den Mülltonnen vorbei und dann rechts. Er ist zur Küche rein!«
    Garcia zögerte eine Sekunde, während er überlegte, ob er nicht besser wieder zurücklaufen sollte, um Smith am Vordereingang abzupassen. Aber das würde zu lange dauern. Wenn er vorne ankäme, wäre Smith längst weg. Also rannte er weiter, um die Mülltonnen herum und durch dieselbe Tür, durch die Smith Sekunden zuvor verschwunden war.
    Hunter drehte sich um und wollte aus dem Zimmer stürzen. Wenn er sich beeilte, konnte er Smith mit ein bisschen Glück vielleicht vorn an der Straße den Weg abschneiden. Er hatte gerade zwei Schritte gemacht, als sein Blick an etwas an der Wand hängenblieb.
    Licht fiel zum geöffneten Fenster herein und erhellte das Zimmer.
    Hunter blieb wie angewurzelt stehen.
    36
    Garcia rannte durch die Hintertür des Chinarestaurants und fand sich unversehens in einer überfüllten Küche wieder. Die Vorbereitungen fürs Mittagessen waren in vollem Gange. Drei Köche standen an einem Gasherd mit zehn Platten, auf dem es in mehreren Woks brutzelte. Einer der Woks hatte Feuer gefangen, Flammen schlugen einen halben Meter hoch empor. An einem langen Arbeitstresen aus Edelstahl waren zwei Beiköche mit Bergen von frisch geschnittenem Gemüse beschäftigt, daneben standen drei Kellnerinnen. Eine von ihnen drückte sich mit dem Rücken an die Wand direkt neben der Schwingtür, die zum Restaurant führte, als hätte jemand sie zur Seite gestoßen. Auf dem Fußboden vor ihr lagen ein Tablett und mehrere Schüs­seln mit Nudeln und Suppe. Alle acht Beschäftigten riefen lauthals in Mandarin durcheinander. Auch ohne ihre Sprache zu beherrschen, begriff Garcia, dass sie sich nicht gegenseitig anschrien oder sich über das verschüttete Essen beklagten. Es war eine nervöse Reaktion.
    Ihre Köpfe fuhren zu Garcia herum, als dieser zur Tür hereingestürzt kam. Dann wichen alle instinktiv einen Schritt zurück. Ein kurzes Schweigen folgte, dann fingen auf einmal alle gleichzeitig an, wild gestikulierend auf ihn einzubrüllen. Garcia ließ sich davon nicht aufhalten. Er setzte über die am Boden liegenden Suppenschüsseln hinweg und rannte durch die Schwingtür. Er hatte nur ein einziges Wort verstanden: Arschloch .
    Auch im Gastraum traf er auf geschockte, verwirrte Gesichter. Einige Gäste drehten sich zu ihm um – jetzt schon der zweite Verrückte, der innerhalb kürzester Zeit aus der Küche gestürzt kam –, andere starrten noch immer zur Eingangstür, durch die der erste soeben verschwunden war.
    Garcia durchquerte das Restaurant, wobei er geschickt einen Haken um den Manager sowie eine Kellnerin schlug.
    Die Straße draußen war voller Menschen. Garcia sah erst nach links, dann nach rechts. Niemand hatte es eilig, nirgendwo eine auffällige Bewegung in der Menge. Er machte zwei Schritte vorwärts, stellte sich auf die Zehenspitzen und sah sich erneut um. Er fluchte halblaut, als ihm klarwurde, dass er nicht einmal wusste, was für Kleider Smith anhatte. Durch den Türschlitz waren nur seine Augen zu sehen gewesen. Vom Foto der Finissage wusste er, wie Smith’ Gesicht aussah, aber von hinten würde er ihn niemals wiedererkennen. Jeder große Mann, der von ihm wegging, hätte Smith sein können.
    Garcia hielt Ausschau nach Hunter. Er hatte fest damit gerechnet, dass sein Partner versuchen würde, Smith vorn an der Straße den Weg abzuschneiden. Doch auch von ihm war weit und breit keine Spur.
    Â»Verdammt, Robert, wo bleibst du denn?«
    Er trat auf drei Männer zu, die wenige Meter vom Restauranteingang entfernt auf dem Gehsteig standen. »Hat einer von Ihnen vielleicht einen großen Mann gesehen, der gerade eben hier rausgerannt ist?«
    Sie musterten

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