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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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wie auf dem Röntgenbild. Was meinen Sie damit, er ist nicht im selben Zustand , Doc?«
    Â»Sie erinnern sich also noch daran, wie der Gegenstand im Körper des Opfers ausgesehen hat, den wir auf dem Röntgenbild gesehen haben, richtig?«, fragte Dr. Hove. »Groß, dreieckig, mit abgerundeter Basis? So ähnlich wie ein großer Winkelmesser?« Sie wartete nicht, bis sie eine Antwort bekam. »Okay, und wie, glauben Sie, hätte der Täter es schaffen sollen, einen solchen Gegenstand in den Unterleib seines Opfers einzuführen? Sie werden zugeben müssen, dass er an der Basis viel zu breit war, als dass man ihn einfach hätte hineinschieben können.«
    Hunter, der den Blick noch immer auf den seltsamen Gegenstand in Dr. Hoves Hand geheftet hatte, stieß hörbar die Luft aus. »Es ist eine Art Springmesser.«
    Captain Blake drehte sich zu ihm um. »Eine Art was ?«
    Â»Genau das ist es«, bestätigte Dr. Hove und hielt den langen, schmalen Gegenstand für alle gut sichtbar in die Höhe. »In diesem Zustand konnte der Täter es problemlos in sein Opfer einführen, bevor er es zugenäht hat.«
    Diesmal ließ sich der kalte Schauer, gegen den Garcia seit Betreten des Gebäudes angekämpft hatte, nicht unterdrücken.
    Â»Sobald es an Ort und Stelle platziert war«, fuhr Dr. Hove fort, »ist Folgendes passiert.« Sie hielt den Gegenstand mit Daumen und Zeigefinger an einem Ende fest und drückte dann am anderen Ende auf einen winzigen Knopf.
    ZACK .
    48
    Erschrocken fuhren die anderen zusammen.
    Â»Verdammt!«, rief Captain Blake schrill, bevor sie die Hand vor den Mund schlug.
    Â»Ach du Scheiße, was ist das denn?« Garcia hatte reflex­artig die Hände vors Gesicht gehoben.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils waren die Klingen des Messers in Dr. Hoves Hand mit einem lauten metallischen Klicken aufgesprungen wie ein chinesischer Fächer. Entgeistert starrten alle das Messer an. Niemand sprach ein Wort.
    Dr. Hove legte das Messer vorsichtig auf Kellys Bauch, so dass die schmale Spitze gerade oberhalb ihres Schambeins zu liegen kam.
    Â»In etwa dieser Position habe ich den Gegenstand in ihr vorgefunden«, sagte sie schließlich. Ihre Stimme war leiser, ihr Tonfall düsterer als zuvor. »Wie Sie sehen, ist er fast so breit wie ihr Bauchraum.«
    Captain Blake stieß den Atem aus, den sie sekundenlang angehalten hatte.
    Â»Wie gesagt«, fuhr Hove fort. »Die Klingen sind auf beiden Seiten rasiermesserscharf. Die Feder, mittels derer das Messer aufschnappt, ist klein, aber unheimlich stark. Stark genug, um eine Kraftwirkung von mehr als zehn Newton zu entfalten. Das ist ungefähr so viel, als würde jemand mit einem Fleischerbeil zuschlagen. Dieses Ding hat alles zerfetzt, womit es in Berührung gekommen ist.«
    Sie deutete auf ein großes Schaubild der weiblichen inneren Organe, das hinter ihr an der Wand hing.
    Â»Harnröhre, Blase, Cervix, Uterus, Eierstöcke, die Scheidenhöhle, der gesamte Fortpflanzungsapparat wurde ­sofort zerstört. Außerdem haben die Klingen noch Muskelgewebe, ihren Blinddarm und Teile des Dickdarms zerschnitten. Ihr Hüftknochen ist angesplittert. Sie hätte unmöglich überleben können. Das Ausmaß der inneren Blutung war … unvorstellbar, aber trotzdem ist der Tod nicht sofort eingetreten, und nicht einmal Satan persönlich wäre in der Lage, sich vorzustellen, welche Schmerzen sie bis dahin aushalten musste.«
    Hunter fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Wie lange?«
    Â»Wie lange sie gelitten hat?« Dr. Hove zuckte die Achseln. »Hängt davon ab, wie stark sie war. Wenige Minuten vielleicht. Aber für sie muss es sich wie Tage angefühlt haben.«
    Sie wandten ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gegenstand zu, den die Rechtsmedizinerin auf Kelly Jensens Bauch gelegt hatte.
    Â»Und wie funktioniert dieses Ding jetzt genau?«, wollte Captain Blake wissen.
    Â»Ganz einfach«, sagte Hove und nahm es in die Hand. »Die Klingen sind viel zu scharf, als dass man sie anfassen könnte. Sie in ihre Ausgangsposition zurückzubringen stellt also ein Problem dar. Aber dafür gibt es einen Einzieh-Mechanismus.« Sie zeigte auf eine kleine Schraube wenige Zentimeter oberhalb des unteren Endes. Mit Hilfe eines Schraubenziehers, den sie zuvor aus einem Glasschrank geholt hatte, drehte Dr. Hove daran, woraufhin sich die

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