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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Zweifel bestehen, sind wir uns da einig?« Dr. Hove ließ den Oberkörper der Leiche wieder sinken.
    Â»Wer ist sie?«, wollte Captain Blake wissen.
    Â»Im Moment habe ich noch nicht viele Informationen vorliegen, nur das, was an die Vermisstenstelle weitergegeben wurde. Dreißig Jahre alt, gebürtig in Great Falls, Montana. Sie wurde vor einundzwanzig Tagen als vermisst gemeldet.« Hunter hielt inne, weil er sich räuspern musste. »Und jetzt kommt’s. Sie wurde von ihrem Agenten als vermisst gemeldet.«
    Â»Von ihrem Agenten?«, echote Garcia.
    Hunter nickte. »Kelly Jensen war Malerin.«
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    Alle hielten den Atem an. Captain Blake war die Erste, die das Schweigen brach.
    Â»Wie alt war das erste Opfer?«
    Â»Laura Mitchell war dreißig«, gab Garcia Antwort.
    Â»Und wann ist sie verschwunden?«
    Garcia sah Hunter an.
    Â»Sie wurde vor fünfzehn Tagen als vermisst gemeldet«, antwortete der.
    Captain Blake schloss für einen Moment die Augen. »Großartig«, sagte sie. »Das heißt, wir haben es mit einem Psychokiller zu tun, der es auf hübsche, dunkelhaarige, dreißigjährige Künstlerinnen abgesehen hat und dem einer abgeht, wenn er ihnen die Körperöffnungen zunäht?«
    Hunter gab keine Antwort.
    Â»Gibt es noch mehr dunkelhaarige dreißigjährige Künstlerinnen, die vermisst werden?«
    Â»Ich bin bis zu zehn Wochen zurückgegangen, Captain. Laura Mitchell und Kelly Jensen waren die Einzigen.«
    Blakes Blick kehrte zur Leiche auf dem Tisch zurück. »Na, immerhin etwas.« Dann wandte sie sich zu Hunter und Garcia um. »Wir reden nachher im Büro weiter. Was haben Sie rausgefunden, Doc?«, fragte sie Dr. Hove.
    Hove trat einen Schritt näher an den Sektionstisch her­­an.
    Â»Also, genau wie beim ersten Opfer sind die Stiche, mit denen der Täter das Opfer zugenäht hat, dilettantisch ausgeführt, um es höflich auszudrücken.« Hove deutete auf Kelly Jensens Mund. »Eigentlich waren es mehr Knoten. Zehn insgesamt, fünf oben, fünf unten.«
    Â»Genau wie beim ersten Opfer«, sagte Hunter.
    Dr. Hove nickte.
    Â»Sie meinen also, wir sind nicht auf der Suche nach jemandem mit medizinischen Fachkenntnissen?«, fragte Blake.
    Â»Falls er über welche verfügt, hat er sie hier jedenfalls nicht unter Beweis gestellt. Der Faden, den er benutzt hat, ist außerdem sehr dick. Bei chirurgischem Nahtmaterial würden wir von einer Stärke sechs oder sieben sprechen. Fadenstärken werden von der United States Pharmacopeia festgelegt«, führte sie aus. »Sieben ist die dickste. Im Vergleich dazu ist Stärke vier ungefähr so dick wie die Saite an einem Tennisschläger. Der Faden geht heute noch zur Analyse ins Labor, aber ich bin mir sicher, dass er eine Art Nylon benutzt hat.« Dr. Hove drehte sich um und nahm eine Mappe vom Tresen hinter sich. »Ihre Organe waren ohne Befund, aber dehydriert. Außerdem waren Zeichen leichter Unterernährung erkennbar.«
    Captain Blake trat von einem Fuß auf den anderen. »Der Täter hat sie hungern lassen?«
    Â»Möglicherweise, allerdings nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Symptome deuten auf einen, maximal zwei Tage ohne Nahrungsaufnahme hin. Sie hat entweder am Tag ihres Todes oder am Tag davor keine Nahrung und keine Flüssigkeit zu sich genommen.« Hove hob abwehrend die Hand. »Bevor einer von Ihnen dazu was sagt – die Stiche um ihren Mund waren frisch, sie wurden ihr wenige Stunden ante mortem beigebracht. Sie waren also nicht der Grund, weshalb sie nichts gegessen und getrunken hat.«
    Â»Irgendwelche Vermutungen?«
    Dr. Hove schob sich die dunklen Haare hinter die Ohren. »Es könnte tausend Gründe geben. Ein Ritual des Täters vielleicht, oder das Opfer hat die Nahrungsaufnahme aus Protest verweigert, weil es ihr schlechtging, oder aus Wut oder weiß der Himmel …« Sie hob unmerklich die Schultern.
    Â»Haben Sie irgendwelche Verletzungen an ihrem Körper gefunden, Doc?«, fragte Hunter.
    Hoves Miene veränderte sich schlagartig, als habe Hunter die Eine-Million-Dollar-Frage gestellt.
    Â»Das ist der Punkt, an dem es interessant wird.« Sie machte einen Schritt nach rechts und richtete den Blick wieder auf Kelly Jensens gespenstisch bleiches Gesicht. »Ich konnte nicht einen einzigen Kratzer finden.«
    Captain Blake sah sie

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