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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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eilig, und die Fälle stapeln sich. Und dann ist für heute Nachmittag auch noch ein riesiger verdeckter Zugriff geplant.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte Hunter. »Was hast du denn mit deinem Gesicht gemacht?« Er zeigte auf die Platzwunde über der Augenbraue.
    Hunter schüttelte den Kopf. »Bin gegen eine Tür gelaufen.«
    Â»Sicher doch. Dann hoffen wir mal, dass die Tür das Dezernat nicht verklagt.«
    Â»Das wird sie nicht.«
    Â»Sie? Das war eine Frau ?«
    Â»Lange Geschichte.«
    Â»Das glaube ich.« Doyle räumte Platz am Rand seines Schreibtischs frei, stand auf und lehnte sich dagegen. »Also, Robert, wenn du schon persönlich hier runterkommst, muss es was Wichtiges sein.«
    Hunter nickte. »Aber ich werde nicht viel deiner Zeit in Anspruch nehmen, Brian. Drei Minuten, dann bin ich sofort wieder weg.«
    Â»Geht es um den Verrückten, durch dessen Bombe Dr. Winston ums Leben gekommen ist?«
    Ein knappes Nicken. Hunter spürte, wie es ihm in der Brust eng wurde bei dem Gedanken, dass er seinen guten alten Freund nie wiedersehen würde.
    Â»Er war ein netter Typ, ich habe ihn ein paarmal getroffen.« Doyle sah auf die Uhr. »Was brauchst du?«
    Hunter gab ihm die Festplatte und wartete, während ­Doyle sie an seinen PC anschloss. Wie erwartet waren die Verzeichnisse auf der Platte perfekt geordnet – zunächst nach Standort der Kamera, dann nach Datum.
    Â»Kann man die Dateien alle auf einmal entpacken?«, wollte Hunter wissen.
    Â»Nicht gleichzeitig. Solche gigantischen Datenmengen würden viel zu viel Prozessorkapazität in Anspruch nehmen, da würde sich jeder Rechner aufhängen, aber  …« ­Doyle hob den Zeigefinger. »… man könnte sie alle in die Warteschlange legen. Sobald eine Datei fertig entpackt ist, kommt automatisch die nächste dran. Das heißt, man muss nicht die ganze Zeit danebensitzen, sondern kann den Rechner einfach arbeiten lassen.«
    Â»Ausgezeichnet.«
    Doyle lächelte. »Bitte sag mir nicht, dass du alle Dateien brauchst. Das sind ja Hunderte. Das wird Tage dauern.«
    Â»Nein.« Hunter schüttelte den Kopf. »Nur ein paar – zumindest für den Anfang.«
    Â»Okay, in dem Fall wäre es das Einfachste, wenn wir die Festplatte an einen Laptop anschließen. Dann kannst du deinen Bürocomputer weiter benutzen und den Laptop einfach irgendwo hinstellen, während er arbeitet. Gib mir fünf Minuten, ich mache alles für dich klar.«

60
    Das Telefon auf Hunters Schreibtisch klingelte, gerade als er sein Büro betrat. Es war Dr. Hove.
    Â»Robert, ich wollte Ihnen die neuesten Laborergebnisse von Kelly Jensen zuschicken. Ich habe mein Team angewiesen, soweit möglich alles vorzuziehen.«
    Â»Danke, Doc. Was haben wir denn?« Er gab Garcia, der soeben zur Tür hereingekommen war, ein Zeichen, damit dieser auf seinem eigenen Apparat mithörte.
    Â»Also, genau wie wir vermutet haben, wurde das Opfer betäubt. Wir haben Spuren eines Mittels mit dem Namen Estazolam in ihrem Blut nachgewiesen. Das ist ein Schlafmittel.«
    Â»Es wird normalerweise als kurzfristige Therapie gegen Hyposomnie verschrieben, wenn ich mich nicht irre«, sagte Hunter.
    Dr. Hove hatte vergessen, dass Hunter sich mit dem Thema Schlafstörungen besser auskannte als so mancher Mediziner.
    Â»Ja, das stimmt. Also, die Konzentration in ihrem Blut war relativ hoch, daher liegt die Vermutung nahe, dass der Killer das Mittel verwendet hat, um sie an ihrem Todestag zu sedieren, bevor er sie in den Keller gebracht hat. Aber er hat es nicht übertrieben. Er hat ihr gerade genug verabreicht, um sie für ein paar Stunden außer Gefecht zu setzen.«
    Hunter lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    Â»Aber das Interessante ist, dass wir außerdem noch schwache Spuren einer weiteren Substanz gefunden haben. Ein Medikament namens Mexitil. Das ist ein Standardpräparat gegen ventrikuläre Arrhythmie.«
    Â»Ventri- was?«, fragte Garcia.
    Â»Herzrhythmusstörungen.«
    Hunter begann, in einem Stapel Unterlagen zu blättern, der auf seinem Schreibtisch lag.
    Â»Falls Sie nach ihrer Krankenakte suchen, Robert, dann können Sie sich die Mühe sparen«, sagte Hove, die das Rascheln des Papiers durchs Telefon gehört hatte. »Ihr Herz war stark wie das eines Rennpferds. Sie hatte keinen Herzfehler.«
    Hunter

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