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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Flintstone-Version.
    Manche von den Erkennungsprogrammen ziehen ihre Informationen
    ausschließlich aus einer einzigen Datenbank – wie zum Beispiel die Anlagen auf einigen Flughäfen. Sie verfügen dort über eine
    Datenbank mit Fotos bekannter Terroristen, Verbrecher und
    sonstiger Personen, die gesucht werden. Die Maschine macht ein
    Digitalfoto desjenigen, der die Sicherheitslinie überquert, und gleicht es mit allen Fotos in der Datenbank ab.»
    Gino war ziemlich beeindruckt. «Ich verstehe. Das Programm ist
    wie ein Augenzeuge und die Datenbank wie unsere
    Verbrecherkartei. Es sieht sich alle Fotos an und pickt den bösen Buben heraus.»
    «Genau.»
    «Also, das klingt ja ziemlich einfach.»
    «Das wäre es auch, wenn wir eine Datenbank mit Fotos von
    jedem einzelnen Nazi hätten, aber die gibt es nicht. Was wir haben, sind Hunderte unterschiedlicher Websites mit Archivfotos einiger Nazis. Es bliebe uns nichts anderes übrig, als jede Site – eine nach der anderen – zu besuchen, jedes Foto – eins nach dem anderen –
    runterzuziehen und schließlich all diese Fotos in das
    Erkennungsprogramm zu speisen, das die Vergleiche mit Arien
    Fischers Bild vollzieht. Mit dieser Art Suche könnten Sie Ihr ganzes Leben verbringen.»
    Gino seufzte. «Ich hätte meinen Pyjama mitbringen sollen.»
    «Gott sei Dank nicht nötig», sagte Grace, die emsig weiter tippte.
    «Statt also die Fotos aus dem Netz zu ziehen und sie individuell in das Erkennungsprogramm einzuspeichern, habe ich ein Programm
    entwickelt, das ins Netz einsteigt und die Suche dort durchführt. Es ist noch immer langsam – ich kann es nur auf zehn Sites gleichzeitig dirigieren –, aber doch viel schneller als die alte Methode. Ich werde jetzt Fischers Foto durch die Sites aller Gruppen laufen lassen, die sich dem Kampf gegen Nazis verschrieben haben, denn dort haben
    wir die größten Chancen, einen frühen Treffer zu landen – die haben mehr Fotos aus jener Zeit archiviert als die historischen Sites.»
    Magozzi machte ein skeptisches Gesicht. «Fischer war damals
    sehr viel jünger.»
    «Das macht nichts. Die Haut wird schlaff, das Kinn sinkt nach
    unten, die Leute werden fetter, dünner, lassen kosmetische
    Operationen machen, was auch immer – aber der Knochenbau bleibt
    im Wesentlichen gleich. Das Programm ist auf fünfunddreißig
    entscheidende Punkte der Gesichtsstruktur fokussiert. Selbst wenn jemand beispielsweise seine Kiefer- und Backenknochen hat
    umformen lassen, bleiben noch über zwanzig
    Identifikationsmerkmale, auf die sich das Programm stürzt. Es irrt nie.»
    «Nie?»
    «Es sei denn, jemand steckt seinen Kopf in eine von Ihren
    Mangeln und lässt sich danach alles neu aufbauen.»
    Gino schmunzelte und versetzte Magozzi einen leichten Stoß mit
    dem Ellbogen. «Die Frau ist schnell.»
    «Wie ein Häschen», stimmte Magozzi zu.
    «Es ist noch ziemlich primitiv», räumte Grace ein. «Aber
    irgendwann wird es möglich sein, ein Schulfoto von seinem
    Schwarm aus der fünften Klasse in den Scanner zu legen, auf einen Knopf zu drücken, und wenn es irgendwo im Netz ein Foto von der
    Hübschen gibt, wird das Programm es finden.»
    Grace rollte zu einem anderen Computer und streckte die Hand
    aus. «Gib mir die Fotokopien der Opfer in Übersee. Während wir
    warten, starte ich das Standard-Suchprogramm.»
    Ginos Magen machte ein Geräusch, das nach einem
    Vulkanausbruch klang. «Ich biete Ihnen meinen erstgeborenen Sohn
    im Austausch für einen Cracker.»
    Grace schaute hoch. «Den Unfall?»
    Gino überlegte einen Moment. «Ich gebe Ihnen ein Bild meines erstgeborenen Sohns für einen Cracker.»
    Grace scheuchte sie beide mit einer Handbewegung weg. «Gebt
    mir fünf Minuten, damit ich hier ungestört arbeiten kann, dann
    besorge ich Ihnen einen Cracker. Setzt euch so lange ins
    Esszimmer.»
    Gino, Magozzi und Charlie setzten sich an den Esszimmertisch,
    während Grace ihre Arbeit beendete.
    Gino musste immer wieder auf den Hund sehen, der am
    Kopfende des Tisches auf einem Stuhl saß. «Mann, der sitzt
    tatsächlich wie ein Mensch auf dem Stuhl. Irgendwie ist mir das
    unheimlich.»
    Charlie drehte den Kopf und sah ihn an.
    «Scheiße. Versteht der Hund etwa Englisch?»
    «Wieso nicht? McLaren versteht auch Französisch.»
    Ginos Magen ließ ein weiteres Protestgrollen vernehmen. Er
    lehnte sich zur Seite, um durch den Flur in die Küche zu spähen.
    «Vielleicht könnte ich rübergehen und stöbern, bis ich ein Stück Brot

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