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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Hoffnung zu machen.
    Er blickte auf und bedachte sie mit einem sanften und traurigen
    Kopfnicken. «Die Detectives Magozzi und Rolseth. Ich bin trotz der unangenehmen Umstände erfreut, Sie beide wieder zu sehen.»
    «Das sagen Sie doch immer, Doc», entgegnete Gino freundlich.
    «Ich denke, wir sollten mal ein Bier trinken gehen, um diesen
    Kreislauf zu durchbrechen, oder was meinen Sie?»
    «In der Tat, Detective Rolseth, das meine ich auch.»
    «Freut mich ebenfalls, Sie zu sehen, Dr. Rambachan», sagte
    Magozzi.
    Er reagierte mit einem breiten, blendend weißen Lächeln, das
    Wunder wirkte und allseitig die Stimmung hob. «Detective, Sie
    haben offenbar Ihr Hindi geübt, denn ich höre heraus, dass Sie Ihren Akzent deutlich verbessert haben, seit wir uns das letzte Mal
    begegnet sind.»
    «Na ja, diese Abendkurse bringen wirklich was.»
    Dr. Rambachan warf ihm einen Seitenblick zu. Dann lächelte er
    wieder. «Ich vermute, Sie scherzen. Sehr gut.»
    Dann wurde er ganz professionell, streifte sich ein Paar
    Latexhandschuhe über und hockte sich neben die Leiche. «Ich werde die geschätzte Dame jetzt umdrehen, und ich muss Sie warnen. Es
    könnte schwierig werden, sie anzusehen. Sie ist seit geraumer Zeit tot, und ich bin sicher, Sie wissen, dass sich Blut dort sammelt, wo die Schwerkraft es hinzieht…» Er sah ihnen forschend ins Gesicht
    und fügte hinzu: «Und Blut, das nicht zirkuliert, färbt sich schwarz.»
    Das wussten sie, und Anant wusste, dass sie es wussten, aber
    trotz der Vorwarnung schreckte Gino zurück, als er Rose Klebers
    schwarz geflecktes Gesicht sah.
    Sie sahen zu und warteten mindestens tausend Jahre, während Dr.
    Rambachan die Untersuchung am Tatort vornahm. Gelegentlich
    unterbrach der Gerichtsmediziner die Stille mit einer Beobachtung, aber es war nichts außergewöhnlich Bemerkenswertes dabei,
    abgesehen von der Tatsache, dass jemand eine ältere Frau in ihrer eigenen Wohnung kaltblütig niedergeschossen hatte, während sie
    fernsah.
    Gino, dem es nie gelungen war, sich wie Anant oder auch nur
    Magozzi mit dem Anblick von Leichen anzufreunden, wurde
    langsam nervös. «Wo ist eigentlich die Katze?», fragte er schließlich.
    «Jimmy sagte, dass er eine Masse Katzenhaar gefunden hat. Das
    bedeutet, irgendwo muss es eine Katze geben.»
    Dr. Rambachan hob den Kopf. «Ich habe keine Katze gesehen.»
    «Ob die Familie sie mit nach Hause genommen hat? Und wenn
    sie's vergessen haben?»
    Magozzi warf ihm einen gequälten Blick zu. «Mann, Gino.
    Woher soll ich das wissen. Sie wird wahrscheinlich verhungern.
    Also geh lieber und such sie.»
    «Das hatte ich gerade vor…»
    «Hier wäre etwas Interessantes», murmelte Dr. Rambachan, und
    Gino, der eben flüchten wollte, blieb abrupt stehen.
    Der Doktor richtete sich etwas auf und deutete auf die Innenseite von Rose Klebers Arm. «Sehen Sie sich das an, meine Herren.»
    Gino und Magozzi rückten näher heran, als ihnen eigentlich lieb
    war, kniffen die Augen zusammen und versuchten blinzelnd, die
    Einzelheiten einer Tätowierung zu erkennen, die durch ihre
    Verfärbung beinahe unkenntlich geworden war.
    «Es hat den Anschein, als sei diese Dame ebenfalls in einem KZ
    gewesen, ebenso wie Morey Gilbert.»
    «Verflucht», sagte Gino kopfschüttelnd. «Das gefällt mir nicht.
    Das gefällt mir ganz und gar nicht.»
    «Detectives?» Einer der Kriminaltechniker kam aus der Küche
    herein. «Vielleicht handelt es sich nur um einen Zufall, aber ich dachte mir, Sie würden es sich bestimmt wissen wollen.» Er hielt ein kleines Adressbuch mit vergilbtem, geblümtem Einband in die Höhe.
    «Sie hat hier Morey Gilberts Telefonnummer verzeichnet.»

    KAPITEL 12

    In der Mitte des Parkplatzes der Gärtnerei saß Jack Gilbert auf einem Liegestuhl, eine Kühlbox gefüllt mit Bier zu seinen Füßen. Einige Kunden ließen sich tatsächlich von ihm zu einem Bud einladen, aber die meisten machten einen großen Bogen um den Mann mit der
    rosafarbenen Sonnenbrille und den neongelben Shorts.
    Marty stürmte schon zum dritten Mal innerhalb von zwei
    Stunden zu ihm hinüber, aber jetzt zog er einen dicken
    Gartenschlauch hinter sich her und richtete die Hochdruckdüse wie eine Waffe auf ihn. «Komm schon, Jack. Steh auf. Zeit, den Ort zu wechseln.»
    «Ziel nicht mit dem Ding auf mich, wenn du nicht auch vorhast
    zu spritzen», sagte Jack schleppend und mit einem schiefen Grinsen.
    «Bring mich nicht in Versuchung. Himmel noch mal, was ist
    bloß los mit dir? Du

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