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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Misshandlung. Ihre beiden Enkelinnen, die das College besuchen und in den Frühlingsferien zu Besuch sind, wollten sie
    heute Morgen überraschen. Sie stellten fest, dass die Hintertür offen war, und fanden ihre Großmutter tot im Haus. Sie riefen
    Neuneinseins an und anschließend ihre Mutter.» Er hielt inne und
    holte Luft. «Sie waren reichlich durcheinander, und daher habe ich sie von Berman nach Hause fahren lassen, nachdem wir ihre
    Aussagen aufgenommen hatten. Viel hat sich aber daraus nicht
    ergeben. Ich meine, sie war eine alte Dame. Sie kümmerte sich um
    ihren Garten, sie besuchte das Seniorenzentrum, sie backte Kekse, verflucht… Ach, du Scheiße, die haben ja lange genug gebraucht.»
    Gino folgte seinem Blick und sah den Übertragungswagen von
    Channel Ten vorfahren und am Bordstein halten. «Vor ungefähr
    einer Stunde ist ein Tanklaster auf der 494 umgekippt. Sämtliche
    Reporter der Stadt standen mit laufenden Kameras daneben und
    haben darauf gewartet, dass der verdammte Laster in die Luft flog.
    Schätze, den Gefallen hat er ihnen nicht getan. Blocken Sie alles ab und spielen Sie den Unwissenden, Viegs. Okay?»
    «Klar. Sie sollten vielleicht durch die Hintertür hineingehen.
    Jimmys Crew arbeitet im Vorderzimmer.»
    Kaum waren sie eingetreten, trafen Magozzi und Gino auf Jimmy
    Grimm, dessen Miene so düster wie eh und je war.
    «He, Jungs. Lange nicht gesehen.»
    Magozzi klopfte ihm auf die Schulter. «Und das war gut so.»
    Ginos Laune besserte sich ein wenig, denn er war dankbar für die
    Ablenkung. «He, Jimmy. Ich dachte, du wolltest dich zur Ruhe
    setzen.»
    «Stimmt. Aber du hast wohl lange nicht mehr nachgeprüft, was
    in deiner Pensionskasse ist.»
    Magozzi deutete mit einem Kopfnicken auf die Plastikbeutel mit
    Beweismitteln, die Jimmy in der Hand hielt. «Hast du was für uns?»
    Seine Schultern schienen unter der Last der Frage nachzugeben,
    auf die er keine gute Antwort hatte. «Nicht viel. Keine Hülsen.
    Etwas Erde, wahrscheinlich hier aus dem Garten, jede Menge
    Katzenhaar und eine 9-mm-Kugel, die sich in ein Sofakissen gebohrt hatte. Die muss glatt durchgegangen sein, die andere steckt
    wahrscheinlich noch im Opfer. Sieht so aus, als wäre die in den
    Bauch zuerst eingedrungen. Aber wie man aus nächster Entfernung
    einen Todesschuss daneben setzen kann, ist mir schleierhaft.»
    «Vielleicht war es seine Absicht.»
    Jimmy schüttelte den Kopf. «Dann ist der Mistkerl ein echter
    Sadist.»
    «Viegs sagte, es läge kein gewaltsames Eindringen vor, und
    geraubt wurde auch nichts.»
    Jimmy schüttelte den Kopf. «Sieht nicht so aus. Ihre Geldbörse
    lag offen da mit einem ganzen Bündel Scheine, und wir haben
    nirgends Spuren von einem Brecheisen gefunden. Entweder hat sie
    ihn reingelassen, oder die Tür stand offen, und er hat sich selbst reingelassen.»
    «Vielleicht hatte er auch einen Schlüssel oder wusste, wo sie den Schlüssel verwahrte», fügte Gino hinzu und nahm sich vor, die
    Handwerker zu überprüfen, ebenso die Leute, die den Rasen mähten, jeden, der hier Zugang hatte.
    Jimmy nickte. «Könnte schon sein. Übrigens, der Fernseher lief
    noch, als wir hier ankamen, ich habe ihn abgestellt, nachdem wir
    Fingerabdrücke genommen hatten.» Zur Entschuldigung zuckte er
    nur die Achseln. «Die Talkshow von Jerry Springer lief, und
    irgendwie kam es uns obszön vor, ihn zu hören, während wir den
    Tatort untersuchten. Jedenfalls habe ich sie gerade an Anant
    weitergereicht, wenn ihr also noch einen Blick auf sie werfen wollt, bevor er sie wegschafft. Ich glaube, er wartet auf euch.»
    «Danke, Jimmy. Melde dich.»
    Er versuchte ein Lächeln, aber ganz bis zu seinen Lippen kam es
    nicht.
    Als sie die Küche durchquerten, bemerkte Magozzi einen Teller
    mit selbst gebackenen Keksen auf dem Küchentresen. Sie waren
    sorgfältig in Plastik gehüllt, das wiederum von einer Staubschicht schwarzen Fingerabdruckpulvers verunziert wurde.
    Dr. Anantanand Rambachan stand bewegungslos, fast wie ins
    Gebet versunken, über der gekrümmten Leiche von Rose Kleber. Sie
    war neben einem blutbespritzten Telefon mit dem Gesicht nach
    unten über einem großen rostbraunen Fleck auf dem Boden
    zusammengesackt. Sogar Anant schien über das, was er sah, extrem
    bestürzt zu sein, was Magozzis Mut sinken ließ, denn wenn es einen Menschen gab, der dem Unsinnigen einen Sinn abringen konnte,
    dann war es Dr. Rambachan. Wenn er hier Schwierigkeiten hatte,
    dann brauchte sich der Rest von ihnen keine

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