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Der König auf Camelot

Der König auf Camelot

Titel: Der König auf Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.H. White
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zu.«
    »Wie klingt mein Bellen von drinnen?«
    »Klingt vorzüglich, Grummore, vorzüglich. In gewisser Weise
natürlich seltsam, da es von hinten kommt, wenn Ihr mir folgen könnt.«
    »Ich dachte, es klänge gedämpft.«
    »Tat’s auch, ein bißchen.«
    »Von-draußen klingt’s vielleicht gut.«
    Am fünften Tag waren sie weit fortgeschritten.
    »Wir sollten mal einen Galopp üben. Schließlich können wir
nicht die ganze Zeit gehen – wenn er uns schon jagt.«
    »Sehr gut.«
    »Wenn ich also ›los‹ sage, dann los. Auf die Plätze,
fertig, los!«
    »Seht Euch vor, Grummore. Das Stupsen hat keinen Sinn.«
    »Das Hopsen?«
    »Achtung: das Bett.«
    »Was habt Ihr gesagt?«
    »Ach, du meine Güte!«
    »Das verfluchte Bett. Au, mein Schienbein!«
    »Ihr habt schon wieder die Knöpfe abgerissen.«
    »Verdammter Mist, ich hab’ mir die Zehen angestoßen.«
    »Und mein Kopf ist abgegangen.«
    »Dann werden wir’s beim. Gehen belassen müssen.«
    »Das Galoppieren wäre leichter«, sagte Sir Grummore am
sechsten Tag, »wenn wir Musik hätten. So was wie Tantivvy, wißt Ihr?«
    »Aber wir haben keine Musik.«
    »Nein.«
    »Also?«
    »Vielleicht könntet Ihr Tantivvy singen, Palomides,
während ich belle?«
    »Ich könnt’s versuchen.«
    »Sehr schön. Also los!«
    » Tantivvy, tantivvy, tantivvy!«
    » Verdammt.«
    »Wir müssen das ganze Ding noch einmal machen«, sagte Sir
Palomides übers Wochenende. »Die Hufe können wir noch verwenden.«
    »Draußen wird’s nicht so weh tun, wenn wir hinfallen, denke
ich – ist ja Moos.«
    »Und dem Segeltuch schadet’s wahrscheinlich auch weniger.«
    »Wir nehmen’s doppelt.«
    »Ja.«
    »Ich bin froh, daß die Hufe es noch tun.«
     
    »Beim Zeus, Palomides: sieht’s nicht wie ein richtiges
Ungetüm aus?«
    »Diesmal haben wir’s großartig hingekriegt.«
    »Schade, daß Ihr nicht Feuer spucken könnt, oder so etwas
Ähnliches.«
    »Das würde Brandgefahr heraufbeschwören.«
    »Wollen wir noch mal einen Galopp probieren, Palomides?«
    »Aber selbstverständlich.«
    »Dann schiebt das Bett in die Ecke.«
    »Nehmt Euch mit den Knöpfen in acht.«
    »Wenn Ihr seht, daß wir irgendwo anstoßen, haltet Ihr an,
klar?«
    »Ja.«
    »Seid auf der Hut, Palomides.«
    »Wird gemacht, Grummore.«
    »Fertig?«
    »Fertig.«
    »Auf geht’s!«
    »Das war eine herrliche Attacke, Palomides«, rief der
Ritter aus dem Wildwald.
    »Ein gestreckter Galopp.«
    »Habt Ihr bemerkt, daß ich die ganze Zeit gebellt habe?«
    »Es ist mir nicht entgangen, Sir Grummore.«
    »Junge, Junge, ich hab’ lang nicht mehr solchen Spaß
gehabt.«
    Keuchend und triumphierend standen sie in ihrem Ungeheuer.
    »Palomides, seht Euch doch bloß meinen wedelnden Schweif
an!«
    »Bezaubernd, Sir Grummore. Seht mal, wie ich mit einem Auge
blinzle.«
    »Nein, nein, Palomides. Ihr müßt meinen Schwanz ansehn.
Müßt Ihr wirklich gesehen haben.«
    »Aber wenn ich zusehe, wie Ihr wedelt, müßt Ihr zusehn, wie
ich blinzle. Das ist nur recht und billig.«
    »Ich kann doch von drinnen nichts sehn.«
    »Was das betrifft, Sir Grummore: ich kann mich nicht so
weit umdrehn, daß ich den analen Appendix zu sehen vermöchte.«
    »Na ja, versuchen wir’s halt zum letztenmal. Ich werde die
ganze Zeit aufgeregt mit dem Schwanz wedeln und wie verrückt bellen. Das wird
ein tolles Spektakulum.«
    »Und ich werde fortwährend mit dem einen oder anderen Auge
blinzeln.«
    »Was meint Ihr, Palomides: könnten wir dann und wann einen
Sprung in den Galopp einschieben? Wißt Ihr: so eine Art Aufbäumen?«
    »Das könnte viel natürlicher vom Hinterteil bewirkt werden:
solo.«
    »Meint Ihr, ich sollt’s alleine tun?«
    »In der Tat.«
    »Das ist aber ungewöhnlich anständig von Euch, Palomides,
daß Ihr mich das Aufbäumen alleine tun laßt, muß ich schon sagen.«
    »Darf ich hoffen, daß man beim Aufbäumen eine gewisse
Vorsicht wird walten lassen, um das Hinterteil der Vorderhälfte vor unsanften
Knüffen zu bewahren?«
    »Selbstredend, Palomides.«
    »Aufgesessen, Sir Grummore.«
    »Tally-ho, Sir
Palomides.«
    »Tantivvy, tantivvy, tantivvy, auf geht’s zur Aventiure, halli-hallo!«
     
    Die
Königin hatte das Unmögliche erkannt. Sogar im Miasma ihres gäli-schen Geistes
war sie zu der Einsicht gelangt, daß Esel sich nicht mit Pythons paaren. Es
war zwecklos, vor diesen lächerlichen Rittern ihre Reize und Talente spielen zu
lassen – zwecklos, sie weiter mit diesen tyrannischen Ködern fangen zu wollen,
die sie für Liebe

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