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Der König der Narren

Der König der Narren

Titel: Der König der Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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Dolch gesteckt hatte, und m u st erte sie m it halbgeschlossenen Augen. Ihre Vorderpfoten waren übereinander gelegt, und ihr Schwanz zuckte träge hin und her.
    »Natürlich kom m e ich zurück. Ich bin nicht wie Kunlas Vater.«
    Zweibeiner, gab die Katze veräc h tlich z u rück. Glaubst du im Ernst, du könntest etwas Verlorenes suchen, ohne selbst verloren zu gehen? Aber solange du mich dabei in die richtige Richtung bringst, soll es mir r echt s e in.
    Res warf m i t e i ner l e er e n Spindel nach der Katze. » W er behauptet denn, dass ich dich überhaupt m itneh m e ? «
    Die Katze öffnete ihr Maul und g ä hnte. Res sah ihre rosa Z unge zwischen den nadelspitzen Zähnen.
    Ich behaupte das. Weil ich dir erzählen kann, wie du nach Kading kommst.
    »Es gibt Teppiche im Arachnion, die Kading zeigen und das Land um Kading heru m «, gab Res zurück. »Ich habe sie m ir bereits abgezeichnet.«
    Zu wissen, wo es liegt und wie man es b et r itt, sind zweierlei Di n ge. Kading ist immer am gleichen Ort, aber nie in der gleichen Zeit.
    Mehr erfährst du nur, s chloss d ie Katze, wenn du mich mitnimmst.
    Und nun kraule mich.
     
     

 
KAPITEL 5
     
     
    Es gab nur zwei Mög l ichkeiten, die Ebene von Kenfra zu verlassen. Der Weg, der nach Siridom führte und an dessen Meilenstein Res und Kunla im m er gewartet hatten, war die beliebtere von beiden. Er führte zu einem Pass durch die Glasberge, die einen schützenden Kreis um die Ebene bildeten. Der Pass war breit und für die m eisten Trosse sehr gut geeignet.
    Der einzige andere W eg durch die Glasberge war nicht nur sch m al und holprig, sondern endete auch in einer W üste jenseits der Berge. Nie m and außer den Leonesen, die in der W üste lebten, zog es a u ch nur in Erwägung, ihn zu benutzen. Hin und wieder stellte je m and in der Gilde den Antrag, einen dritt e n Weg durch die Glasberge zu bahnen, um so noch m ehr Handel zu er m öglichen. Derartige Anträge wurden regel m äßig abgelehnt. Das Glas der Berge war eine der härtesten Substanzen von P hantásien. S teinbeißer, die ihrem N a chwuchs eine Le k tion erteilen wollten, schic k ten die ü b ermütigen ju n gen Leute in die Glasberge, um »sich die Zähne auszukauen«. Das war durchaus wörtlich zu v erste h en. Den Glasbergen hatte es noch nie geschadet.
    Einige Be w ohner von S i ridom spekulierten, dass m an d e m Glas der Berge vielleic h t mit m ächti g er schwarzer Magie beikom m en könnte. Der richtige Z auber würde seine W i rkung schon tun, m einten sie. Aber die W aldhexen, die zu den W eideleuten gehörten und gelegentlich deren Trosse begleiteten, erklärten, das Glas der Berge stehe über ihrer Kunst. Eine von ihnen hatte vorgeschlagen, Xayide zu Rate zu zie h en, doch davor schrec k te selbst der g ierigste Ha n delsherr zurück. Auch im abgelegenen Siri d o m wusste m an, dass Phantásier, die Xayide um Hilfe b a ten, gewöh n lich als deren Sklaven endeten, und das waren ein Tunnel oder ein weiterer Pass durch die Glasberge nicht wert.
    Aus diesen Gründen musste Res gleich am ersten Reisetag eine Prüfung bestehen. Den breiten W eg zu neh m en, der irgendwo, irgendwann am Nichts vorbeiführen musste, kam nicht in Frage. Außerdem lag Kading ohnehin in der anderen Richtung. Also saß sie auf d e m W a genbock, hielt die Züg e l der Laufvögel in der Hand und wurde von der selten befahrenen zweiten Straße m it ihren großen und kleinen Steinen, Muschelresten und Glassplittern durchgeschüttelt. Ihre Zähne klapperten, was m it Angst nichts zu tun hatte, sondern einzig und allein am Boden lag, und ihr w ar speiübel. Dass die Katze pr o t e sti e rend m iaute, war a u ch nicht h il f reich. Die Einzigen, die sich nicht beschwerten, waren die Laufvögel, und zum er st en Mal verurs a chte ihr der le b l o se Gle i ch m ut der Tiere kein Unbehagen.
    Res hoffte nur, dass ihre Mutter mit den Leonesen Unrecht behielt. »Sie b eziehen ihre fliegenden Teppiche von uns«, hatte Krin erlä u tert. »D as behaupten sie jede nf alls; s i e s a gen, dass i h re Ma g ier die Teppiche, die wir für sie weben, zum Fliegen bringen können. Aber noch kein Leonese ist auf einem Teppi c h nach Siridom gekom m en, und daher ver m ute ich, s i e erzählen dergleichen nur, um unsere Teppiche m it Gewinn weit e rverkaufen zu können. Aber ich werde dir für alle Fälle zwei Teppiche m itgeben, einen zum Tauschen und einen zum F l iegen, wenn es den Leonesen denn möglich ist.«
    Die Aussic h t zu f

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